Chapter 26 - Unerwartete Wendung

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Ein mulmiges Gefühl kam in mir hoch. War ich ihm zu langweilig geworden? Das Gefühl in mir zerquetschte mich beinahe. Ich ergriff Elias Hand und er zog mich auf die Beine.

„Also du hast dich verlaufen? Dann solltest du dich an meinem Arm schmiegen." Er grinste mich immer noch an.

„Nein danke." Ich ließ seine Hand los und atmete tief ein.

„Kannst du mich bitte einfach hier rausbringen?" traurig sah ich zu Boden.

„Klar. Komm mit." Er marschierte in eine Richtung.

„Was machst du eigentlich hier? Es ist doch noch für zwei Stunden Schule." Ich versuchte mich selbst abzulenken doch mit jedem versuch dachte ich einfach noch mehr an ihn.

„Ach was. Ich bin mittags heimgegangen. Mir war langweilig immerhin warst du ja nicht da. Apropos." Er drehte sich zu mir um.

„Wie geht es deiner Wange?" er streichelte mit seinen Fingern über die Wunde.

„Autsch. Musst du es unbedingt anfassen?" frage ich etwas fassungslos.

„Zurzeit verletzt du dich gerne einmal. Das blaue Auge das man hier noch ein wenig sieht, habe ich auch noch gesehen. Schon wieder eine neue Wunde am Bein. Dir geht es nicht gut. Stimmt's?" fragte er mich.

So habe ich das noch gar nicht gesehen aber er hatte Recht. Desto mehr Zeit ich mit Dean verbrachte desto mehr Verletzungen trug ich davon. Dieses Mal war es auch noch mein Herz. Elias hob sanft mein Kinn hoch.

„Chloe. Ich bin hier um dich zurückzuholen. Ich will dich. Ich brauche dich." Er sah mir mit seinen teuflischen Augen in meine. Sein Gesicht ganz nah an dem meinen.

„Was? Aber Elias. Ich will. Ich will das nicht." Ich wurde immer leiser desto näher er an mich herankam. Er packte mich grob an der Taille. Sofort wusste ich, dass es mir mit Dean besser gefallen hatte. Das war nicht richtig. Ich wollte das nicht!

„Hör auf bitte." Ich wusste nicht ob ich Angst haben sollte oder nicht. „Hör auf!" schrie ich nun. In dem Moment wurde Elias von mir weggerissen. Geschockt sah ich zu ihm.

„Du Bastard! Ich habe dir gesagt, dass du sie in Ruhe lassen sollst." Dean? Was machte er hier? Hatte er nach mir gesucht?

„Geh runter Fettsack!" kam es von Elias.

„Was macht ihr da?" Mein Herz schlug immer schneller. Ich war ratlos. Mein Kopf lies nichts Anderes mehr zu. Ich musste von hier weg. Sofort. Die Richtung wusste ich ja bereits. Ich wollte nicht schon wieder im Mittelpunkt von so etwas sein.

Doch Dean ging mir nicht aus dem Kopf. Es fühlte sich so surreal an. Mir tat mein Herz zu sehr weh. Mein Kopf brachte mich noch um. Ob es an dem Getränk von gestern liegt oder ich einfach nur fertig war wusste ich nicht. Doch er brummte wie als würde ein Wirbelsturm in ihm toben. Was habe ich gemacht? Habe ich etwas Falsches gemacht? Mein Bauch drehte sich immer weiter und ein gewisser Druck lastete auf meinem Hals. Ich wollte weinen. Schlussendlich kam ich aus dem Wald heraus und rannte direkt nach Hause.

Mein Vater war schon weg und ich konnte ungestört ins Haus gelangen. Ich rannte in mein Zimmer und zog mir meine Klamotten aus um unter die Dusche hüpfen zu können. Ich ließ das Wasser über meine Haare laufen und stand für einige Sekunden einfach nur wie ein Zombie da. Als ich fertig war und mir gerade was überzog klingelte es an meiner Tür. Ich ging zur Eingangstür währenddessen tropften meine nassen Haare den Fußboden und mein Shirt voll. Unbedacht öffnete ich sie. Sofort stürmte Dean herein und schloss die Tür hinter sich.

