2 - Das Einleben

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Kapitel 2)

In dem Zimmer stehen 3 Betten, ein Schrank nicht allzu groß und ein Tisch.
Auf dem einen Bett sitzt ein Mädchen. Blonde Haare, grüne Augen, helle Haut.
Sie schaut mich an. Irgendwie komisch. Alles hier ist komisch. Es stellt sich raus, dass ihr Name Alina ist.
Ich setze mich auf mein Bett und betrachte alles. Es ist so leer. Sowohl der Raum, als auch mein Inneres.
Plötzlich kommt ein Mädchen ins Zimmer. Wahrscheinlich ist es die dritte Mitbewohnerin. Sie hat schulterlanges hellbraunes Haar und grüne Augen. Ihre Haut ist leicht bräunlich ich schätze sie ist Türkin. Hübsch ist sie auch sehr.
Sie kommt auf mich zu und umarmt mich direkt.
"Ich bin Cansu, grad 17 geworden. Wer bist du?"
"Besmira" antworte ich nur.
"Wow du bist wunderschön"
Ich lächle nur und schäme mich.
Ja ich bin eine sehr schüchterne Person.
Sobald ich jemanden nicht kenne krieg ich kaum ein Wort aus mir heraus. Doch beim Kennelernen zeigt sich dann immer das Gegenteil. Aufgeschlossen, lustig und Hilfsbereit.
Cansu setzte sich auf ihr Bett, ich merkte wie sie mich beobachte.
Morgen muss ich wieder zur Schule.
Das Jugendamt hat mich an einer anderen angemeldet, da meine alte Schule zu weit weg ist. Irgendwo im Norden Hamburgs war ich jetzt davor im südlichen Teil.
Ich habe nur noch 5 Monate bis zu meinem Abitur, doch wie soll ich das schaffen? Ich habe alles verloren was ich besitze und jetzt. Ich muss es schaffen und ich werde es schaffen. Ich will später auf eigenen Beinen stehen und von niemandem abhängig sein also werde ich es schaffen. Das stand fest.

Am Abend gingen wir in die Gemeinschaftskafeteria. Ich setzte mich alleine an einen Tisch. Es kam ein Junge.
"Ist hier frei?"
"Ja"
Er setzte sich. Ich schaute ihn an. Er sah ziemlich traurig aus und erinnerte mich an mich selbst.
"Ich bin Besmira"
"Freut mich, ich bin Mustafa, alle nennen mich Musti"
Ich nickte nur und aß mein Essen weiter.
Er war breit gebaut, dunkelhäutig und hatte dunkles Haar. Dafür dass er unter 18 sein musste, sah er älter aus wie 20 ungefähr.
Ich blickte durch den Raum. Selten sah man lachende Gesichter. Es war alles so fremd die Räumlichkeiten und die Menschen untereinander.
"Bist du neu?" unterbrach Musti die Stille.
"Ja seit heute erst"
"Wirst dich nie dran gewöhnen. Wenn du was brauchst mein Zimmer ist im 1. Stock, Nr.11, kannst gerne jederzeit kommen"
Er stand auf, ich nickte und er ging.

Aus meinem Blickwinkel sah ich eine Mädchenbande auf mich zukommen.
Es waren so 5 Mädels in einem echt tussigem Style gekleidet. Eines der Mädchen stand vorne, wahrscheinlich die 'Anführerin' die anderen hinter ihr.
Sie hatte eine kurze Shorts mit Leggins an mitten im Winter und hohe Schuhe.
Ihre arrogante Art konnte man schon Meterweit sehen, richen und hören.
Auf dem Weg zu mir hielt sie erstmal an einem Jungen und knutschte ihn einfach so ab. Sah nicht nach ihrem Freund aus. Ekelhaft.
Bei mir angekommen schaute sie mich ersteinmal von oben nach unten an.
"Keine besseren Klamotten im Müll gefunden oder wieso siehst so abgenutzt aus"
Ich drehte mich einfach weg, denn ich wollte unnötigen Stress vermeiden.
Sie ließ noch einige freche Sprüche ab und letztendendes verschwanden sie.
Endlich.

Ich ging dann auch auf mein Zimmer.
Für den morgigen Tag schlug mir Cansu vor mir ein paar Klamotten von ihr zu leihen, da ich ja nichts mehr hatte.
Sie war schon sehr nett und versuchte mir zu helfen. Dafür war ich ihr sehr dankbar.
Gegen 22 Uhr legte ich mich schon schlafen, ich war echt kaputt.
Es dauerte seine Zeit bis ich einschlief. Ich sehe immer wieder die gleichen Bilder und habe die gleichen Gedanken. Doch ich denke das ist normal, wenn man grade alles verloren hat.
Am nächsten Morgen wachte ich auf wieder in Schweiß gebadet. Ich glaube diese Alpträume werde ich ne lange Zeit haben. Ich ging duschen und machte mich fertig und auf den Weg in die Schule.

Das verlorene IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt