•Kapitel 5•

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Ich wurde gerade fertig mit Kochen, da wurde Aria schon wieder wach. Man konnte es gut hören, jedoch neigte sie dazu nicht mehr direkt los zu schreien wenn sie wach war oder irgend ein Problem hatte. Auch wenn sie ein ziemlicher Wirbelwind war, konnte sie doch ziemlich still sein. Ich betrat das Kinderzimmer und schaltete das Licht an.
"Nom-Nom Mama", meinte meine Tochter und sah mich an, dann streckte sie ihre Arme nach mir aus. Normalerweise ging sie von alleine in die Küche und wartete brav bis ich sie in ihren Stuhl setzte, aber heute wollte sie scheinbar nicht. Also nahm ich sie auf den Arm und trug sie rüber.
"Es dauert aber noch ein kleines Bisschen, mein Schatz.", erklärte ich ihr als sie mich weiterhin ungeduldig aus ihrem Hochstuhl heraus beobachtete. Ich fuhr fort, auch wenn ich wusste, dass sie es nicht wirklich mochte zu warten, aber welches Kind tat das schon gerne? Ich brauchte nicht wirklich lange, dann konnte ich ihr das Essen hinstellen. Zum Glück konnte sie das schon selbstständig und ich musste ihr dabei nicht helfen auch wenn wesentlich mehr auf dem Boden oder auf ihren Klamotten landete als in ihrem Mund. Trotzdem war sie nach ihrer Portion satt. Ich hob sie aus dem Hochstuhl und brachte sie zur Wickelkomode. Dort bekam sie eine neue Windel und frische Klamotten, ihre waren nämlich voll mit Suppe. Danach wollte sie zu meiner Überraschung wieder schlafen gehen, ich hatte nichts dagegen, schließlich war auch für mich heute ein anstrengender Tag gewesen und wir konnten beide ein bisschen Ruhe gebrauchen. Somit legte sie sich wieder in ihr Bett, ich deckte sie zu und fing an ihre Gute-Nacht-Geschichte zu lesen. Dieses Mal dauerte es aber ein bisschen länger bis sie eingeschlafen war. Ich sah auf die Uhr, Kais Training müsste vorbei sein und Jana müsste gerade auf dem Weg ins Büro sein. Ich überlegte was ich tun sollte, bis ich ebenfalls schlafen ging. Vielleicht sollte ich Lara anrufen, sie war ebenfalls eine sehr gute Freundin von uns und arbeitete mehrere hundert Kilometer von hier entfernt als Erzieherin.

"Aurelia schön was von dir zu hören.", begrüßte Lara mich nach dem ich mich dann doch dazu entschieden hatte, sie anzurufen.

"Ja mich freuts auch und wie läufts bei dir so?", wollte ich wissen.

"Soweit alles gut, ist manchmal ein bisschen stressig mit den Kids aus dem Kindergarten aber das ganze solltest du ja gut kennen. Was macht die Kleine?", erklärte sie mir.

"Ach die schläft. Kai hat sie vorhin wieder gebracht, danach war sie total müde. Wenigstens habe ich jetzt ein bisschen Ruhe und kann mit dir telefonieren", meinte ich grinsend.

"Ja klar, du tust so als wäre deine Tochter so anstrengend, dabei ist sie doch immer ein Engel wenn wir da sind", meinte Lara nun.

"Sie kann anstrengend sein, aber heute kommt es eher von der Arbeit", gestand ich ihr.

"Du, Lia, ich muss jetzt Schluss machen, wir wollen noch mit Milo raus und dann zu Fabios Eltern. Wir hören uns, ja?", verabschiedete sich meine Freundin. Mit Fabio war sie schon über fünf Jahr zusammen, die beiden wollten nächstes Jahr im Sommer heiraten.

