•Kapitel 12•

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Es war soweit, ich setzte Aria in ihren Kindersitz und stieg dann selbst ins Auto. Ich war total nervös, das hatte mir Jana auch schon vorhin bei unserem Telefonat gesagt. Sie hatte aber auch nicht versucht mir das alles auszureden, dass ich doch nicht ging, aber ich selbst fande es auch ein bisschen fies auf den letzten Drücker dann abzusagen. Ich hatte mich für ein gelb-braunen Strickpullover und eine schwarze Jeans entschieden und für Aria eine graue Leggins und einen weinroten Weihnachtsbody herausgesucht. Wir beide steckten in Winterjacken sowie Mütze, Schal und Handschuhe. Ich fuhr die dreiviertel Stunde zu Kais Eltern wirklich ungern, da ich dort, wie bekannt, eigentlich gar nicht sein wollte. Kai hatte mir heute morgen die Adresse geschickt und dazu geschrieben, dass ich ja pünktlich sein sollte. Eigentlich sollte er dankbar sein dass ich überhaupt kam und nicht noch zusätzlich Ansprüche stellen.

Ich parkte ein bisschen von der Straße, in der das Haus von Kais Eltern stand, entfernt, ich würde mit Aria einfach schnell rüberlaufen, soweit war es ja nicht, von dem her würde das schon klar gehen. Ich setzte Aria auf dem Boden ab, sie lief sofort voraus. Ich schlug die Autotür zu und folgte meiner Tochte, damit ich sie schon kurz darauf an der Hand nehmen konnte um mit ihr gemeinsam zu laufen. Kurz vor dem Haus blieb ich dann stehen. Ich erkannte aus der Ferne Kai und eine weitere, mir unbekannte Person, die ebenfalls in Richtung des Hauses liefen. Ich blieb stehen und schob Aria so ein bisschen hinter mich.
"Was macht sie hier?", wollte die junge Dame, die gerade neben Kai her gelaufen war und nun neben ihm stand von ihm wissen.
"Sie gehört zur Familie.", eigentlich tat ich es ja nicht direkt, aber die Kleine die sich in dem Moment noch fester an mein Bein klammerte tat es.
"Ah eine Cousine, richtig?"
"Nein eigentlich ist sie die Mutter meiner Tochter.", löste er das Rätsel auf, ich sah ihn an. Was war das denn jetzt? Mit etwas derartigem hatte ich nun wirklich gar nicht gerechnet.
"Und du bist?", ich lächelte sie so schief und so falsch ich konnte an.
"Tabea, Kais Freundin.", na dann wusste ich mit wem ich es hier zu tun hatte, obwohl es mir ziemlich verwunderte, immerhin hatte er nie von einer Freundin erzählt, vermutlich wohnten sie nicht mal zusammen und waren auch noch nicht so lange Partner.

Gemeinsam betraten wir das Haus. Kais Eltern begrüßten sofort Kai und Tabea, während Lea erst auf mich zu kam.
"Freut mich dich endlich wieder zu sehen Lia", meinte sie aufrichtig, ich sah ihr an, dass es ihr schwer gefallen war, keinen Kontakt mit mir zu haben.
"Freut mich aucht total", gestand ich ihr. Aria, die sich immer noch ein bisschen neben oder eher hinter mir versteckte kam nun ein bisschen hervor um Lea zu begrüßen.
"Na Hallo Maus. Mensch Lia, sie ist ja schon so groß geworden.", während sie den ersten Satz an meine Tochter richtete, galt der zweite Satz mir.
"Ja, ich finde es auch krass, wie schnell die Zeit vergeht", stimmte ich ihr zu.
Kais Eltern brachten ein halbherziges "Hallo" heraus, wobei sie mich nicht mal freundlich ansahen und wendeten sich wieder Kai zu, um ihm zu sagen, dass er mir sagen sollte, dass wir uns alle an den Esstisch setzen konnten. Na danke auch dafür. Ich würde sie schon nicht beißen also konnten sie ruhig mit mir reden. Ich tat aber was sie gesagt hatte. Meine Tochter hob ich in den Hochstuhl, der am Tisch stand und setzte mich selbst daneben. Auf meine andere Seite setzte sich Tabea, neben sie Kai. Kais Eltern setzten sich den beiden gegen über sodass Lea nun neben ihrer Nichte platznehmen musste, wenn man das so sagen konnte. Gemeinsam fingen wir an zu essen. Immer öfter wurden mir Fragen zu meinem Privatleben gestellt, die ich so gut es ging versuchte zu umgehen, ich wollte hier nicht unnötig viel Erzählen. Die Frage nach einem Partner verneinte ich, während ich der Frage ob ich eine eigene Wohnung besaß zustimmte. Alles in allem fühlte ich mich ziemlich durchlöchert. Tabea neben mir machte es nicht gerade leichter. Sie war ebenfalls blond und hatte für meinen Geschmack ein total falsches Lachen. Was Kai wohl an ihr findet? Eigentlich konnte ich mich auch fragen was er damals an mir gefunden hatte.

"Sagt mal was macht ihr da eigentlicht alle?", geschockt sah ich Kais Familie dabei zu, wie sie versuchten meine Tochter zu füttern.
"SIe ist zweieinhalb und keine zwei Monate, sie kann selbstständig Essen, wie es sich für ihr Alter gehört", es machte mich wirklich wütend, dass sie meine Tochter so einschränkten und sie nichts selbst machen ließen.

"Sagtest du zweieinhalb? Und so lange hast du das Kind Kai verschwiegen oder wie?", seine Mutter sah mich eindringlich an.

"Nein. Nein habe ich nicht, er wusste von anfang an bescheid.", sagte ich so ruhig und gelassen wie möglich, dann sah ich Kai kurz böse an und widmete mich wieder meiner Tochter. Oh man, wie war ich hier überhaupt rein geraten?

Nach dem Essen hob ich die Kleine wieder aus dem Hochstuhl und setzte sie vor mir auf dem Boden ab. Kai meinte er müsste mal noch schnell auf die Toilette.

"Na los komm zu mir Aria", rief Tabea. Unschlüssig kam sah die Kleine erst zu ihr dann zu mir als würde sie um Erlaubnis fragen. Mir ging das alles aber ein bisschen zu weit. Sie konnte doch nicht so tun, als wäre Aria ihr eigenes Kind, bei allen anderen würde ich mich vermutlich darüber freuen aber Tabea war sowas von eine falsche Schlange.

"Aria, Schatz, komm zu mir", sofort tat sie was ich von ihr wollte und klammerte sich fast schon an mein Bein. Ich wusste, ich hatte das richtige getan.

"Ich glaube es wird Zeit das wir gehen", mit diesen Worten hob ich meine völlig überforderte Tochter auf meinen Arm.

"Du willst wirklich schon gehen Lia?", fragte Lea dann, klar sie als Tante hatte bisher nicht viel Zeit mit ihrer Nichte verbringen können aber ich wollte so schnell es ging von dieser Tabea weg. Seit wann hatte Kai denn bitte eine Neue? Und warum hatte er nie von ihrer erzählt? Fragen über Fragen, die nur einer beantworten konnte und das war der Mann der in dem Moment als ich mich umdrehte um zu gehen vor mir stand.

"Wo gehts hin?", wollte er von mir wissen.
"Nachhause, wohin sonst?", er verkaufte mich doch wirklich für blöd.

"Wie so denn das?"
"Aria ist müde und sowieso ist es für sie Zeit langsam schlafen zu gehen."
"Ach komm, sie kann doch auch hier schlafen."
"Nein kann sie nicht."

Ich ging an ihm vorbei oder versuchte das zumindest.
"Aurelia. Was soll das?"
"Was soll was?"
"Das weißt du ganz genau."
"Nein weiß ich nicht und jetzt lass mich endlich durch, meine Güte.", jedoch machte er auch jetzt kein Platz.
"Was ist dein Problem gerade?"
"Die Frage ist doch eher, was dein Problem ist, Havertz."
"Jetzt sind wir also schon dabei angekommen."
"Es reicht. Jetzt lass mich durch."

Dann kam Lea zwischen uns, zum Glück, denn eigentlich hatte ich nicht vor mich mit Kai zu streiten, wobei ich doch ziemlich ruhig geblieben war. Mir war das alles hier zu viel. Sie nahm mich mit rüber zum Sofa, weil sie mir noch etwas zeigen wollte. Gehen konnte ich leider noch nicht, ich wollte sie nicht enttäuschen, aber wenigstens konnte ich Kai einfach stehen lassen und diesen Triumph ließ ich mir nicht nehmen.

Tja Weihnachten bei den Havertz hat ja gut angefangen. Die Verspätung des Kapitels liegt mal wieder an meiner Verpeiltheit :/ Ich sollte es doch langsam mal drin haben XD Das Kapitel am Samstag kommt eventuell am Sonntag, da ich am Samstag bei meiner Familie (Großeltern, usw) bin :) Lasst wie immer gerne ein Sternchen und ein Kommentar da, darüber freue ich mich total :) Wir lesen uns
Lene <3

Complicated.||Kai Havertz FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt