Kapitel 23

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Zwei Wochen später trafen sie sich wieder. Diesmal in Little Hangleton. Die sieben Jugendlichen befragten Dorfbewohner nach der Familie Riddle. Schnell wurde ihnen die Geschichte von der Gutsherrnfamilie erzählt. Familie Riddle sei sehr reich gewesen, doch unbeliebt. Die alten Leute im Dorf, die sie gekannt hatten, beschrieben sie als hochnäsig und grob, doch der Schlimmste sei ihr Sohn Tom gewesen. Ihr Anwesen stehe immer noch auf der Anhöhe, von der man ganz Little Hangleton überblicken könne, und sei bis heute zwar das grosszügigste Haus, aber habe leider nichts mehr von der Beeindruckung, die es früher gehabt habe. Die Familie Riddle hatte sogar Angestellte gehabt: eine Köchin, ein Hausmädchen und einen Gärtner. Auch erzählten die Leute von dem Skandal: Tom Riddle, der Sohn des Gutsherrn, brannte mit der Tochter, Merope Gaunt, eines Landstreichers durch. Die beiden hatten geheiratet, doch einige Monate später tauchte Tom Riddle wieder in , ohne seine Frau, auf. «Es hiess, er sei hinters Licht geführt und reingelegt worden.», meinte der Wirt in der Kneipe. «Und dann, fünfzehn Jahre später, sind sie alle tot aufgefunden worden. Das Hausmädchen habe sie im Salon gefunden, alle drei noch in ihrer Abendgarderobe.», ergänzte ein Gast. «Frank Bryce, der Gärtner, ist es gewesen, aber bewiesen werden konnte es nie.», mischte sich eine alte Frau ein. Die Gäste regten sich darüber auf, dass Frank nicht weggezogen sei, nein, er arbeite ja immer noch dort. Nachdem die Leute nichts mehr Neues erzählen konnten und nur weiter über Frank herzogen, sagte Lily: «Wenn tatsächlich ein Horkrux hier ist, müssten wir in das Haus. Und am besten auch noch in diese Hütte, in der die Mutter von Voldemort gelebt hat, weil ich denke, eventuell ist der Horkrux dort.» Die anderen nickten. Sie beschlossen, dass die Rumtreiber zum Herrenhaus der Riddles gehen, während die anderen zur Hütte der Gaunts gehen würden.

Als die Rumtreiber beim Herrenhaus ankamen, staunten sie nicht schlecht. Das Haus war wirklich riesig, auch wenn es mittlerweile renovierungsbedürftig ausschaute. Einige Fenster waren mit Brettern vernagelt und das Dach war löcherig. An den Mauern rankte sich Efeu empor. Die Rumtreiber erblickten auch den Gärtner, der im Garten sass und Unkraut ausriss. Frank kam, sobald er sie sah, humpelnd mit seinem Stock fuchtelnd auf sie zu, dass sie sich bloss verziehen sollten. Die Rumtreiber gingen wohlweisslich ein Stück zurück. Doch, sobald Frank sich wieder dem Garten zugewandt hatte, legten die den  Desillusionierungszauber auf sich und schlichen wieder zurück. Unbemerkt konnte sie durch ein zerbrochenes Fenster klettern. Im Inneren des Hauses versuchten sie erst den Aufrufe- und den Aufspürzauber, aber nichts. Danach suchten sie das Haus ab. Sirius und James suchten im unteren Stock, während Peter und Remus den oberen Stock unter die Lupe nahmen, aber sie fanden nichts. Niedergeschlagen gingen sie zurück ins Dorf.

Lily, Regulus und Severus gingen derweil zur Hütte der Gaunts. Sie sah noch schlechter aus als das Haus der Riddles. Vorsichtig gingen die drei in die Hütte und auch sie versuchten den Aufrufe- und Aufspürzauber. Aber nachdem Lily den Zauberstab niedergeschlagen wieder wegsteckte, zauberte Severus einen Zauber der Lily nicht kannte. Verwirrt schaute sie ihn an. Schuldbewusst schaute er sie an und sagte dann schulterzuckend: «Schwarze Magie. Dort drüben.» Lilys Gesicht verdüsterte sich, aber sie sagte nichts und ging in die Ecke, in die Severus zeigte. Sie untersuchte die Wand mit ihrem Zauberstab und fand eine Stelle, die mit einem Zauber versiegelt war. Severus und Lily brauchten einige Zeit, bis sie den Zauber auflösen konnte. Regulus verfluchte währenddessen, dass er erst sechszehn war und noch die Spur auf sich trug. Nachdem der Zauber gebrochen war, konnten die drei das Loch in der Wand sehen. Darin lag ein Goldring mit einem schwarzen Stein. Lily wollte gerade nach ihm greifen als Severus, «Stop!», rief. Lily schaute ihn verwirrt an. «Vielleicht ist er verflucht.», meinte Severus und liess den Ring in eine heraufbeschworene Box schweben.

Zurück in London fragte Regulus: «Sollen wir ihn auch Narzissa und Lucius zur Aufbewahrung geben?» Remus zuckte mit den Schultern: «Ich weiss nicht. Wir haben sie aber auch lange nicht mehr gesehen.» Die anderen nickten zustimmend.

Remus hatte daraufhin ein Treffen mit Narzissa und Lucius organsiert. Sie trafen sich alle in einem Mugglerestaurant in London. Da es verdächtig wäre, wenn sich so viele ohne besonderen Anlass treffen würde, hatte Remus angegeben, dass Peter Geburtstag hätte. Die anderen Rumtreiber machten sich einen grossen Spass daraus es echt aussehen zu lassen. Sirius hatte eine dreistöckige Torte gebacken, obwohl Lily sich sicher war, dass Remus die Hauptarbeit übernommen hatte und sicherlich Magie angewendet worden war. Remus war früher gekommen und hatte den Tisch festlich geschmückt und James sorgte dafür, das ganze Restaurant Peter «Happy Birthday» sang. Auch hatten alle ein Geschenk für Peter mitgebracht. Es waren nur billige Kleinigkeiten, da es nur für den Schein diente. Lily, Regulus und Severus brachten Narzissa und Lucius auf den neusten Stand. Die beiden erklärten sich bereit auch auf den Ring aufzupassen bis sie eine Möglichkeit gefunden hatten die Horkruxe zu zerstören.
Doch auch Narzissa und Lucius hatten Neuigkeiten. Voldemort schien einen grossen Angriff zu planen. Leider waren die Details wie wo oder wann noch nicht bekannt. Doch die beiden Malfoys versprachen sie auf dem Laufenden zu halten und sagten sie hätten auch Dumbledore und der Orden des Phönix informiert. Sie waren überrascht zu hören, dass die Rumtreiber und Lily noch kein Mitglied waren. «Dumbledore hat uns für nächste Woche eingeladen. Ich vermute er fragt uns dann, ob wir Mitglieder werden wollen.», meinte James nach einiger Zeit. «Und wie lautet eure Antwort?», fragte Regulus. «Ja», sagten die Rumtreiber und Lily wie aus einem Mund.

Eine Woche später standen die Rumtreiber und Lily im Büro von Dumbledore. Mit ihnen waren auch Alice und Marlene gekommen. «Willkommen!», begrüsste Dumbledore alle. «Ich habe euch aus einem bestimmten Grund hergerufen. Wie ihr bestimmt mitbekommen habt, ist Lord Voldemort auf dem Vormarsch. Deshalb habe ich die Widerstandsgruppe 'Orden des Phönix' gegründet und ich würde euch gerne dabeihaben.» Die Rumtreiber nickten und murmelten Zustimmungen und auch Lily sagte: «Ich bin dabei!» Alice war skeptisch: «Weiss Frank davon?» Dumbledore nickte bedächtig: «Er ist seit seinem Abschluss ein Mitglied.» Alice lächelte: «Dann bin ich selbstverständlich dabei.» Alle schauten zu Marlene: «Was für eine Frage! Natürlich bin ich dabei.» Dumbledore wirkte zufrieden: «Nächste Woche Mittwoch haben wir um 19 Uhr ein Treffen im Potter Manor. Ich erwarte, dass sie dabei sind.» Die Anwesenden nickten, bevor sie durch den Kamin verschwanden.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lade ich wieder ein Kapitel hoch. Ich bin im Moment in England in den Ferien, deshalb wird wahrscheinlich auch ausser diesem hier erst mal kein Kapitel erscheinen. Ich reise erst Ende August zurück und dann geht auch schon mein Studium weiter.

Eure sweet_lady17

Harry Potter - Risse der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt