Licht oder Dunkelheit - Die Geschichte der Potter Zwillinge #4

Dobby der Hauself

*** kleine Anmerkung am Rande für alle die es noch nicht mitbekommen haben. Ich werde ab sofort in der Erzählerperspektive schreiben also wundert euch nicht über den Wechsel. Natürlich werden die Kapitel dennoch hauptsächlich auf Lucys Sicht liegen - nur nicht mehr aus der Ich-Perspektive.

In Windeseile liefen Ron, Hermine und Lucy hinab zum Zelt in dem die Champions warteten. Sie trafen grade dort ein als Harry aus dem Zelt hinaus kam. Überglücklich umarmte Lucy ihren Bruder.
„Du hast es geschafft!", grinste sie, als sie sich gelöst hatte. Er erwiderte ihr Grinsen welches jedoch schwankte als sein Blick auf Ron fiel.
„Harry", sagte Ron ernst, „wer immer deinen Namen in diesen Kelch geworfen hat – ich – ich wette, die wollten dich erledigen!"
„Hast es kapiert, oder?", fragte Harry kühl. „Hast ja lange genug gebraucht."
Hermine und Lucy standen zwischen den beiden und blickten unruhig von einem zum anderen. Ron, unsicher geworden, öffnete den Mund.
„Ist schon gut", winkte Harry ab bevor Ron ein Wort herausbrachte. „Vergiss es."
„Nein", sagte Ron, „ich hätte nicht..."
„Vergiss es", sagte Harry wieder. Ron grinste ihn nervös an und Harry grinste zurück, Hermine brach in Tränen aus und Lucy trug wohl das breiteste Grinsen von allen während sie einen Arm um ihre beste Freundin schlang.
„Da gibt's doch nichts zu weinen", sagte Harry verwirrt.
„Ihr beiden seid so doof!", schrie Hermine aufgewühlt und stampfte mit dem Fuß auf. Tränen fielen auf ihren Umhang. Sie löste sich von Lucy und, bevor einer von ihnen sie daran hindern konnte, umarmte sie die Jungs und rauschte, nun erst richtig heulend, davon.
„Vollkommen übergeschnappt", sagte Ron kopfschüttelnd.
„Sie hat ihre besten Freunde vermisst", klärte Lucy die beiden auf. „Auch ihr hat es weh getan, euch getrennt zu sehen. Wir sind doch immerhin eine Familie."
Ron wurde leicht rot und Harry sah betreten zu Boden. Lucy kicherte.
„Harry, komm mit, gleich gibt es deine Punkte."
Und so machten sie sich zusammen auf den Weg zurück ins Stadion.
„Jeder kann höchstens zehn Punkte vergeben", erklärte Ron. Harry und Lucy spähten abwartend über das Feld und sahen den ersten Richter – Madame Maxime – den Zauberstab heben. Ein langer Silberfaden flog aus der Spitze hervor und verschlängelte sich zu einer großen Acht.
„Nicht schlecht!", rief Ron und das Publikum klatschte. „Ich vermute, sie hat dir wegen deiner Schulter Punkte abgezogen."
Mr Crouch war der Nächste. Er ließ die Ziffer Neun in die Luft schießen.
„Sieht gut aus!", rief Ron und klatschte Harry auf den Rücken. Der nächste war Dumbledore. Auch er ließ eine Neun erstehen. Die Menge jubelte noch lauter. Ludo Bagman – eine Zehn. Lucy runzelte die Stirn.
„Zehn?", fragte Harry ungläubig. „Aber ... ich wurde verletzt ... worauf hat der es abgesehen?"
„Harry, jetzt beklag dich nicht!", rief Ron begeistert doch auch Lucy kam das irgendwie seltsam vor.
Nun erhob Karkaroff seinen Zauberstab. Er zögerte einen Moment, und dann schoss auch aus seinem Zauberstab eine Ziffer – Vier.
„Wie bitte?", brüllte Ron zornig. „Vier? Du lausiger parteiischer Schleimbeutel, du hast Krum eine Zehn gegeben!"
Doch Lucy wusste, dass es Harry egal war. Dass Ron sich für ihn so entrüstete, war ihm hundert Punkte wert. Und es war nicht nur Ron ... die dort im Publikum jubelten, waren nicht nur Gryffindors. Als es darauf ankam, als sie gesehen hatten, was ihm bevorstand, waren die meisten seiner Mitschüler auf seiner Seite gewesen, wie zuvor auf Cedrics... und das bedeutete ihm mehr als alles andere. All das konnte die Rothaarige aus dem Gesicht ihres Bruders ablesen.
„Du bist auf dem ersten Platz, Harry, zusammen mit Krum!", sagte Charlie Weasley, der ihnen nachgerannt kam, als sie sich auf den Weg zur Schule machten. „Hör mal, ich muss mich beeilen, weil ich Mum unbedingt eine Eule schicken muss, ich hab ihr geschworen, alles haarklein zu beschreiben – aber das war unglaublich! Ach ja – und ich soll dir ausrichten, dass du noch ein paar Minuten hierbleiben sollst ... Bagman will mit dir sprechen, im Champions-Zelt."
„Geh du ruhig. Wir gehen schon mal vor", grinste Lucy, schnappte sich Ron und mit ihm zurück ins Schloss.
„Hör mal... ich wollte mich auch bei dir entschuldigen", sagte Ron irgendwann kleinlaut. Überrascht sah Lucy zu dem Weasley.
„Schon okay", sagte sie lächelnd. „Jetzt ist ja alles wieder gut. Brüder streiten sich nun mal."
Nun war es Ron, der sie überrascht musterte. Lucy lachte leise.
„Ist dir nie bewusst gewesen, dass Harry in dir einen Bruder sieht?", fragte sie ungläubig worauf Ron den Kopf schüttelte. Immer noch lachend boxte sie ihm gegen die Schulter.
„Familie, schon vergessen?"
„Familie!", sagte Ron und auch auf seinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus.