Kapitel 15 - Erwachen

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"Auahhh" winselte sie leise vor sich hin. Ein heftiger, stechender Schmerz durchzuckte Sakuras Kopf, als das Bewusstsein allmählich zu ihr zurückkehrte.  Die Schläfen der jungen Frau pochten wild und schienen zu glühen. Gequält kniff sie die geschlossenen Augen noch fester zusammen. Auch dem restlichen Teils ihres Köpers ging es nicht sonderlich besser. Die Übelkeit hatte ihrer Zunge einen widerlich sauren Geschmack beschert, ihr war kalt und sämtliche Glieder fühlten sich, wie als ob diese mit Blei gefüllt wären. 

Was ist bloß passiert? Mein Schädel fühlt sich an wie wenn ich eine Abrissbirne mit voller Wucht geknutscht hätte...

Nach und nach konnte die rosahaarige ihre Umgebung besser wahrnehmen. Anscheinend lag sie in einem Bett. Der kühle Stoff der festen Leinenlaken kratze leicht unter ihrer Haut. Sakura wagte nicht die Augen bereits zu öffnen und spitze daher die Ohren. Das rascheln der schweren Bettdecke, ein stetes ticken einer entfernten Uhr. Aus einem anderen Raum vernahm sie gedämpftes Gemurmel verschiedener Stimmen, die wohl angeregt miteinander diskutierten. Der beißend, vertraute Geruch von Desinfektionsmittel stieg ihr in die Nase und ließ diese sich kräuseln.

Vorsichtig tastete Sakura mit einer Hand nach ihrer brennenden Stirn. Ihr Fingerspitzen erfühlten sogleich die weichen Mullbinden, welche um ihre gesamte Stirn gewickelt waren. Jemand hatte ihr einen professionellen Kopfverband angelegt. Weiter ließ sie die Finger über den Stoff gleiten und tippte schließlich zaghaft auf einer Stelle an ihrer linken Schläfe herum. Unter dem Verband verbarg sich eine dicke, pulsierende Beule von welcher aus der heftige Schmerz in ihren gesamten Schädel strahlte. 

Nun hob die rosahaarige doch zögerlich ihre Lider an und blinzelte in das grelle, weiße Deckenlicht. Ihr Blick war völlig verschwommen und es brauchte einige Momente bevor sie klare Umrisse des Raumes wahrnehmen konnte. Das Zimmer war sehr spärlich eingerichtet und in sterilem weiß gehalten. Neben ihr stand ein vergilbter Rollcontainer mit ausklappbaren Tisch und an der Wand vor ihr hing ein uralter Röhrenfernseher. Ganz offensichtlich musste sich im Krankenhaus von Konoha befinden. 

Ich bin im Krankenhaus... aber wie?...Wer?.... 

Gleich einer rasenden Dampfwalze traf sie die Erinnerung. Sekundenschnell setzte sich Sakura in dem schmalen Bett auf und die kalten Finger der jungen Frau krallten sich fest in das Laken. Ihr Verstand und ihr Herz geritten aus der Fassung und tobten regelrecht in ihr als die grünäugige weit den Mund ausriss und mit ganzer Kraft zu schreien begann. "Sasuuukeee!? Sasuke wo bist du?!"

Urplötzlich wurde die Türe zu Sakuras Zimmer mit voller Wucht aufgerissen und herein stürmten Hinata und Naruto, dicht gefolgt von.... 

Ungläubig beäugte Sakura den dritten Besucher, während sich Hinata und Naruto bereits besorgt um sie scharten und wild durcheinander auf sie einredeten. Die rosahaarige konnte sich keinen Reim darauf machen, was er hier wollte.

Mit kritischem Blick musterte sie ihn und sprach ihn schließlich an "Lee? Was machst du hier?"

Der Angesprochene blickte nervös zu Boden, antwortete jedoch nicht sofort. Dafür reagierte Naruto und erklärte knapp die Situation. "Sakura-Chan, Lee hat dich hierher gebracht. Du bist im Krankenhaus. Er war die ganze Zeit hier und hat an deinem Bett gewartet." 

Verwirrt schüttelte Sakura den Kopf. Es gab wichtigere Dinge zu klären als Lees Anwesenheit. Mit verklärtem Blick wandte sie sich an Hinata "Wo ist er? Wo ist Sasuke? Wie geht es ihm?" 

Völlig verständnislos schauten sich die drei anderen gegenseitig fragend an. Naruto starrte Sakura besorgt an, Lee zuckte nur mit den Schultern und Hinata strich ihrer Freundin sanft über die Wange und ergriff erneut das Wort. "Sakura....Liebes.... Wer ist Sasuke?" 

Texting a Stranger Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt