KAPITEL ACHT

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JEONGGUK KONNTE VOR Aufregung kaum stillsitzen, als er mit den anderen Bediensteten zusammen zu Abend aß. Es war ihm immer noch ein Rätsel, wer ihm diesen Brief geschickt hatte und ihm wollte einfach keine logische Antwort einfallen, wer es getan haben könnte. Jeongguk wusste nicht, ob alle Briefe innerhalb des Palastes ein königliches Siegel der Kim Familie bekamen—den Smaragd—allerdings bezweifelte er es. Und warum sollte einer der Bediensteten ein Geheimnis daraus machen, ihn treffen zu wollen? Sie konnten ihn einfach ansprechen und mussten sich keinen Umstand mit einem Brief machen. 

Dieser Gedankengang bewirkte jedoch, dass Jeongguk an die Möglichkeit dachte, dass der Brief wirklich von Prinz Taehyung stammte—auch wenn er sich dafür selbst verfluchte. Er setzte damit doch nur seine eigenen Erwartungen hoch, die anschließend enttäuscht werden würden. Das sollte er sich nicht selbst antun. 

Jeongguk wusste, dass es nicht seine größte Stärke war, realistisch zu sein—er schoss mit seinen Gedanken und Erwartungen oft über das Ziel hinaus und driftete in sonderbare Richtungen ab. Aber was erwartete er sich denn schon? Ein romantisches Treffen bei Nacht im Licht des Mondscheins mit dem Prinzen ihres Königreiches? 

Für diesen Gedanken würde Yoongi ihn wohl schallend auslachen und für Wochen mit aufziehen. 

Unwillentlich entkam Jeongguk ein frustriertes Seufzen, während er eine kleine Tomate auf seinem Teller hin und her schob. 

»Alles in Ordnung?«

Jeongguk blickte auf, als Jooheon ihn ansprach. »Oh«, entkam es ihm und er spießte die Tomate mit seiner Gabel auf. »Ja, alles in Ordnung«, beantwortete er dem Hausdiener die Frage, der ihm ein Lächeln schenkte, sich aber nicht abwandte. 

»Vermisst du deine Familie?«

Jeongguk war überrumpelt von der Frage und starrte Jooheon für einen Augenblick an. Dachte Jooheon etwa, dass er traurig sei? Er war nur vor lauter Nervosität frustriert, weil er einfach nicht verstand, wer ihm diesen Brief gesendet hatte—aber das konnte er Jooheon nur schlecht erzählen, nicht wahr?

»Natürlich vermisse ich meine Familie.« Jeongguk biss in die Tomate. »Aber es ist nichts, ich habe nur nachgedacht.«

»Worüber?« 

Jeongguk verstand, dass Jooheon einfach nur eine höfliche Konversation mit ihm führen wollte und normalerweise genoss er es auch mit ihm zu reden—er mochte den Hausdiener—aber in diesem Moment war er einfach nur eingenommen von dem Gedanken, wen er nach dem Abendessen an den Stallungen treffen würde; vorausgesetzt er schaffte es aus dem Palast zu schlüpfen. 

ICEBORN | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now