3. Auf wiedersehen Heimat

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Noel:

Immer wieder kreisten meine Gedanken um die Verbannung. Um Simon und meine Eltern die jetzt alleine waren. Ich hatte noch nicht einmal unser Revier verlassen und dennoch spürte ich die Sehnsucht nach meinem zu Hause.

In unseren kleinen Stadt hielt mein Onkel vor der Bank und ich holte mein ganzes Geld. So wie es meine Mutter wollte.

Dann setzte ich mich wieder in den Wagen und er fuhr weiter durch die schneeweiße Landschaft. Sie war alles was ich kannte. Ich wusste nicht wie es dort draußen in der weiten Welt war. Noch nie hatte ich unser Revier verlassen, wieso denn auch. Ich machte mir Sorgen. Würde ich dort draußen alleine klar kommen?

,,Meinst du Simon holt uns ein?" Ein wenig Frucht in meiner Stimme.

,,Das werde ich nicht zu lassen." Brummte er und drückte noch mehr aufs Gas. Der Schnee flog umher. Und wir schilderten ein wenig, dennoch fuhr er nicht langsamer.

Er wollte Simon wohl keine Chance geben.

,,Aber er lässt mich dann in Ruhe wenn ich das Revier verlasse oder?" Mir ließ das einfach keine Ruhe.

Ich mochte das Gefühl nicht wenn mir jemand im Nacken saß.

Jenkins schnalzte mit der Zunge. ,,Das hoffe ich Noel, das hoffe ich." Wieso klang er nicht ganz überzeugt.

,,Deswegen bringe ich die dich weit weg von hier." Versprach er mir.

,,Danke." Bedankte ich mich für die Hilfe.

,,Wir sind eine Familie, vergiss das nie." Jenkins lächelte leicht. Wir verließen wieder die Stadt, nun bog er ab. Auf eine wenig befahrene Straße die kaum zu sehen war. Er wurde holprig und ich hielt mich fest. Hier war ich noch nie lang gekommen.

,,Wohin fahren wir?" Verunsichert blickte ich aus dem Fenster.

,,Das siehst du gleich." Sprach er und wir fuhren noch eine halbe Stunde den holprigen Weg entlang. Bis ich es erblickte. Vor uns erkannte ich einen kleinen Ladeplatz und ein kleines Flugzeug. Ich würde fliegen?

Also ging es soweit weg von zu Hause.

Ich hatte gehofft aus dem Revier raus zu kommen würde reichen doch wie es scheint nicht.

Mein Onkel hielt in der Nähe und wir stiegen aus. Kaum waren wir draußen riss der kalte Wind an meinen Klamotten, es wurde selbst für mich eisig.

Und ich war dieses Wetter gewohnt.

Doch heute Abend schien es kälter zu sein. Genau das perfekte Wetter.

Wortlos folgte ich Jenkins. Zu einem Auto das nicht weit von dem Flugzeug parkte. Ein älterer Mann stieg aus. Ich kannte ihn von der Stadt jedoch war er ein Mensch, kein Wandler.

,,Da seid ihr ja" begrüßte er uns freundlich.

,,Danke das du mir den gefallen tust." Bedankte Jenkins sich bei dem Mann.

Jetzt kam mir auch dieser Wagen bekannt vor, das war der Mann der mitten im nichts eine Reifenpanne hatte und ich mit einem Kollegen raus gefahren bin um ihn zu wechseln. Genau, sein Name war.... Mister Denner.

,,Wie geht es ihnen, Mister Denner?" Fragte ich freundlich. Schließlich brachte er mich hier weg.

Überrascht zog er die Augenbrauen nach oben die unter seine Mütze verschwanden, zumindest für ein paar Sekunden.

Dann erkannte er mich auch.

,,Ah du bist der Mechaniker." Er grinste breit. ,,Du hast wirklich gute Arbeit geleistet. Du hast ein Händchen dafür." Lobte er meine Arbeit. Für mich war es nur ein Reifenwechsel. Nichts besonders. Aber solange er zufrieden war, war ich es auch.

,,Na dann wollen wir mal." Das hieß dann wohl Abschied nehmen.

,,Danke für alles." Bedankte ich mich bei meinem Onkel ich wusste es wirklich zu schätzen was er für mich tat. Er würde etwas gut bei mir haben, genauso wie meine Eltern.

,,Das tu ich gerne, pass auf dich auf. Die Welt da draußen ist anders als wie bei uns. Gerade weil du ein Omega bist." Es war kein Vorwurf. Das wusste ich, jedoch mochte ich es nicht ständig darauf hingewiesen zu werden was ich war.

,,Das werde ich." Ich umarmte ihn kurz. Jedoch wollte ich ihn noch unbedingt etwas fragen.

,,Sollte ich meinen  Gefährten finden, ist es dann möglich wieder nach Hause zu kommen?" Ich konnte nicht gehen bevor ich das wusste.

Das überraschte meine Onkel.

,,Das weiß ich leider nicht, weil es noch nie vorgekommen ist. Ich erkunde mich. Hier." Er reichte mir einen Zettel mit einer Nummer darauf.

,,Ruf mich an wenn du kannst. Auf keinen Fall zu Hause an rufen, nur unter dieser Nummer." Erinnerte er mich daran.

Ich nickte und lief zum Flugzeug ich drehte mich noch einmal um winkte bevor ich in das kleine Flugzeug ein stieg. Es gab nur zwei Sitzplätze. Den Rucksack stellte ich vor meine Füße ab. Mister Denner stieg ein und er startete das Flugzeug.

,,Anschnallen nicht vergessen." Erinnerte er mich daran, das ich in der ganzen Aufregung vergessen hatte.

Also schnallte ich mich an und es glitt über die Bahn bevor er es nach oben zog, und wir abhoben. Die Landschaft würde immer kleiner und wir gewannen an Höhe.

Mir klopfte das Herz, immer wenn ein starke Wind kam konnte man ihn spüren. Und ich war mir unsicher ob dieses Flugzeug so sicher war.

,,Entspann dich, es wird dir nichts passieren." Er lächelte mich beruhigend an.

Langsam entspannte ich mich endlich. Vorerst hatte ich es geschafft.

,,Wohin fliegen wir?" Wollte ich wissen.

,,Das liegt ganz bei dir es gibt zwei Möglichkeit. Entweder weiter nach oben, also Alaska oder wir fliegen über den Atlantik und landen in Kanada. Was möchtest du?" Abwartend blickte er mich an.

Nun lag es an mir. In Alaska würde ich mich wohl fühlen. Es war kam am nächsten an Grönland heran.

Kanada hingegen war weiter weg und ich kannte mich nicht aus. Dort würde alles neu für mich sein. Wenn ich jedoch Simon wäre würde ich in Alaska suchen, also wählte ich denn unsicheren Weg.

,,Nach Kanada." Sprach ich meine Entscheidung laut aus.

,,Ok dann auf nach Kanada." Er wirkte zufrieden, also war ich es auch. Ein wenig nervös war ich dennoch. Was würde mich wohl dort erwarten?

Ein ganz neuer Abschnitt meines Lebens würde beginnen.

,,Lehn dich zurück, es wird noch eine Weile dauern bis wir da sind." Informierte mich Mister Denner.

Also lehnte ich mich zurück und schloss die Augen. Ein wenig ausruhen würde mir gut tun.

Bevor es erst richtig los ging.

Ein WOLF für NoelWhere stories live. Discover now