•Kapitel 27•

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"Na los beweg dein Hintern und sag ihm wenigstens davon, es hilft keinem von euch, wenn ihr nicht mit einander sprecht."
"Du weißt doch, dass man mit ihm keine ernsten Gespräche führen kann."
"Dann mach ihm klar was du von ihm willst, dann braucht ihr kein ernstes Gespräch. Erzähl mir alles, auch vom Versöhnungssex.", damit hatte sie aufgelegt. Eine Frechheit sowas zu sagen. Ich war unschlüssig, ob ich das wirklich tun sollte. Ohne mir noch mehr Gedanken darüber zu machen schnappte ich mir alles wichtig, stieg in mein Auto und fuhr los. Erst als ich die Hälfte des Weges gefahren war, schoss mir in den Kopf, wie dumm es doch war, einfach so los zu fahren. Kai würde sich sicher nicht von Tabea trennen, schließlich war sie die jenige, die er liebte und daran konnte meine Gefühle nichts ändern. Woher mein plötzlicher Sinneswandel kam wusste ich beim besten Willen nicht, aber so viel war sicher: Ich wollte das Aria ihre gesamte Familie so bald wie möglich um sich herum hatte. Ich kam mir mit dieser Überzeugung so dumm und selbstsüchtig vor, dass ich kurz davor um zu drehen. Aber alles tot zu schweigen würde auch niemandem weiter helfen. Lara hatte recht. Wir sollten dringend mit einander sprechen, ich sollte Kai erklären, warum ich keine Freundschaft wollte und er sollte mir erklären, warum er unbedingt eine wollte.

Vor Kais Haus angekommen, war ich kurz davor einen Rückzieher zu machen, drückte dann aber auf die Klingel. Nun war es zu spät, weglaufen ging nicht mehr.
"Aurelia? Was machst du denn hier?", verwirrt sah Kai mich an.
"Einmal im Leben etwas richtig.", meinte ich nur, bevor ich auf ihn zu ging und hastig meine Lippen auf seine drückte. Überrascht davon wehrte Kai sich kein Stück dagegen. Für einen Moment gab es nur noch mich und ihn. Eine verdammt blöde Idee von mir, direkt so heraus zu rücken. Schnell löste ich mich wieder von ihm.
"Wir müssen dringend reden.", brachte ich außer Atem hervor.
"Kann das nicht warten?", wollte Kai wissen.
"Wieso?"
"Weil-"
"Schatz? Wer ist da an der Tür?"
"Ach deshalb... Tut mir leid, ich- ich geh dann besser.", ich drehte mich um, damit ich verschwinden konnte. Am liebsten wollte ich mich jetzt in der Erde vergraben und nie wieder hoch kommen.
"Lia warte.", ich war so überrascht davon, dass Kai mich mit meinem Spitznamen ansprach, dass ich stehen blieb, mich um drehte und ihn verwirrt ansah. Diesen Moment nutzte Kai um seine Lippen erneut auf meine zu legen. Jetzt war ich wirklich bestens verwirrt. Was hatte das jetzt zu bedeuten?
"Ich hätte das schon viel früher machen sollen.", flüsterte Kai gegen meine Lippen. Der erste Gedanke, der mein Gehirn erreichte und dort den gesamten Platz einnahm war, dass Kai gerade Tabea betrogen hatte und das beste daran: Auch noch mit seiner Exfreundin, die er vor über drei Jahren betrogen hatte. Ich kam mir schlimm vor. Ich wollte noch nie jemandem etwas böses und jetzt war ich dabei, Tabea ihren Freund auszuspannen. Ich kam mir wirklich dreckig dabei vor, dabei musste ich gestehen, dass es mir gefiel mit Kai vor dem Haus herum zu machen. Der Gedanke rutsche wieder in den Hintergrund und ich schob Kai von mir weg.
"Wir können nicht-", fing ich an, wusste aber nicht genau, wie ich den Satz beenden sollte, ohne uns beiden weh zu tun damit.
"Was? Was können wir nicht?", entfuhr es Kai. Ich gab ihm keine Antwort, ich hatte die Worte nicht in meinem Kopf. Das genügte ihm um mich wieder an ihn heran zu ziehen und erneut zu küssen.
"Kai, bitte...", flüsterte ich atemlos. Er stockte in seiner Bewegung. Schon wieder wendete ich eine Menge Kraft auf, ihn von mir weg zu schieben.
"Ich sollte besser gehen.", damit drehte ich mich um und ging los.
"Lia! Lia, warte!", rief Kai mir hinterher. Es klang alles so vertraut, die Erinnerung an, die Trennung kam wieder voll hoch, er hatte genau das Gleiche mir hinter her gerufen. Tränen bildeten sich in meinen Augen. Ich wollte nicht, dass es so endete. Aber ich wusste, das es für uns nicht anders bestimmt war, wobei das uns vermutlich nicht mehr existierte.

"Verdammt Jana, ich hab Scheiße gebaut.", meinte ich als ich die Wohnung meiner Freundin betrat.
"Was hast du getan?", wollte sie wissen, während ich das Wohnzimmer betrat.
"Oh hey Julian.", brachte ich hervor. Einen Moment lang war ich verwirrt. Hatte Jana mir etwas verschwiegen? Direkt neben dem Blondschopf saß Aria und malte mal wieder. Jana schob mich in die Küche.
"Du bist nicht sauer?"
"Wieso? Weil ihr es endlich geschafft habt? Ich habs dir doch von anfang an gesagt.", meinte ich schultern zuckend.
"Danke. Aber jetzt zu deinem Problem."
"Ich.. ich war bei Kai."
"Das ist nichts neues."
"Lass mich doch weiter reden. Verdammt ich hab ihn dazu gebracht seine Freundin zu betrügen."
"Was zum- Du hast jetzt aber nicht mit ihm geschlafen?"
"Bei Gott nein! Wieso denken das immer alle."
"Dann musst du mich aufklären."
"Ich hab ihn geküsst. Und er mich auch.", den letzten Teil flüsterte ich gerade so. Ich spürte schon wieder wie die Tränen in mir hoch kamen.
"Also nur um das zu verstehen, du bist zu ihm gefahren, nur um ihn zu küssen?"
"Nein, also nicht ganz... Eigentlich wollte ich mit ihm reden, weil er mir heute morgen noch vorgeschlagen hatte, Freunde zu sein. Und dann ist es einfach passiert."
"Und das alles kam nur von dir aus?"
"Nein, er hat auch... Sag mal ist das hier ein Verhör?", ich schniefte leicht, konnte trotzdem ein Lächeln nicht verbergen.
"Vielleicht? Aber ich muss doch wissen was passiert ist, das meine beste Freundin so aufgelöst vor meiner Tür steht und mich nicht mal dafür anschreit, dass ich mit Kais bestem Freund zusammen bin, der gerade auf ihre Tochter aufpasst.", grinsend sah sie mich nun an. Ich schüttelte nur - ebenfalls grinsend - den Kopf.
"Du bist manchmal echt verrückt, aber erzähl mal, wie hast du es geschafft, dir den ältesten Brandt zu angeln?", wollte ich dann wissen.
"Naja ich war ein paar mal bei ihm in Dortmund, weil in mir etwas war, dass ich nicht gekannt hatte, dieses Gefühl von Sicherheit und das man so sein konnte wie man war. Nachdem wir dann sehr lange und oft miteinander gesprochen haben und uns dabei körperlich auch immer näher gekommen waren, haben wir uns dazu entschieden nicht mehr ohne den anderen zu leben."
"Ihr habt doch nicht?"
"Doch natürlich."
"Jana. Das sind Details aus deinem oder eurem Leben, die ich nicht gerne wissen wollte.", ich sah sie ein bisschen verstört an, während sie nur grinste.

Das Kapitel auf das ganz viele von euch gewartet haben :) Lasst wie immer gerne ein Sternchen und ein Kommentar da, darüber freue ich mich sehe :) Wir lesen uns
Lene <3

Complicated.||Kai Havertz FanfictionWhere stories live. Discover now