2. Verbannt

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Noel:

Völlig erstarrt verharrte ich auf der Treppe. Ich konnte einfach nicht anders. Kurz wurde es still, nur das Schluchzen meiner Mutter war zu hören.

Dann ging das Handy meines Vaters, ich erkannte es an seinem Klingelton.

,,Ja." Er war kurz angebunden, dann fluchte er laut.

,,Danke ich schulde dir etwas." Bedankte er sich und legte auf.

,,Wer war es?" Ängstlich hörte meine Mutter sich an.

,,Luis." Der Beta in unserem Clan und der kleine Bruder von Simon. Was wollte er von meinem Vater.

,,Gibt es schon Neuigkeiten?" Hoffnungsvoll wand sie sich an meinen Vater.

,,Er ist unterwegs hier her um Noel zu verbannen, er wird in einer halben Stunde hier sein." Mir rutschte das Herz in die Hose. Hatte ich da wirklich gerade meinen Namen gehört? Gab es noch einen Noel in unserem Clan? Kurz überlegte ich, nein es gab nur mich.

Ich verstand das ganze nicht, ich war verwirrt.

Leise trat ich die letzte Stufe hinunter und lief den Flur entlang.

,,Mom, Dad ?" Mir war das entsetzten ins Gesicht geschrieben. Denn sofort eilte meine Mutter zu mir und nahm mich in den Arm. Über ihre Schulter hinweg blickte in das Gesicht meines Vaters, das vor Kummer verzerrt war. Er sah älter aus als sonst.

,,Was ist hier los?" Fragte ich sie verwirrt.

Meine Mutter löste sich von mir, griff nach meiner Hand und zog mich aus dem Raum, die Treppe hinauf in mein Zimmer.

Erstarrt blieb ich stehen und sah dabei zu wie meine Mutter eine Rucksack aus meinem Schrank zog und anfing ein paar Sachen zusammen zu packen.

,,Mom?" Mit schnellen Schritten ging ich auf meine Mutter zu und riss ihr den Rucksack aus der Hand. Wütend darüber das mir keiner sagte was hier los ist.

,,Noel! Gib ihn mir wieder her!" Gereizt stand sie auf und wollte ihn mir aus der Hand nehmen, jedoch war ich schneller und wich aus.

Genervt seufzte sie. ,,Ich will erst wissen was hier los ist?" Verlangte ich zu wissen.

,,Wir haben keine Zeit dafür, er wird bald hier sein." Ich hörte die Panik in ihrer Stimme, ihre Augen füllten sich mit Tränen.

,,Mom?" Langsam ging ich auf sie zu und schlang meine Arme um sie. Tief atmete ich ihr Parfüm ein.

,,Es tut mir so leid, aber anders geht es nicht das musst du mir glauben." Schniefte sie, ich konnte es kaum ertragen sie so zu sehen.

Laute Schritte die nach oben kamen, die Tür wurde geöffnet und mein Vater trat ein.

,,Was ist hier los? Jenkins ist in fünf Minuten da." Stieß er hervor und nahm den Rucksack denn ich zu Boden fallen gelassen hatte und fing an zu Packen.

,,Dad was ist hier los?" Ich wand mich ihm zu.

Genervt sah ich wie er die Augen verdrehte. ,,Wir haben keine Zeit dafür Noel! Pack das wichtigste zusammen, Jenkins erklärt die alles weitere." Brüllte er mich an, mein Vater stand völlig unter Strom. Unwillkürlich zuckte ich bei seinem Tonfall zusammen. Ich konnte es spüren, es ist lange her das ich diese Macht von ihm spürte. Immerhin war er ein Alpha. Und ich ein Omega. Ich schluckte den Kloß hinunter der sich in meinem Hals gebildet hatte und suchte mir alles zusammen was ich brauchte. Vor allem warme Sachen. Und das wichtigste ein Foto. Draußen hupte ein Auto.

,,Das ist er, hast du alles?" Fragte mein Vater mich.

Ich nickte und sah mich noch einmal in meinem Zimmer um. ,,Werde ich euch wieder sehen?" Es tat mir so unendlich weh von hier weg zu gehen und nicht einmal zu wissen ob wir uns wieder sehen würden. Oder weswegen ich gehen musste.

Ein WOLF für NoelWhere stories live. Discover now