#54 𝑩𝒖𝒄𝒌𝒚 𝑩𝒂𝒓𝒏𝒆𝒔 ✨

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„Wir haben einen neuen Auftrag." Tony kam mit ernster Miene ins Wohnzimmer, in dem die Avengers bis eben noch entspannt gesessen hatten. „Was ist es diesmal? Aliens? Monster? Durchgeknallte Götter? Nichts für ungut Thor" Natasha hob entschuldigend die Hände, doch anders als sonst grinste Tony nicht. Im Gegenteil. Er wurde noch ernster. „Der Winter Soldier." Sofort wurde auch Steve blass, und (y/n) spürte, wie ihre Hände anfingen zu zittern. Der Winter Soldier. Bucky. Ihr bester Freund. „Worauf warten wir noch? Lasst uns ihn retten." Sie sprang auf, doch Steve schüttelte den Kopf. „Nein (y/n), du wirst nicht mitkommen. Er ist nicht mehr der Bucky von früher, und es würde dich nur verletzen. Es ist besser, wenn du hierbleibst."

Entsetzt starrte sie ihn an, doch anstatt das sie Rückhalt von den anderen bekam, konnte niemand ihr mehr in die Augen schauen. Irgendwann ergriff Tony das Wort. „Außerdem kennst du ihn von früher und wenn es zum Äußersten kommt... Dann wirst du nicht die nötige Distanz haben um es zu beenden." „Du glaubst mir fehlt die nötige Distanz? Aber du glaubst, Steve hat sie?!" „Er ist immerhin Soldat" „Und Bucky sein Bruder. Er wird ihm niemals weh tun können." Sie sah genau Steves gequälten Gesichtsausdruck, was sie nur noch mehr bestätigt. „Ich bin vielleicht die einzige, die noch zu ihm durchdringt." „Du bleibst hier (Y/N)." „Ihr könnt mich hier nicht einsperren. Ich bin alt genug." Fauchte sie, bevor sie sich ihre Tasche schnappte und in den Jet vorging. Sie konnte einfach nicht untätig bleiben. Nicht, wenn es um Bucky ging. Als Steve sich neben sie setzte wendete sie sich ab. Sie wollte nicht noch mehr darüber hören, dass es ihren Bucky nicht mehr gab... natürlich war es ihr bewusst. Doch Steve hatte nicht vor, sie ein weiteres Mal daran zu erinnern. Stattdessen griff er nach ihrer Hand und drückte sie leicht. „Wenn er noch irgendwo da drin ist werden wir ihn finden, das verspreche ich dir." Mit Tränen in den Augen nickte sie und erwiderte den zarten Händedruck. „Er ist noch da drin Steve, das spüre ich." Steve lächelte einen Moment, und das schenkte ihr neue Hoffnung. Sie würden Bucky retten. So, wie er sie früher gerettet hatte.

Doch schon als sie am Ort des Geschehens ankamen, schwand ihre Sicherheit. Sie hatte eingewilligt im Hintergrund zu bleiben, weshalb Steve nun auf seinem Weg zu Bucky war, doch kaum, dass er in Reichweite kam zog dieser ein Messer. Steve konnte gerade noch ausweichen, und sie hörte ihn Buckys Namen brüllen, als um sie herum endgültig das Chaos ausbrach. Steve wehrte die Angriffe ab ohne Bucky verletzen zu wollen, während die anderen sich ebenfalls in den Kampf stürzten. Sie war neben Clint die einzige, die nicht mitten im geschehen war, und ein Teil von ihr wünschte sich mittlerweile tatsächlich, in der Sicherheit des Compounds geblieben zu sein.

Als Natasha sich auch noch auf Bucky stürzte fing sie an zu schreien, und das noch verzweifelter, als Bucky Natasha ohne große Reaktion von sich schleuderte, sodass ihre beste Freundin verletzt am Straßenrand liegen blieb. Jetzt stand niemand mehr zwischen Bucky und Steve, welcher ebenfalls verwundet war, und so setzte sie alles auf eine Karte.

„Bucky!" „Y/N, bleib hier!" Verzweifelt versuchte Clint sie festzuhalten, doch er hatte keine Chance. „Bucky" Sie rannte an allen vorbei und stellte sich mitten in den Weg dessen, der einst ihre große Liebe gewesen war. Aber Bucky erkannte sie nicht, sondern stapfte nur weiter auf sie zu, das Messer erhoben. Sie hob die Hände und schloss die Augen, bevor sie begann, in Buckys Erinnerung nach seinen Gefühlen zu tasten. Hydra hatte ganze Arbeit geleistet, nahezu keine positive Emotion war übriggeblieben, doch... Kurz bevor er sie erreichte, fand sie, was sie suchte. Beinahe zärtlich zupfte sie an der Erinnerung, der Emotion, und rief sie ihm wieder ins Gedächtnis. Ob es ihn aufhalten würde wusste sie nicht, doch sie verstärkte das positive Gefühl, bis sie das Klirren einer Waffe hörte. Langsam öffnete sie die Augen, und was sie sah, brach ihr das Herz. Bucky stand vor ihr, völlig verwirrt und orientierungslos. Vorsichtig streckte sie eine Hand nach ihm aus, ohne ihn zu drängen, und ein trockenes Schluchzen brach aus seiner Kehle. „(Y/N)? Bist du es wirklich?" „Ich bin es Bucky, ich bin es wirklich." Es dauerte einen Moment, doch dann stürmte Bucky auf sie zu, und sie hörte, wie alle, die noch stehen konnten, ihre Waffen entsicherten... Doch dann fand sie sich auch schon in einer Umarmung wieder, nach der sie sich so lange gesehnt hatte. Seine Umarmung war fest und ungestüm, doch sie würde einen Teufel tun und sich beschweren, weshalb sie ihrerseits die Arme um ihn schlang und sich noch enger an ihn drückte als es eigentlich möglich war. „Ich habe dich so vermisst Buck. So, so sehr" „Ich dich auch meine kleine. Ist Steve...?" „Ihm geht es gut" Beruhigte sie ihn und tastete erneut nach seinen Emotionen. Er steckte so voller Angst und Verzweiflung, dass sie ihre Umarmung verstärkte und ihre Lippen wieder und wieder auf seine Schläfe drückte, bis er sich in ihren Armen etwas entspannte.

Marvel Oneshots ✨Where stories live. Discover now