Kapitel 73

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Kapitel 73)

Wir gingen rein in ein Zimmer, setzten uns hin und unterhielten uns nett.
Dann ertönte unerwartet mein Name aus seinem Mund, der ihm nach dem Schweigen meine Aufmerksamkeit schenkte.
Ich schaute ihn fragend an. Er hielt inne und öffnete dann den Mund um zu sprechen.

,,Welcher Mergim ist denn dein Freund?" fragte er plötzlich.

Ich erzählte ihm woher, seinen Nachnamen und alles und aufeinmal schlug er sich die Hand vor den Mund.
Ich schaute ihn fragwürdigen Blickes an.

,,Er ist ein Freund von mir" erklärte er.

,,Besmira es tut mir so leid bitte verzeiht mir. Ich wollte dir keine Angst machen" sprach er weiter.

Ich war schockiert davon, dass er ein Freund von Mergim war, aber wusste nicht damit umzugehen.

,,Wir haben seit einem Jahr den Kontakt zueinander verloren. Ich kam mit Drogen in Verbindung und er wollte solch einen Freund nicht haben." erklärte er weiter.
Ich nickte verständisvoll.

,,Und jetzt?" fragte ich ihn. Er schien den Bezug meiner Frage verstanden zu haben.

,,Bin seit 11 Monaten clean. Direkt nach dem Streit mit Mergim hab ich mir an den Kopf gefasst und es durchgezogen. Das ich es hinbekomme hätte ich nicht gedacht." antwortete er auf meine gedachte Frage.

,,Wenn du bis jetzt keinen Rückfall hattest, dann bleibt das so" munterte ich ihn auf.

,,Aber wieso hast du nicht wieder den Kontakt zu ihn aufgebaut?".

Er zögerte einen Moment und senkte den Blick auf den Boden, dann sprach er weiter.

,,Ich hatte Angst ... Angst davor ihm wieder in die Augen zu schauen. Dem Jungen der nichts schlechtes tut und so enttäuscht von mir gewesen ist. Angst, dass er mich abweist."

Berührt von seinen Worten schweigte ich erstmal. Nicht etwa, weil ich nicht wusste was ich sagen wollte. Nein das wusste ich, sondern weil ich die Trauer in seinem Gesicht sah und an seiner Stimme hörte.

,,Wenn Gott Fehler verzeiht, wer sind wir Menschen, dass wir dies nicht tun. Mergim würde es und er wäre stolz zu wissen, dass du davon weg bist" sagte ich schließlich.

Er schenkte mir erst eines seiner aufrichtigen Lächeln. Kurze Stille und er schaute auf seine Armbanduhr.

,,Ich glaub wir können jetzt" sagte er und stand auf. Ich tat es ihm gleich und sofort, als wir aus dem Hotelzimmer gigen tat ich bewusstlos. Nicht extrem, damit nicht ein Hotelfachwirt auf die Idee kommt die Polizei zu rufen. Als wir dann ganz aus dem Hotel draußen waren, tat ich als würde ich umkippen und Adil hielt mich fest.
Wir stiegen ins Auto und er nahm einen Weg, den die Beobachter nicht verfolgen konnten. Er fuhr mich in meine Wohnung. Sicherheitshalber wollte ich bis ich in der Wohnung war so tun, nicht dass wir auffliegen. Doch grade als wir uns nach oben begeben wollten kam Mergim aus der Haustür gestürmt.

,,Was hast du mit ihr gemacht du Arschloch" schrie er und ging auf ihn los.

,,Mergim Mergim" versuchte ich zu flüstern, doch er beruhigte sich nicht.
Adil sagte nichts und wehrte sich nicht. Er stand einfach da, den Kopf seitlich auf den Boden gesenkt und ich sah, wie ihm eine Träne runterfiel. Als er seinen Kopf hob lockerte Mergim den Griff um ihn. Wahrscheinlich hatte er die Träne ebenso gesehen.

