•Kapitel 11•

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Weihnachten rückte immer näher. Ich freute mich zwar dass ich das Fest mit meiner Familie und meinen Freunden feiern konnte, war aber trotzdem nicht wirklich begeistert davon. Aria hingegen quietschte immer auf wenn sie hörte dass es um das Thema Weihnachten ging, sie mochte das alles ziemlich gerne. Zum Glück hatte sie ihre Grippe schnell überwunden und rannte schon wieder in der Wohnung umher. Bis kurz vor Weihnachten musste ich abgesehen von den Wochenenden täglich sechs Stunden arbeiten, Jana ebenfalls, somit konnte meine Mutter viel Zeit mit Aria verbringen, worüber sie sich sehr freute. Ich machte das ganze eher ungern mit, mir blieb aber auch nichts anderes übrig. Ich zweifelte immernoch daran, dass Kais Familie uns aus Nettigkeit oder so etwas in der Art eingeladen hatte, sie hatten bestimmt andere Gründe dafür. Mir war es eigentlich vollkommen egal, ich tat das ja nur um Kai einen Gefallen zu machen, immerhin konnte er ja auch nichts für seine wirklich schlimme Familie - Abgesehen von Lea natürlich, diese mochte ich wirklich gerne und es störte mich gar nicht, dass ich sie dann endlich wieder sah. Lara, sie war vor ein paar Tagen wieder abgereißt, hatte mir ebenfalls zu gestimmt, irgendwas stimmte dort aber gewaltig nicht. Ich kam nicht dahinter wieso sie auf einmal doch etwas mit Aria zu tun haben wollten, vorher war das doch auch nie so. Mit Kai hatte ich darüber habe nicht geschrieben, seit meiner letzten Nachricht herscht Funkstille zwischen uns und ich empfand das als ziemlich gut, außerdem hätte Kai mich so oder so als bescheuert erklärt, immerhin ging es um seine eigene Familie, von der ich übrigens mehr oder weniger ungewollt ein Teil war. Aria würde uns für immer verbinden, selbst wenn wir beide jemals wieder neue Partner hatten, das konnte man nicht einfach wieder vergessen. Ich wollte aber andererseits auch keine Partner mehr, es war schon stressig genug mit meiner Tochter und den ständigen Streitereien zwischen mir und Kai oder Jana und Kai wenn sie mal auf einander trafen, in letzter Zeit erfüllte sich dies aber sehr oft. Außerdem würde Aria niemals jemanden anderen als Kai akzeptieren, auch wenn sie nicht verstand dass es mir nicht darum ging, schließlich würde Kai ja trotzdem ihr Vater bleiben.

Das alles war mir aber wirklich zu kompliziert.
"Ich glaub du brauchst ein Kaffee", meinte Jana und stand von ihrem Bürostuhl auf, ich nickte nur leicht immer noch tief in meinen Gedanken verschwunden. Ich sollte mich eigentlich wieder meinem Artikel widmen, jedoch hatte ich dazu kein einziges bisschen Konzentration. Meine Gedanken hingen quer durch mein gesamtes Leben und das bedeutete sicher nichts Gutes. Ich sah auf. Jana kam gerade mit zwei Tassen Kaffee wieder in unser gemeinsames Büro und stellte eine davon vor mir auf meinem Schreibtisch ab. Ich nickte ihr dankend zu und widmete mich wieder dem Artikel über den neusten Sportklatsch, den ich eigentlich bis heute abend fertig haben sollte. Bisher glänzten ganze drei Zeilen auf meinem Computerbildschirm, was eine Leistung. Auch Jana schien das vorhin bemerkt zu haben, denn sonst schrieb ich so einen Artikel in einer Stunde. Vielleicht war Sport, vor allem weil es hauptsächlich um Fußball ging, nicht gerade das beste Thema für mich. Trotzdem wollte ich den Artikel selbst zu ende schreiben, ich konnte ja nicht all meine Arbeit auf Jana übertragen, nur weil ich wieder einmal dabei war vollkommen zu versagen. Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee und schrieb weiter.

Aria war total erfreut mich zu sehen, als ich sie gegen Nachmittag bei meiner Mutter abholte. Die Kleine war immer total glücklich, wenn sie zur Oma konnte aber freute sich gleichzeitig auch darauf wenn ich sie wieder holen würde. So wirklich viel Zeit für irgendwelche Gespräche hatte ich in letzter Zeit nicht. Auf dem Weg nachhause lief die bunteste Radiomusik, Aria brabbelte das ein oder andere mal mit, was mich herzhaft zum Lachen brachte, sie war wirklich niedlich. Zuhause angekommen spielten wir gemeinsam mit ihren Puppen, normalerweise tat ich sowas total ungern, aber hatte keine andere Wahl, sonst wäre sie total traurig gewesen und das war das letzte was ich wollte. In fünf Tagen war es soweit, ich musste mich Kais Familie stellen und ich wusste kein Stück wie ich mich verhalten sollte wenn ich auf sie traf. Warum musste mir auch immer alles so schwer fallen? Vermutlich weil ich es allen immer unbedingt recht machen wollte und nicht erreichen wollte, dass irgendwer wegen mir unglücklich war oder etwas in der Art. Ich beschloss Lara nochmals anzurufen.

"Und alles klar soweit?", wollte sie wissen.

"Joa schon, ich bin nur ziemlich aufgeregt, wegen Samstag."
"Ach das wird schon, ich bin sicher dass du das super meistern wirst."
"Ich weiß nichtmal wie ich mich verhalten soll wenn ich dann dort bin."
"Bleib einfach locker, sie werden dir schon nicht den Kopf abreißen."
"Davon bin ich mal gar nicht überzeugt, du kennst Kais Eltern nicht, naja zumindest nicht nach der Trennung."
"Ist es so viel schlimmer geworden?"
"Ja leider, ich dachte auch nicht dass es so enden würde, wobei ich ja eigentlich nicht mal etwas falsch gemacht habe, meine Version der Geschichte wollen sie ja wie bekannt nicht hören."
"Ach komm schon, du wirst es überleben auch wenn es für dich die Hölle sein wird, tus für Aria"
"Was meinst du weshalb ich überhaupt erst zugesagt habe?"
"Weil Kai dich gefragt hat?"
"Ja das auch aber eigentlich weil ich schon früher wollte, dass Aria den anderen Teil ihrer Familie kennenlernt, auch wenn mir das jetzt schon nicht mehr so ganz geheuer ist."
"Ich muss los, halt die Ohrensteif und ruf mich die Tage noch mal an, ja?"
"Klar mach ich, wir hören uns."

Dann legte sie auf. Na super, wirklich aufschlussreich war das Gespräch ja nicht. Das Lara immernoch mehr oder weniger "Pro-Kai", war wusste ich schon davor, aber die Reaktion von Jana auf so etwas wäre mir lieber gewesen, denn sie hätte mich vermutlich dafür zusammen geschissen, versucht es mir auszureisen und ich hätte es gelassen. Mit diesen Gedanken ging ich an diesem Abend schlafen auch wenn es eine Weile dauerte bis es soweit war. Nun waren es noch genau vier Tage.

Ja mal wieder viel zu spät, ich sollte mir wirklich nen Wecker stellen :/ Aber immerhin haben wir noch Samstag XD Also lasst wie immer gerne ein Sternchen und ein Kommi da, darüber freue ich mich sehr :) Wir lesen uns
Lene <3

Complicated.||Kai Havertz FanfictionWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu