Im Haus der Dursleys

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„Luce! Hey Luce wach auf!"
Georges leichtes Rütteln an mir riss mich aus dem Schlaf. Grummelnd öffnete ich die Augen.
„Warum weckst du mich, Georgie?", gähnte ich und drehte mich auf die andere Seite um ihn an sehen zu können.
„Wir holen Harry gleich ab. Wenn du mitkommen willst musst du aufstehen", antwortete George, gab mir einen Kuss auf die Stirn und stand dann auf. Seufzend schlug ich die Decke zurück und stand ebenfalls auf.
„Ist das Bad frei?", fragte ich während ich eine weiße Jeanshose, ein schwarzes Top, schwarze Socken, die rote ärmellose Weasley Jacke und frische Unterwäsche aus meiner Kommode kramte. Ich wusste bis heute nicht, wie die Zwillinge es überhaupt geschafft hatten, sie bei all den Kartons, losen Zutaten und Gerätschaften, die hier rumlagen, hier herein zu bringen.
„Percy müsste grade raus sein", antwortete George und ging zu Freds Bett um ihn ebenfalls zu wecken. Ich verließ das Zimmer der Zwillinge, betrat das Bad und machte mich frisch. Etwa zwanzig Minuten später betrat ich wieder das Zimmer. Fred war mittlerweile auch schon wach. Die Jungs saßen zusammen auf Georges Bett und starrten angestrengt auf ein Stück Pergament.
„Überanstrengt euch bloß nicht", schmunzelte ich. Als keine Reaktion folgte ging ich stirnrunzelnd zu den beiden und spähte auf das Papier in ihren Händen. Seltsame Zutaten standen darauf. Einige kannte ich aus Snapes Unterricht andere sagten mir absolut nichts.
„Was ist das?", fragte ich.
„Eine neue Einkaufsliste", antwortete Fred konzentriert.
„Ihr meint für...?"
„Ja!", sagte George enthusiastisch. „Wir haben es endlich geschafft eine richtige Liste zusammen zu stellen."
„Hat ja lang genug gedauert", grinste ich.
„Das ist nicht fair", grummelte Fred empört. „Wir sind zwar Genies aber sowas planen wir auch zum ersten Mal. Das hier ist anders wie die Bestellformulare vom letzten Mal. Außerdem mussten wir sie mit einem speziellen Zauber schützen damit Mum sie nicht wieder in die Hände bekommt."
„Ich zieh euch auch bloß auf", kicherte ich. „Und nun kommt. Molly wartet bestimmt schon mit dem Frühstück auf uns."

Nach einem schnellen Frühstück machen die Zwillinge und ich und zusammen mit Arthur bereit um Harry abzuholen.
„Irgendetwas was wir beachten müssen?", fragte Arthur dem meine Nervosität ohne Zweifel aufgefallen war. Ich atmete einmal tief ein und aus.
„Lass den Umhang weg", sagte ich. „Onkel und Tante sind... nun ja, sie mögen unsereins nicht wirklich. Das wir mit dem Flohpulver reisen wird ihnen sowieso schon ein Dort im Auge sein... da könnten wir uns wenigstens ein wenig anpassen..."
Den letzten Satz sagte ich leise dennoch wusste ich, dass alle ihn gehört hatten. Ich mochte was ich war, ich liebte es. Seit Severus mir von allem erzählt und mich in diese Welt gebracht hatte, hatte ich zwar mehrfach um mein Leben kämpfen müssen, hatte Angst und Schmerzen erfahren aber ich hatte auch herausfinden dürfen was liebe ist, hatte Freunde gefunden und mich nie lebendiger gefühlt. Ich war stolz auf das was ich war. Ich wollte mich nicht an die Muggel anpassen. Nein, das stimmte nicht. Ich wollte mich nicht an die Dursley's anpassen.
„Alles klar", sagte Arthur, legte den Umhang ab und trat dann zu uns an den Kamin. „Wer will zu erst?"
„Ich sollte gehen", antwortete ich, nahm eine Handvoll Flohpulver und trat in den Kamin des Fuchsbaus. „Little Whinging!"
Ich spürte das bekannte Ziehen im Bauch und schon fiel ich. In schnellen Umdrehungen um mich selbst raste ich durch die Kamine bis ich nach ein paar Sekunden wieder festen Boden unter den Füßen hatte.
Es war dunkel und nur vereinzelnd fielen Lichtstrahlen in den Kamin hinein. Er war zugemauert!, schoss mir durch den Kopf. Dunkle Bretter waren von außen an der Öffnung befestigt. Ich kam nicht hier raus!
George und Fred waren die nächsten die durch den Kamin kamen.
Autsch! Fred, nein – zurück, zurück, irgendwas stimmt hier nicht!"
„AUTSCH! George, nein, hier ist es zu eng, geh schnell zurück und sag Ron..."
Dann kam Arthur dazu. In dem sowieso schon viel zu engen Kamin wurde es noch enger. Ich konnte mich kaum noch bewegen.
„Vielleicht kann Harry uns hören, Dad – vielleicht kann er uns hier rauslassen."
Arthur hämmerte laut auf die Bretterverschalung.
„Harry? Harry, kannst du uns hören?"
Schritte näherten sich dem Kamin. War das Harry?
„Mr Weasley? Können Sie mich hören?"
Arthur hörte auf gegen die Bretter zu hämmern.
„Mr Weasley, ich bin's, Harry ... der Kamin ist zugenagelt. Da können Sie nicht rauskommen."
„Verflucht!", rief Arthu. „Weshalb, um Himmels willen, haben die den Kamin vernagelt?"
„Sie haben sich ein elektrisches Kaminfeuer angeschafft", hörte ich Harry antworten.
„Wirklich?", fragte Arthur begeistert. „Ecklektisch, sagst du? Mit einem Stecker? Meine Güte, das muss ich sehen ... lass mich mal nachdenken ... autsch, Ron!"
Ron war nun ebenfalls zu uns gekommen. Ich hatte das Gefühl kaum noch Atmen zu können so eng war es.
Was treiben wir hier? Ist was schiefgegangen?"

Licht oder Dunkelheit - Die Geschichte der Potter Zwillinge #4 Where stories live. Discover now