KAPITEL ELF

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DER GESTRIGE ABEND und der damit verbundene Ausritt mit dem Prinzen war für Jeongguk mehr als überraschend gekommen. Dass am heutigen Abend bereits wieder eine Überraschung auf ihn wartete, überrumpelte ihn nur noch mehr. Dennoch folgte er Moon Seokjin als dieser ihn zu einer Runde Karten einlud — auch wenn Jeongguk bei dieser Einladung recht wenig Mitspracherecht gehabt hatte.

»Ich war eigentlich auf der Suche nach Namjoon«, erzählte Seokjin, während sie nebeneinander durch die Gänge gingen. »Ich würde nicht gerade behaupten, dass er ein begnadeter Kartenspieler ist und um ehrlich zu sein, scheint es ihn auch nicht sonderlich zu amüsieren. Somit nimmst du ihm sogar die Last ab, mit uns die Zeit seines wertvollen abends zu verschwenden. Im Nachhinein beschwert er sich jedes verdammte Mal, also darfst du ihn nun ersetzen, Jeongguk.«

Jeongguk war sich noch nicht gänzlich sicher, wie gut er das aktuelle Geschehen finden sollte, aber normalerweise hatte er nichts gegen eine gute Runde Karten auszusetzen. Wobei er sich fragte, mit wem sie spielen würden. War Seokjin eine wichtige Persönlichkeit? Würden andere Adelige anwesend sein, oder war Seokjin der Einzige, der sich zu einer Runde Karten mit Bediensteten herabließ?

Diese Frage beantwortete sich, als Seokjin die Tür zu einem Raum aufstieß, der bisher unbekannt für Jeongguk gewesen war.

Obwohl sie sich noch im unteren Geschoß des Schlosses befanden, den Räumlichkeiten, in denen sich vor allem die Bediensteten und Soldaten aufhielten, war der Raum überraschend detailliert eingerichtet. Blaue Wandteppiche und vereinzelte kleine Gemälde zierten die Wände und ließen den Raum im Schein der Öllampen zeitgleich edel, als auch gemütlich aussehen. In einer Ecke des Raumes standen zwei Sofas, die mit silberblauem Stoff bezogen waren, unglaublich weich aussahen und in Jeongguk das Bedürfnis weckten, über den Stoff zu streichen und sich dort hinzusetzen. Das eigentliche Herz des Raumes war jedoch ein runder dunkler Holztisch, um den herum insgesamt acht Stühle standen, wobei nur drei davon besetzt waren.

Als Jeongguk die drei Anwesenden erkannte, blieb er erstarrt im Türrahmen stehen, aber Seokjin schob ihn bestimmt weiter in den Raum hinein.

»Schaut Mal, über wen ich durch Zufall gestolpert bin«, sagte Seokjin und klang dabei mehr als zufrieden. »Falls ihr ihn nicht kennt, darf ich vorstellen? Der Bäckersjunge, Jeombook.«

»Eigentlich heißt es Jeongguk«, korrigierte er Seokjin, der nur entschuldigend abwinkte. Eigentlich war eine Vorstellung seinerseits auch überflüssig. Denn zu Jeongguks völliger Überraschung (und zum Teil zu seinem Missfallen), kannte er zumindest zwei der drei anwesenden Personen. »Eure Hoheit«, murmelte er und deutete eine Verbeugung in die Richtung an, in der niemand geringeres als der Prinz von Taletia, Prinz Taehyung, auf einem der Stühle saß und sie musterte. Jeongguk wollte nicht starren, wirklich nicht, aber er konnte nicht anders. Die Schönheit des Prinzen war unvergleichlich und wie sollte er sich da beherrschen? Der Prinz war in ein weißes Leinenhemd und ein dunkelgrünes Wams gekleidet, das aus Leder zu sein schien und ihm vortrefflich stand. Dazu waren seine Hände und seine Ohren von unzähligen Silberringen und Schmuck geziert fügten sich somit perfekt in das Bild des royalen Prinzen ein.

ICEBORN | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now