"Klar viel Spaß euch.", gab ich noch von mir bevor ich auflegte. Ich hatte das Gefühl das unser Gespräch total kurz gewesen war, die Uhr sagte mir aber anderes, wir hatten wohl wirklich fast eine halbe Stunde telefoniert, es gab aber auch immer so viel zu erzählen, vor allem wenn man sich fast nicht sah. Eigentlich hatten wir noch gemeinsamen Urlaub geplant, aber bisher war Ari nicht alt genug dafür um sie mit zu nehmen wenn wir irgendwo hin fliegen oder fahren würden und ich konnte sie auch nicht einfach bei meinen Eltern lassen, deshalb musste das warten, bis sie alt genug war, auch wenn es mir für meine Freundinnen sehr leid tat. Ich meine ich war immer die erste die für irgendwas absagte sie verstanden es zwar, aber so wirklich erfreut war keiner darüber. Wäre ich ja auch nicht.

Da ich doch recht müde war und nichts mehr sonst zu tun hatte beschloss ich ebenfalls ins Bett zu gehen. Zu erstmal musste ich mich aber abschminken und meine Zähne putzen. Nicht mal fünfzehn Minuten später lag ich wach in meinem Bett. Ich hatte keine Nachrichten bekommen und Aria war bei mir, also sollte ich eigentlich problemlos einschlafen können. Ich merkte es kaum aber wenig später war ich eingeschlafen.

"Mama", hörte ich ein Rufen, es klang relativ verweint. Ich konnte es direkt zu ordnen und stand auf. So leise wie möglich ging ich rüber ins Zimmer meiner Tochter.
"Was ist denn los meine Kleine?", wollte ich wissen und setzte mich auf das Bett neben das mittlerweile total verweinte Mädchen. Ich nahm sie auf meinen Schoß und strich ihr mehrfach zur Beruhigung über den Kopf. Sie sagte nichts und drückte lediglich ihren Kopf in meine Brust. Ich musste zugeben dass sie ein bisschen erhöhte Temperatur hatte. Das war es also, sie brütete schon den ganzen Tag etwas aus, deshalb war sie auch so still gewesen.
"Mag Papa", meinte die Kleine dann irgendwann.

"Der Papa ist gerade aber nicht da, mein Schatz.", sie tat mir wirklich leid, ich wusste wie schlimm es war krank zu sein und vor allem wenn man dann seine Eltern vermisste, oftmals war auch nur meine Mutter zuhause, da mein Vater früher viel gearbeitet hatte. Ich überlegte kurz was ich mit einer kranken zwei Jährigen anfangen sollte, am besten würde ich gleich mal Jana anrufen und sie um Hilfe bitten. Ich setzte Aria aufs Sofa und ging mein Handy holen. Sie fing sofort wieder an zu weinen und rief nach Kai, welcher bekannterweise aber nicht vorzufinden war.
"Jana?", sprach ich sofort als sie abgenommen hatte.

"Boar Lia was ist denn bei dir um die Uhrzeit schon wieder los?", fragte sie verschlafen, ich hatte sie vermutlich geweckt.

"Kind ist krank. Tut mir leid wenn ich dich geweckt habe", klärte ich auf.

"Und was kann ich für euch tun?", wollte sie wissen.

"Ich weiß nicht was ich tun soll, sie ruft schon die ganze Zeit nach ihrem Papa", erklärte ich.

"Und du hast ihn schon angerufen?"

"Nein, der schläft doch bestimmt."

"Ich hab doch auch geschlafen und bin trotzdem ran gegangen, weil ich genau weiß dass du nicht zum Spaß anrufst", versicherte Jana mich.

"Stimmt ich probiers mal, was soll ich machen wenn er nicht ran geht? Ich bring die Kleine alleine bestimmt nicht mehr dazu zu schlafen wenn der Papa nicht da ist.", fragte ich sie.

"Dann fahr zu ihm hin und klingel so lange bis er aufmacht. Halt die Ohren steif und sag mir morgen bescheid wies gelaufen ist"

"Mach ich, bis dann.", verabschiedete ich mich und legte auf. Also dann. Ich wählte Kais Nummer in der Hoffnung dass jemand ran ging.

Samstag, Zeit für ein neues Kapitel:) Was meint ihr, geht Kai ans Telefon? Lasst es mich wissen und lasst wie immer gerne ein Sternchen und ein Kommentar da:)
Wir lesen uns
Lene<3

Complicated.||Kai Havertz FanfictionWhere stories live. Discover now