53. Neuanfang

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P.o.V.: Louis

Während dem Frühstück unterhielten Harry und ich uns über wirklich alles. Wir lachten so viel, dass ich mir einmal fast in die Hose gemacht und mich fast an meinem Orangensaft verschluckt hätte.

Wir verstanden uns so gut, dass es mir schon fast fremd war, dass ich und Harry mal Feinde waren. Ich war wirklich blind. Die ganze Zeit, seit der dritten Klasse bin ich blind an Harry vorbei gelaufen.

Ich bereue das. Alles. Ich bereue jede Sekunde, die ich nicht mit Harry gelacht habe und ich bereue jedes Hallo und Guten Morgen oder Tschüss, welches ich einfach ignoriert habe.

Wenn mich jemand fragen würde, jetzt und hier, ob ich mein Leben nochmal leben wollen würde, wenn ich könnte, würde ich sofort Ja sagen. Aber ich würde bei meinem zweiten Versuch alles dafür tun, damit ich Harry schätzen lerne. Schon als er erst acht Jahre alt war und zu uns in die Klasse stieß.

"Hey, worüber denkst du nach", riss mich Harry aus meinen Gedanken.

Ich schüttelte meinen Kopf und wank ab. "Nicht wichtig. Wo willst du hin gehen?", lenkte ich ab.

Gerade hatten wir das Café verlassen, in welchem wir unser Frühstück gegessen haben. Auch wenn das Wetter eher nicht das alles beste ist, hatten wir uns kurzfristig dazu entschlossen einfach durch die Stadt zu laufen und die wenigen Sonnenstrahlen zu genießen, die uns heute geboten wurden.

"Sag schon, Louis. Du kannst mit mir darüber reden. Du hast überhaupt nicht glücklich über deine Gedanken ausgesehen", versuchte es Harry weiter.

Ich zuckte die Schulter. "Ich hab einfach an unsere Vergangenheit gedacht", murmelte ich und lief dann einfach nach links. Wenn er sich nicht für eine Richtung entscheidet, dann werde ich eben vor laufen.

Sofort lief Harry wieder neben mir. "Ich hab dir doch schon mehrmals gesagt, dass ich dir alles verziehen habe. Ich bin dir nicht mehr böse. Ich denke nicht mal mehr daran. Das ist schon lange vergessen. Du hast doch selbst gesagt, dass es schwachsinnig ist, sich für etwas zu entschuldigen, dass in der dritten Klasse passiert ist"

Ich nickte. Ja. Ja das habe ich tatsächlich. Aber als ich das gesagt habe, wusste ich noch nicht, dass ich mich irgendwann noch in ihn vergucken könnte.

"Ist ja auch egal. Ich denke nicht mehr daran"

Harry griff zur nach meiner Hand und zog mich leicht zurück. "Bleib hier stehen", meinte er mit fester Stimme.

Alles, was in dem Moment meine Aufmerksamkeit bekam, war seine Hand, die federleicht in meiner lag.

"Hey, guck mich an!" Harry lachte und löste unsere Hände.

Sofort sah ich nach oben und nickte. "Ja? Was? Ja. Ja ich bleib stehen", erwiderte ich.

Harry kicherte leise. "Okay. Genau an der Stelle, ja? Bleib einfach da stehen", befahl er mir weiter und langsam entfernte er sich von mir.

Ich folgte seinen Schritte mit meinen Blicken.

Was hat er vor?

"Guck nach vorne", mahnte er mich.

"Wohin gehst du?", fragte ich, seine Aufforderung ignorierend. Er stand jetzt fast ganz hinter mir.

"Guck nach vorne und nur nach vorne. Vergesse mich für einen kurzen Augenblick"

"Wieso-"

"Louis~!" Harry zog lachend aber jammernd meinen Namen in die Länge. "Mach einfach. Ich werde nicht abhauen, versprochen."

[✅] Summer '09 || LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt