49. Die Fremden

1.3K 114 12
                                    

Noel:

,,Ich rufe von der Wandlerklinik an ihr Gefährte Jeremy Black ist aus dem Koma aufgewacht. Es geht ihm soweit gut. Er hat nach ihnen gefragt wenn sie möchten können sie ihn besuchen." Die Worte halten in meinem Kopf wieder.

Meine Beine gaben nach und ich lande auf dem Boden.

,,Danke, vielen Dank." Bedankte ich mich bei der jungen Frau am Telefon.

,,Gerne, auf Wiedersehen." Dann legte sie auf. Immer noch vollkommen fassungslos sah ich auf das Handy in meiner Hand.

Ich...ich konnte zu ihm?! Die Information war noch nicht ganz bei mir angekommen.

Diesmal waren es Tränen der Freude, als ich aufsprang und ins Bad rannte. Mich ein wenig frisch machte und mir etwas anderes anzog.

Kurz trank ich noch etwas bevor ich auch schon aus der Wohnung war. Kurz gab ich Cassiel Bescheid, das war ich ihm wenigstens schuldig.

Und dann stand ich dort draußen auf dem Bordstein und fragte mich einen Moment wie ich dort hin kommen würde.

Der Zug würde zu lange brauchen, genauso wie dort hin laufen. Jeremys Auto hatte ich noch nicht gerichtet. Und der Wagen der WPD war nicht mehr da.

Da fiel mir nur eins ein. Ein Taxi es war mir egal was ich zahlen würde, solange ich so schnell wie möglich bei ihm war.

Endlich hatte ich wieder ein wenig Glück es war gerade eins in meiner Nähe und es würde gleich bei mir sein.

Meine Hände tief in meiner Hosentasche vergraben, blickte ich hinauf in den wolkenverhangenen Himmel. Sanft rieselte der Schnee auf die Erde hinab, landete auf meinem Gesicht. Ich spürte ihre Kälte bevor es zu Wasser wurde. Und dennoch konnte ich den Blick nicht davon nehmen. Es ließ mich ein wenig klarer denken. Etwas ruhiger werden.

Jeremy war endlich wach. Würde nun alles gut werden?

Ich blickte auf mein Handy, nur ein paar Minuten vergangen, jedoch fühlte es sich an wie Stunden.

Jetzt wo es endlich so weit war. Musste ich warten. Da fuhr endlich das Taxi vor, hinten öffnete ich die Türe und er fragte mich freundlich wohin ich wollte.

Kurz erklärte ich ihm wohin ich wollte. Er sah mich kurz komisch an, bevor er nickte und endlich los fuhr. Da fiel mir erst jetzt auf das er ein Mensch war. Deswegen schaute er so komisch. Das ließ mich noch ein wenig ruhiger werden. Und ich sank tiefer in den Sitz. Die Fahrt verlief ohne weitere Probleme, ich zahlte als wir vor der Klinik an kamen und ich stieg endlich aus.

Mit schnellen Schritten war ich auch schon an der Türe und riss sie mit etwas zu viel Kraft auf. Die Frau an der Anmeldung blickte gleich zu mir auf als ich mit schnelle Schritten auf sie zu kam.

Mir klopfte das Herz bis zum Hals. Nun war ich hier und ich war nervös und aufgeregt.

,,Hallo Noel." Freundlich blickte sie mich an, verwirrt starrte ich sie an. Woher kannte sie mich? Waren wir uns schon einmal begegnet?

Keine Ahnung.

,,Ich möchte bitte zu meinem Gefährten, Jeremy Black." Sprach ich ungeduldig.

Mir war es egal wenn ich unfreundlich klang.

,,Natürlich." Sie gab etwas in ihren Computer ein. Ungeduldig trat ich von einem Fuß auf den anderen.

Wie lange musste ich noch warten, bis ich ihn endlich wieder sah.

,,Er ist im dritten Stock Zimmer 105. Soll ich sie begleiten?" Fragte sie freundlich und blickte mich ruhig an.

,,Nein, aber vielen Dank." Sie zeigte mir noch wo der Aufzug war und ich lief los. Beim Aufzug drückte ich den Knopf, und schon wieder musste ich warten. Langsam wurde ich echt wahnsinnig!

