Kapitel 13 Aufbruch

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Der Morgen kam erschreckend schnell.
Aufmerksam beobachtete Rij den Sonnenaufgang. Er war der erste, der aufgewacht war. Neben ihm regte sich jedoch schon Isaj.

Der Wolf stand auf und verschwand ohne ein Wort zu sagen. Es kümmerte den Drachen nicht.
Es war nicht so, dass sie nach seiner Meinung unbedingt ständig zusammenbleiben müssten. Es würde ihm nicht einmal etwas ausmachen, wenn sich die Gruppe hier und jetzt auflöste.
In diesem Fall würde er dennoch Ceja folgen, er hatte ihr schließlich versprochen herauszufinden, warum das mit ihrem Dorf passiert war.

Gerade als Ceja und Saji ebenfalls erwachten, kam Isaj jedoch wieder. Hinter ihm zog er ein Reh mit, dass er anscheinend gejagt hatte.
"Frühstück.", brummte er nur.

Von Ceja und Saji bekam er dafür nur geschockte Blicke, was den Wolf wiederum verwirrte.
"Ihr esst kein Fleisch?", hakte der Drache nach. Synchron nickten das Einhorn und der Pegasus.
"Dann sucht euch doch selbst was.", knurrte Isaj beleidigt.

Nach kurzer Zeit saßen jedoch alle wieder beisammen. Die Vegetarier hatten sich Kräuter und Beeren besorgt, der Wolf und der Drache teilten sich das Reh.

"Und? Was machen wir jetzt?", überwand sich Ceja als erste zu fragen.
"Ich würde gerne meine Heimatstadt besuchen.", antwortete das Einhorn, "Ich habe Angst, dass es den Bewohnern dort ähnlich ergangen sein könnte wie deinem Dorf."
"Von mir aus.", Ceja starrte in den Himmel als würde sie dort ihre Antworten finden.

"Dann sollten wir nicht so lange warten.", meinte Isaj, "Wir sollten irgendwann vor Mittag los."
"Von mir aus können wir auch gleich aufbrechen. Wohin müssen wir?", warf der Drache ein.
"Nach Norden. Ans Meer.", erklärte das Einhorn.

Ceja malte eine grobe Karte in die Erde.
"Hier sind wir.", sie zeigte auf einen Punkt. "Theoretisch könnten wir fast die direkte Strecke gehen, aber dann..."
"...müssen wir durch Unyae.", beendete Rij ihren Satz, "Ein Umweg würde aus circa vier Tagen fast zwei Wochen machen."

"Die Gefallenen mögen keine anderen Wesen in ihrem Land. Außer vielleicht Händler oder Arbeiter.", seufzte Saji, "Und für die kann man unsere Gruppe nun wirklich nicht halten."

"Aber ich bin der Meinung, dass wir durch das Land der Gefallenen gehen sollten.", Rij erntete zustimmendes Nicken, "Wir sollten einfach versuchen Gefallenen aus dem Weg zu gehen. Im Notfall müssen wir einfach kämpfen."

Als sie ihre wenigen Habseligkeiten zusammen kramten, blieb nur noch das abgebrannte Lagerfeuer als Beweis, dass sie hier gewesen waren.

Rij beobachtete Ceja, die auf die noch immer glühenden Überreste des Dorfes schaute.
Er trat zu ihr und legte einen Arm um sie.
"Wir wollen aufbrechen.", vorsichtig zog er sie von dem Dorf weg.

Erschöpft ließ Ceja ihren Kopf auf Rijs Brust sinken.
"Wir können später wiederkommen.", versuchte er sie zu beruhigen, doch sie reagierte nicht darauf. Besorgt strich er ihr durch ihr wundervolles Haar.

"Kommt ihr noch!?", rief Saji ihnen zu. Der Pegasus riss sich plötzlich los und rannte ihm entgegen.
Verdutzt blieb der Drache einen Moment stehen, bevor er den anderen ebenfalls folgte.

Wolf Und Drache -abgebrochen-Where stories live. Discover now