Die Tage vergingen, in denen Luana und Ragnar sich ausruhten.
Währenddessen nahm die Bevölkerung von Yama rasch zu. Es wurden so viele neue Leute, dass es schwer war, den Überblick zu behalten. Daher hatte Sienna angefangen, weitere Leute an ihrem Hof einzustellen. Darunter die Heilerin Nora, Luanas Bruder Seydon und auch die Bäckerin Rebecca. Sie alle gehörten nun zum inneren Kreis der Königin und machten ihre Aufgaben gut.
Luana wusste es, da sie mit den dreien immer wieder zutun hatte. Obwohl sie sich mit Ragnar in ihrem Haus ausruhte, machten sie doch ein wenig Papierkram.
Ragnar saß auf dem Sessel und Luana auf seinem Schoß, während sie sich von ihm streicheln ließ. Sie beide waren jedoch in Dokumente vertieft.
Luana mochte es, so mit ihm zu kuscheln. Etwas, das unter Wölfen nicht unüblich war. Auch mit ihrem Bruder hatte sie früher so gekuschelt.
Mit Ragnar war es jedoch etwas anderes.
Seine Umarmungen und sanften Küsse waren inniger, intimer. Sie jagten Luana immer wieder einen Schauer über den Rücken.
Sie wusste auch, dass er es nicht so sehr mit Gefühlen hatte. Er sprach nicht gern darüber, zeigte ihr aber deutlich, wie gern er sie hatte. Luana fragte sich nur, wie sehr.
Seit geraumer Zeit und vor allem, seitdem sie die Kinder gerettet hatten, wünschte sie sich ihre eigene, kleine Familie. Sie war bereit dafür, doch sie wusste nicht, ob Ragnar auch eine Familie wollte. Wollte er überhaupt Kinder oder eine Frau?
Ragnar schlang seinen Arm um ihren Bauch und küsste plötzlich ihren Nacken.
Luana schauderte und ließ fast das Dokument fallen.
Luana schloss die Augen, während sie Ragnars Lippen auf ihrer Haut genoss. Es fühlte sich so gut an, dass sie überall Gänsehaut bekam.
Das ließ Ragnar leise lachen. "Dir liegt etwas auf der Seele", bemerkte er leise, bevor er sie noch enger an sich zog.
Luana rutschte etwas unschlüssig auf seinem Schoß herum, was ihn leise knurren ließ. Es war ein tiefes, erregtes Knurren. "Wenn du so weiter machst, falle ich über dich her", bemerkte er und biss ihr leicht in den Hals. Luana keuchte auf, während leichte Blitze durch ihren Körper wanderten.
"Wer sagt, dass ich das nicht will?", brauchte sie nach Luft schnappend hervor.
Sie hatten sich die letzten Stunden geliebt. Immer und immer wieder. Ragnar war wirklich ein sehr guter Liebhaber. Zärtlich und vorsichtig, aber auch fordernd und wenn es sein musste dominant.
"Willst du mir damit etwas sagen?", fragte er rau, während eine Hand zu ihrer Brust wanderte.
Luana keuchte erneut, als er diese um sie schloss und leicht drückte. "Vielleicht", keuchte sie.
Ragnar lachte, bevor er erneut ihren Hals küsste und sich zu ihrem Ohr vorarbeitete. "Wie ernst ist dir diese Beziehung?", fragte er leise und mit rauer Stimme. Dabei wirkte er zwar verspielt, doch auch ein wenig angespannt.
"Sehr ernst", antwortete Luana, die sich zusammen riss, um gefasst zu klingen und nicht zu keuchen.
"So ernst, dass du mich heiraten würdest?", fragte er leise und leckte über ihre Ohrmuschel.
Luana erschauderte. "Was?", fragte sie atemlos, da sie glaubte, sie hätte ihn falsch verstanden.
Ragnar lachte. "Heirate mich", forderte er nun schon fast, wobei er sie plötzlich herumdrehte. So, dass sie nun breitbeinig auf seinem Schoß saß und ihn ansehen konnte. Das die Dokumente mittlerweile am Boden lagen, interessierte sie nicht.
Luana erwiderte Ragnars Blick. Hochzeiten waren in ihrer Kultur nicht sonderlich häufig vertreten. Werwölfe gingen den Pakt der Ehe auf eine andere Art und Weise ein, trotzdem wusste sie diese Geste zu schätzen. Es hatte etwas Festeres, Bindenderes als die Gemeinschaft eines kleinen Rudels.
"Ja", hauchte sie überwältigt von ihren eigenen Glücksgefühlen an seine Lippen. "Ich heirate dich."
Bevor er reagieren konnte, verschloss sie seine Lippen mit ihren und verwickelte ihn in einen innigen Kuss.
Mit ihm an ihrer Seite und hier in Yama, sah sie einer Zukunft entgegen, auf die sie sich freute. Sie konnte es kaum erwarten zu erfahren, was die nächsten Tage ihr bringen würden.
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Luana-Tochter des Mondes (Leseprobe)
WerewolfBEENDET Als die Werwölfin Luana im Dunkelwald einen fremden Mann findet, der ganz eindeutig nicht zu ihrem Rudel gehört, beginnt für sie eine Reise, die ihr einiges abverlangt. Sie deckt das Geheimnis ihres Rudels auf und alles, was sie kennt, brich...