24. Krank?

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Noel:

Am nächsten Morgen stand ich etwas früher auf. Denn ich wollte Jeremy nicht über den Weg laufen. Das gestern. Der Kuss. Ich weiß gar nicht was in mich gefahren war. So etwas hatte ich noch nie gemacht. Vielleicht war das so ein Gefährten Ding. Niemals sonst hätte ich die Initiative ergriffen. Das war gar nicht meine Art. Obwohl es sich so gut angefühlt hatte.

Deswegen stand ich früher auf und holte mir beim Bäcker etwas zum frühstücken.

Es verunsichert mich, wer weiß schon wie Jeremy darüber dachte. Oder hielt es vielleicht für einen Fehler? Das wäre das schlimmste. Vielleicht tat er auch so als wäre es nie passiert.

Frustriert fuhr ich mir durch die Haare. Natürlich musste ich mit Jeremy darüber reden. Doch nicht in der Früh und ich wollte nicht das es komisch zwischen uns wurde.

Also beschloss ich lieber das ganze heute Abend zu bereden je nachdem ob Jeremy das ganze anfing oder eben ich.

Aber wir mussten darüber reden. Das war mir klar.

Als ich bei der Arbeit ankam war mein Chef schon da.

,,Morgen." Begrüßte ich ihn gut gelaunt.

Er lugte hinter Motorhaube hervor und lächelte breit.

,,Morgen Noel." Dann verschwand er wieder.

Ich lief die Treppen hinunter zur unserer Umkleide und zog mir meine Arbeitskleidung an. Dabei spürte ich die kalte Luft auf meiner erhitzten Haut.

Verwirrt runzelte ich die Stirn. Es war beinahe so als würde ich von innen heraus kochen. Wieso war mir das vorher nicht aufgefallen?

Ich langte mir an die Stirn, und zuckte vor mir selbst zurück als meine eiskalte Hand meine Haut berührte. Noch nie hatte ich kalte Hände gehabt.

Was war nur los mit mir?

Ich hörte Schritte die hinunter kamen. Schwere Schritte, also zog ich mich schnell um. Gerade als ich fertig war trat Jessi herein. Dieser trat ein und sofort fixierten seine Augen mich, er schnupperte in der Luft. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Wie er mich fixierte gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht.

,,Morgen." Nuschelte ich nur und drückte mich an ihm vorbei, ich sprintete die Treppe hinauf. Bevor er mir folgen konnte.

,,Noel dort drüben liegen deine Aufträge für heute." Mein Chef blickte nicht einmal auf. Neben der Kaffeemaschine stand immer ein kleiner Tisch, auf dem für jeden ein Klemmbrett lag. Mit Aufträgen die heute gemacht werden mussten.

Ich nahm meins in die Hand und blätterte durch. Dabei kniff ich immer wieder die Augen zusammen und schlug immer wieder die Augen auf und zu. Weil alles vor meinen Augen verschwamm.

Kurz stützte ich mich am Tisch ab als mir kurz schwarz vor Augen wurde. Vielleicht war in letzter Zeit einfach alles ein wenig viel gewesen.

Doch jetzt konnte ich mir keine Ruhe gönnen. Ich war bei der Arbeit und die Stunden würde ich das auch durchziehen.

Immerhin verließ sich Frank auf mich.

Ich konnte ihn jetzt nicht hängen lassen. Das würde schon wieder werden da war ich mir sicher. Ich trank diesmal keinen Kaffee sondern holte mir Wasser. Das würde mir gut tun.

Und das half auch für kurze Zeit. Gegen Mittag hatte ich einiges geschafft für dass, das es mir nicht gut ging.

Unten hatte ich noch eine Kleinigkeit vom Bäcker und aß das Brötchen an der frischen Luft. Diesmal nahm ich meine Jacke mit raus und zog sie sogar an. Ich zitterte am ganzen Körper.

Es fröstelte mich und dennoch war es als würde ich von innen verbrennen.

Ich atmete tief durch, die frische Luft. Jetzt ja nicht in Panik aus brechen. Es beruhigte mein schnell schlagendes Herz.

Und als meine Pause zu Ende war, ging es wieder einigermaßen. Den restlichen Tag würde ich wohl noch überstehen.

Drinnen schlüpfte ich aus meiner Jacke und nahm wieder mein Klemmbrett das in meiner Hand zitterte. Die paar Stunden würde ich wohl noch aushalten. Ich versuchte mich ein wenig ab zu lenken in dem ich mich in meine Arbeit stürzte. Dennoch bemerkte ich den stechenden Blick von Jessi der sich in meine Rücken bohrte.

Es machte mich nervös und das führte dazu das mir dauernd etwas hinunter fiel. Meine Hände verkrampften sich und ich war vollkommen durch geschwitzt. Ich wischte den kalten Schweiß von meiner erhitzten Stirn.

Da trat mein Chef Frank neben mich. Gerade als ich an dem Wagen fertig wurde.

,,Noel kann ich dich kurz sprechen?" Fragte er mich und ein ungutes Gefühl beschlich mich.

,,Natürlich." Ich nickte und folgte ihm in sein kleines Büro.

Er deutete auf den freien Stuhl und ich kam nur zu gern der Aufforderung nach, da mir ein wenig schwindelig war. Meine Knie zitterten zu sehr um noch länger stehen zu können.

Und als ich endlich saß spürte ich in jeden Knochen wie fertig ich eigentlich wirklich war.

,,Geht es dir gut Noel?" Besorgt blickte Frank mich über den Schreitisch an.

Ich wollte schon sagen ja. Jedoch zögerte ich kurz, entschied mich dann für die Wahrheit.

,,Nicht wirklich." Ich konnte es selbst nicht glauben wieso ich so ehrlich war. Nicht das ich es nicht war, aber ich hätte es ihm normalerweise nicht gesagt und das ganze einfach abgetan.

,,Warum hast du nichts gesagt?"

,,Weil ich wusste das heute viel zu tun ist und ich sie nicht alleine lassen wollte, mit der ganzen Arbeit." Sprach ich meine Gedanken aus.

,,Ach Noel. Das ist nett von dir jedoch will ich das du ehrlich zu mir bist. Egal wie viel los ist, will ich das du zu mir kommst wenn etwas sein sollte. Geh nach Hause und ruh dich aus."

,,Danke Frank." Ich nickte ihm noch zu und verließ sein Büro. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen.

Mit schweren Schritten lief ich hinunter zu meinem Spinnt und holte das wichtigste heraus. Meine Arbeitskleidung ließ ich an. Dafür hatte ich jetzt keine Kraft mehr.

Jessi lief ich nicht mehr über den Weg. Ich war froh als ich die Werkstatt hinter mir hatte. Denn stechenden Blick nun nicht mehr im Rücken zu spüren war eine Erleichterung.

Auch wenn ich noch so schwitzte und meine Kleidung durchnässt war, ließ ich die Jacke an.

Mit schweren Schritten und wackeligen Knien lief ich nach Hause. Einen kurzen Moment spielte ich mit dem Gedanken Jeremy an zu rufen und ihm zu bitten mich ab zu holen. Jedoch gab es da zwei Probleme. Der erste, sein Auto ging noch immer nicht. Der zweite, Ich wollte ihm nicht zur Last fallen. Immerhin war er noch immer nicht ganz fit.

Also schleppte ich mich immer weiter. Die Straße entlang, setzte mich immer wieder ein Mal auf eine Bank um durch zu atmen. Und als ich endlich in unserem Viertel angekommen war, war ich glücklich wie noch nie.

Ein WOLF für NoelWhere stories live. Discover now