„Geht es dir gut?" Er sah mich ganz aufgebracht an.

„Was machst du hier?"

„Geht es dir gut? Hat er dir was getan?" fragte er weiter. Meinte er etwa Elias?

„Nein. Er war grob zu mir und wollte mich nicht loslassen aber getan hat er mir nichts." Gab ich offen zu.

„Bist du dir sicher? Oder willst du es mir einfach nicht sagen?" er kam mir immer näher. Nun traf mein Rücken die Wand und Dean stütze sich mit einer Hand daran ab.

„Nein. Wirklich. Er hat nichts gemacht. Wie kommst du darauf?" Ich sehe ihm direkt in die Augen. Man erkannte direkt, dass er sich tatsächlich um mich sorgte.

„Wusste ich es doch, dass er mir nur eine Geschichte erzählt hat." Er sah auf den Boden.

„Was soll das Dean? Was machst du hier?" Ich verstand die Welt nicht mehr. Er antwortete mir nicht. „Wer war diese Alice? Deine Ex Freundin? Oder Freundin?" frage ich ihn. Mein Herz tat weh als ich diese Frage laut aussprach.

„Was? Die? Nie im Leben! Ich hasse sie von Anfang an schon! Sie ist so gehässig und erzählt nur Lügen über mich und alle anderen." Sein Blick ist immer noch wütend.

„Aber was machst du hier?" Verstand er denn wirklich nicht worauf ich hinaus wollte?

„Ist das dein ernst?" er sah mich schockiert an. „Was muss ich noch tun um dir zu zeigen was ich-." Er brach ab und blickte zu Boden. „Ich wollte wissen wie es dir geht zuerst läufst du einfach davon was wirklich nicht nötig gewesen wäre und dann find ich dich Arm in Arm mit Elias wieder, wenn jemand sauer sein darf dann ja wohl ich." Er war sichtlich aufgebracht.

„Aber warum? Was ist es, dass dich so sauer werden lässt? Ich verstehe dich nicht! Ich komme einfach nicht dahinter. Entweder magst du mich oder nicht. Entweder sind wir Freunde oder nicht. Egal was, entscheide dich endlich!" schrie ich.

„Du verstehst das einfach nicht!" schrie er auf einmal auf.

„Dann erklär es mir doch!" Ich verstand die Welt nicht mehr.

 Plötzlich spürte ich etwas Weiches auf meinen Lippen. Mein Herz hörte kurz auf zu pumpen. Ich fühlte mich als würde ich fallen. Nein. Ich flog. Dean hatte seine Lippen auf die meinen gedrückt.

Ich schloss die Augen und fing an es zu genießen. Ich blendete den kleinen Streit aus und alle anderen unangenehmen Dinge. Was zählte war dieser Moment hier. Nur Dean und ich. Seine Hand streichelte meine Wange und stütze dabei mein Kinn. Mit der anderen Hand drückte er mich näher an seinen Körper. Dieses Gefühl zu beschreiben wäre ein Ding der Unmöglichkeit.

In meinem Bauch war ein Feuerwerk von Gefühlen. Sachte stupste er meine Unterlippe mit seiner Zunge an. Ohne Nachzudenken öffnete ich meine Lippen ein wenig mehr und unsere Zungen spielten mit einander. Währenddessen ging ich mit meiner Hand durch seine Haare. Er drückte mich ein wenig fester gegen die Wand.

Einige Minuten standen wir einfach nur so da und küssten uns. Alle Zweifel waren für diesen einen Moment wie weggefegt. Es gab nur ihn und mich. Mein Kopf wurde heiß genauso wie unser Kuss. Alles drehte sich und doch stand ich still. Sachte löste er sich von mir und wir blickten in die jeweils anderen Augen. Mein Herz klopfte so wild gegen die Brust, dass ich nichts sagen konnte.

„Chloe." Er streifte eine Haarsträhne hinter mein Ohr. „Verstehst du jetzt?" fragt er mich. Seine tiefe Stimme war wie Musik in meinen Ohren.

„Aber. Was hat das zu bedeuten?" Immer noch hielten wir Blickkontakt. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Was bedeutete das für uns?

Difficult LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt