31. Ich bin ein Feigling.

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P.o.V.: Louis


Aufgrund meiner Nervosität saß ich schon zehn Minuten vor halb zwei in dem kleinen Café und hatte mir einen Platz gesucht, der mir den perfekten Blick auf den Eingangsbereich bot und zudem konnte ich zu jeder Zeit aus dem großen Panoramafenster gucken und all die Passanten dabei beobachten, wie sie auf den Straßen hin und her liefen.

Weil ich nicht genau wusste, nach wem ich Ausschau halten soll, sah ich einfach jedem Mädchen in meinem Alter hinterher und hoffte, dass sie entweder rein kommen würde und wenn sie das tat dann in meine Richtung kommt. Doch egal wer das Café in den nächsten zehn Minuten betrat es war nicht sie.

Abwechselnd sah ich immer wieder auf die Uhr an meinem Handy, welche mir jetzt mit bedauern mitteilen musste, dass es schon 13:31 Uhr ist. Ich wollte nicht sofort daran denken, dass sie mich sitzengelassen hat. Vielleicht hat sie sich einfach ein wenig verspätet oder wurde aufgehalten. Noch ist es auch nicht zu spät. Aber wie lange sollte ich hier sitzen bleiben, bevor ich mir sorgen machen musste?

Mein Blick huschte wieder nach draußen und wie als hätten meine Augen nur darauf gewartet ihn zu sehen, fixierte ich Harry mit meinem Blick.

Ob er sie hier abgesetzt hat?

Nein.. Es war niemand in seiner Begleitung und es kam auch keiner rein.

Harry lächelte kurz - so freundlich wie er immer war, ist es kein Wunder, dass er mir zulächelte. Ich erzwang mir trotz alledem auch ein schnelles Lächeln, doch Harry schien einfach nur aus Zufall hier gewesen zu sein, denn im nächsten Moment hob er seine Hand, winkte kurz und ging weiter.

Komische Begegnung.

Doch davon ließ ich mich jetzt nicht beirren und kurz checkte ich erneut die Uhrzeit. 13:32 Uhr.

Ungeduldig und langsam die Hoffnung verlierend wippte ich mit meinem Fuß unter dem Tisch auf und ab.

Langsam fühlte ich mich unwohl auf meinem Stuhl. Ich saß hier ganz alleine an einem Tisch für zwei und das schon mehr als zehn Minuten. Die anderen Gäste müssen Mitleid mit mir haben weil es offensichtlich so rüber kam, als wäre ich gerade sitzen gelassen worden. Ich hatte noch nicht einmal etwas zu trinken bestellt, weil ich auf sie warten wollte. Deshalb sieht es wohl noch trauriger aus. Ein junger Mann, alleine ohne alles an einem Tisch sitzend.

Aber wieso sollte sie mich sitzenlassen? Sie hatte doch sogar vorgeschlagen, dass wir uns treffen können. Wenn sie spontan doch keine Zeit mehr hat, dann würde sie mir doch wenigstens eine Nachricht schreiben, oder?

Immer mehr Minuten vergingen und das unwohle Gefühl in meinem Magen stieg von Sekunde zu Sekunde immer mehr an. Ich fühlte mich schlecht. Irgendwo war ich verletzt und auch ein kleines bisschen Wut brodelte in mir.

Man sollte nie jemandem trauen, den man über das Internet kennen lernt. Hinter der Person kann jeder stecken, selbst wenn es vertraut rüber kommt.

Das hätte jetzt meine Oma gesagt.

Aber unsere Situation war doch eigentlich ganz anders. Eigentlich..

Ich gab ihr ganze zehn Minuten zeit, die ich auf sie warten wollte, doch als sich um Punkt 13:40 Uhr noch immer niemand zu mir setzte, entsperrte ich mein Handy und öffnete meinen Messanger.

[✅] Summer '09 || LarryWhere stories live. Discover now