Diese Warterei war schlimm.

Ein lautes Ping riss mich aus meinen Gedanken. Die Aufzugtüren öffneten sich und ich trat ein, drückte auf die drei. Langsam schlossen sie sich wieder und er fuhr nach oben. In dem engen Aufzug lief ich auf und ab. Nervös knete ich meine Hände.

Kaum ging sie oben auf sprang ich heraus sah mir kurz das Schild an, das einem erklärte in welche Richtung, welche Zimmer waren.

Nach einem kurzen Blick rannte ich nach recht und blickte hektisch von rechts nach links auf der Suche nach dem richtigen Zimmer.

Und da war es endlich.

Ich stieß den Atem aus den ich unbewusst angehalten hatte als ich vor der Türe stand.

Meine Hand zitterte als ich die Klinge der Tür umfasste. Mein Herz raste. Und dann stand ich hier und ließ die Klinke los. Vor Angst zog sich alles in mir zusammen. Angst davor was mich da drinnen erwarten würde.

Einerseits konnte ich nicht länger warten, ich nahm meinen Mut zusammen Griff nach der Klinke. Mit zu viel Schwung öffnet ich die Türe und trat in das Zimmer ein.

Jedoch blieb ich perplex stehen. Jeremy war nicht alleine, so wie ich es mir gedacht hatte. Es waren noch fünf andere Personen im Raum. Ein älteres Paar ich schätzte sie so auf 50. Dann war da noch eine junge Frau vielleicht in meinem Alter, dann noch eine jüngere und eine im Teenie Alter. Alle starrten mich an, ich fühlte mich fehl am Platz.

Als würde ich hier nicht dazu gehören.

Ich blickte noch einmal in die braunen vertrauten Augen von Jeremy als ich aus dem Zimmer stürmte.

Die Tür fiel hinter mir ins Schloss.

Wer waren diese Leute? Und wieso waren sie früher hier als ich?

Ich verstand das ganze nicht, wer waren diese Leute. Draußen ließ ich mich an der Wand hinunter gleiten. Meine Beine gaben beinahe nach, tief atmete ich durch.

Ich vergrub mein Gesicht in meinen zittrigen Händen. Was sollte ich denn nur denken? Das ganze war mir einfach zu viel.

,,Du bist Noel oder?" Sprach mich eine ruhige Stimme an. Ich hatte nicht einmal bemerkt das mir jemand gefolgt war. Verwirrt blickte ich zu der älteren Frau auf.

Wie ich jetzt erst bemerkte, hatte sie sehr viel Ähnlichkeit mit Jeremy. Diese schönen braunen Augen und auch die Haarfarbe war gleich, genauso wie das freundliche Lächeln.

Jetzt wusste ich woher Jeremy es hatte.

,,Ähm Ja." Ich rappelte mich vom Boden hoch.

,,Schön dich endlich kenne zu lernen, ich bin Clara, Jeremys Mutter." Perplex starrte ich sie an.

Das dort drinnen war seine Familie?

,,Die Freude ist ganz meinerseits." Sprach ich schnell.

Sie lächelte wieder leicht, trat ein wenig näher bevor sie flüsterte:,,Danke das du meinen Sohn beschützt hast?"

,,Ich hätte gern mehr getan." Es hätte erst gar nicht dazu kommen sollen.

,,Er lebt dank dir, das ist alles was zählt." Sanft nahm sie meine Hand in ihre.

,,Na komm er freut sich wirklich dich zu sehen." Sie lächelte und zusammen betraten wir das Zimmer.

Sofort lagen meine Augen auf Jeremy, auch wenn er nichts sagte. Konnte ich spüren wie froh er war mach zu sehen.

Ich konnte es kaum in Worte fassen.

,,Kommt, wir lassen die beide kurz alleine."

,,Danke." Hauchte ich ihr zu. Sie zwinkerte mir zu und die anderen verließen das Zimmer. Endlich war ich mit ihm alleine. Da konnte ich nicht anders. Ich rannte zu ihm. Seine Nähe ließ mich wieder etwas spüren.

Endlich fühlte ich mich wieder ganz.

Ein WOLF für NoelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt