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Es war kalt. Der in Massen fallende Schnee versperrte ihm die Sicht, und trotzdem suchte er weiter. Dabei wusste er nicht mal genau wonach er suchte. Seine Füße versanken immer mehr im Schnee und mit jedem Schritt wurde es ihm schwerer gemacht sein Ziel zu erreichen, doch da sah er sie. Eine Silhouette. Und ohne zu wissen welcher Person diese zugehörig war, wusste er, dass es sie war, die er suchte. Seine Schritte verschnellerten sich trotz der erschwerten Situation und er kam seinem Ziel immer und immer näher. 6 Meter, 5 Meter, 4 Meter, 3 Meter, 2 Meter...

"We wish you a merry chrismas, we wish you a merry chrismas, we-" genervt haute er auf seinen Radiowecker. Schon jetzt kotzten ihn die Weihnachtslieder, welche immer in Dauerschleife gespielt werden würden einfach nur an. Wie sollte er bitte die nächsten Wochen überleben?

Müde setzte er sich auf und fuhr sich mit einer Hand durch sein verwuscheltes braunes Haar. Sein Blick ließ er durch sein Zimmer schweifen. Über seine Tür, an der 24 Socken hingen, die sicher seine Mutter dorthin gehängt hatte, während er noch schlief.

Zu seinem Spiegel, über den Schrank, zu dem Jungen welcher auf diesem saß, hinüber auf seinen Schreibtisch, bis hin zu seiner Box mit der geheimen Kuscheltiersamm- Moment. Langsam wanderte sein Blick zurück zum Schrank und daran hinauf.

Ungläubig rieb er sich die Augen. Da saß doch tatsächlich ein blonder Junge auf seinem Schrank, in seinem Zimmer, in seinem Haus! Er hatte den Kopf in beide Hände gestützt und sah ihn gelangweilt an.

Einen kurzen Moment dauerte es bis er die Fakten verarbeitet hatte und wusste was zu tun war. Er schrie, nicht gerade männlich und auch nicht wirklich kurz. Der Fremde verdrehte die Augen und steckte sich die Finger in die Ohren.

Wenige Sekunden dauerte es, da stürmte seine Mutter panisch in das Zimmer und schaute sich suchend darin um, danach wendete sie sich zu ihrem Sohn. "Michael? Was ist denn los?" er hatte aufgehört zu schreien und schaute sie stattdessen fassungslos an.

Mit zitternder Hand zeigte er zum Schrank hinüber, Sie folgte seinem Blick. "Oh Mann und ich dachte, das mit dem Schrankmonster hätte sich erledigt, als du 6 warst!" Schnellen Schrittes ging sie zum Schrank, öffnete ihn und zeigte sein Inneres.

"Siehst du! Kein Monster." sie hob einen Haufen Wäsche hoch mit allerlei Socken, Pullis und Jogginghosen und bei genauerem Hinsehen konnte er auch seine missglückte Mathearbeit darin erkennen.

"Aber das ist wirklich gruselig! Heute Nachmittag räumst auf!" mit diesen Worten verließ sie den Raum und ließ einen ratlosen Micha und einen nun belustigten Fremden in seinem Zimmer zurück.

"So siehts aus! Niemand sieht mich außer du mein lieber. Du Glücklicher!" Wie versteinert saß Michael da und starrte ihn an. Mit einem Knall verschwand der Blonde und hockte plötzlich auf seinem Bett. Hektisch wich er zurück.

"Meine Begrüßung war nicht besonders höflich vorhin. Ich würde es vorziehen, mich erstmal vorzustellen. Maurice." er hielt ihm seine Hand hin. Micha schüttelte nur perplex den Kopf. "Wie unfreundlich! Aber war ja zu erwarten."

"Wa-wa-was, wie?" brachte er nun heraus. Nachdem Maurice ihm einen erwartenden Blick zugeworfen hatte versuchte er es nochmal. "Was- also was bist du? Und wie zur Hölle bist du hier reingekommen!?"

"ich bin ein Mensch würde ich sagen. Und wie ich hier her gekommen bin musst du doch wissen! Du bist der, der nicht existente Wesen sieht! Als Außenstehender würde ich spontan sagen, du hast ne komplette Vollmeise!"

"Aber ich, aber was zur Hölle-" "Pass auf. Ich hab keine Ahnung warum gerade ich hier bin, das musst du selbst entschieden haben und der Grund...... naja es ist Weihnachten und du scheinst ein Arschloch zu sein und was macht man mit Arschlöchern an Weihnachten?"

Reflection Where stories live. Discover now