,,Verzieh dich von hier" schrie Mergim.
Adil rührte sich nicht.
,,Looos" rief Mergim noch wütender und Adil setzte seine Beine in Bewegung.

Mergim zog mich hoch. Irgendwie unsanft und fluchte dabei vor sich hin.
Er schob mich in die Wohnung hinein und schloss laut die Tür. In seinem Blick lag Wut, Enttäuschung und Trauer.

,,Was sollte das" schrie er und ließ mich dabei zusammenzucken.

,,Ich I-ich" ich srotterte nur vor mich hin und konnte keinen ganzen Satz von mir bringen. So hatte ich ihn lange nicht erlebt. Ungewohnt.

,,Na los rede" forderte er mich weiterhin laut auf.
Ich merkte wie ich begann zu weinen und ein Schluchzer nach dem anderen folgte.

,,P-patrick wird uns jetzt in Ruhe lassen" stotterte ich weiterhin.

Mergim stand verwirrt da und wusste sih mit dieser Antwort kaum zu helfen.
Ohne weiteres zu sagen ging ich ins Wohnzimmer und setzte mich verspannt auf die Couch. Ich hörte Mergims Schritte, die mir nun folgten und er es auch tat.

,,Ich höre" sagte er nur und wartete bis ich zu sprechen begann.

Ich erzählte ihm, was passiert war, alle Einzelheiten ich ließ wirklich nichts aus, außer dass Adil mir von seiner Angst erzählt hatte.
Sein Blick wurde wieder weich und zuversichtlich. Er stand au, setzte sih zu mir und nahm meine Hand.

,,Es tut mir leid" sagte er und schaute mich dabei an. Ich guckte nur auf den Boden in dem Moment.

,,Ich hab zu voreilige Schlüssel gezogen, vielleicht sind wir dadurch endlich befreit" fuhr er fort und strich mir dann behutsam über die Haare.

,,Adil ist ein guter Mensch" traute ich mich schließlich zu sagen und Mergim schaute mich erneut verwundert an und ich fuhr fort.

,,Jeder macht Fehler Mergim das schließt aber nicht aus das dieser gut ist. Man macht Dinge im Leben, die man später bereut. Man merkt dass es dann etwas zu spät ist aber es gibt trotzdem noch Möglichkeiten dasalte Leben wiederherzustellen. Und viele schaffen es auch."

,,Was willst du mir damit sagen?" fragte er mich nun.

,,Dass du zu ihm gehen sollst und ihm zuhören!"

Er schaute mich nur noch an und schien dann in Gedanken zu verfallen. Ich hoffte, er würde diesen Schritt machen und eine gute Freundschaft erneut aufbauen.
Er schwieg weiterhin und versuchte sich mit kochen abzulenken. Letztendendes rief er mich in die Küche und ich nuss ehrlich sein es roch himmlisch.
Er hatte Lasagne gemacht, aber einfach perfekte, frische, selbsgemachte Lasagne. Was gab es besseres?! Ich fragte mich woher er das konnte, aber wahrscheinlich hat er das öfter mit seiner Mutter gemacht.
Wir aßen zusammen und machten es uns anschließend auf der Couch gemütlich. Eine neue runde ps4 und der Sieg gehört mir. Einmal zumindest aber immerhin.
Wir schliefen ein. Am nächsten Tag war wieder Schule und ich muss erst gegen 3:00 Uhr eingeschlafen sein. Ie ich den Tag durchstehen sollte weiß ich nicht, aber irgendwie habe ich es dann doch hinbekommen.
Besart hatte mich heute angerufen. Seine Familie wollte, dass Mergim und ich zum Essen zu ihnen gehen und natürlich sagten wir zu.
Mergim holte mich von der Schule ab, Aida erklärte ich nochmal alles genau und schon fuhren wir los zu Besart.

Das verlorene IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt