Kapitel 8

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...als die Tür sich öffnet und Agent Eppes mit einem grimmigen Gesichtsausdruck reinkommt. Irgendetwas scheint ihn verärgert zu haben, vermutlich hängt es mit der Ansage des jungen Mannes zusammen.

Der Special Agent deutet mit gezogener Augenbraue auf den Stuhl ihm gegenüber. Innerlich mit den Augen rollend bewege ich mich zu dem Metallstuhl und lasse mich auf diesen nieder. Soll ich ihm wirklich vertrauen und von der Aussage des Ermordeten erzählen? Zumindest würde es mich entlasten und ich könnte diesen trostlosen Raum verlassen. Während dieser Gedanken beobachte ich den Mann vor mir und auch er scheint noch seinen Gedanken nach zuhängen. All meinen Mut zusammennehmend räuspere ich mich und mache ihn folglich auf mich aufmerksam. Seine dunklen Augen schauen direkt in die meinen.

"Agent Eppes ich...ich muss" fange ich stockend an. Tief einatmend beginne ich weiterzusprechen. "Ich kann ihnen doch vollkommen vertrauen oder?" Mit gehobener Augenbraue nickt und deutet mit seiner Hand, dass ich fortfahren kann. Ein tiefen Atemzug später öffne ich meinen Mund und setze zum Sprechen an. "Ich schwöre bei meinem Leben, dass ich diesen Mann nicht umgebracht habe. Wie sagt man am besten? Zur falschen Zeit, am falschen Ort trifft es ganz gut. Der Grund warum ich in der Gasse war, ist der dass ich einfach die kleine Gasse als Abkürzung nehmen wollte. Konnte ja keiner wissen, dass genau in diesem Augenblick, wo ich da langgehe, ein FBI Agent erschossen wird und ich das ausgerechnet auch noch hautnah miterleben muss." Mein Blick schweift zu meinen Händen, mittlerweile zittern sie wie verrückt. Es ist als würde ich diesen traumatischen Augenblick gerade wieder durchlebe.

Eine Hand auf meinen zitternden bringt mich zum zusammenzucken. Mein leicht verschwommener Blick schweift zu der Person, welche diese tröstende Geste ausführt. Eppes hat sich neben mich gesetzt ohne, dass ich es überhaupt mitbekommen habe. Mein Verstand scheint komplett abgedriftet gewesen zu sein ,schießt es mir durch den Kopf. "Jane sie können eine Pause machen wenn sie wollen." beginnt der Mann neben mir. Kopfschüttelnd setze ich mich wieder etwas gerader hin. 

"Nachdem ein Schuss gefallen ist habe ich mich versteckt. Als die Autos wegfahren bin ich hervorgekommen und hab den Mann dort liegen gesehen. Ich hab versucht ihn wieder zu beleben. Mit meinen Händen hab ich die Wunde abgedrückt. A-aber er hat einfach aufgehört zu atmen. Egal was ich versucht habe. Er ist in meinen Armen gestorben." Eine Träne läuft auf meiner Wange herunter. Meine Augen beobachten jede Regung des Agenten neben mir. Auch er scheint etwas mitgenommen zu sein. "Es war falsch abzuhauen, dass weiß ich. Aber es war einfach die einzig logischste Handlung für mich in diesem Moment. Die ganz Zeit musste ich an ihn denken und hab mir vorgeworfen, dass ich einfach abgehauen bin. Als ich dann Sie mit den gleich aussehenden Autos gesehen habe und dass sie mir folgen, da bin ich panisch geworden und konnte nicht anders als zu rennen. Mein erster Gedanke war, dass es die Typen sind , doch als ich dann in die Sackgasse rannte, da spürte ich ein Ziehen im Bauch. Vom Dach aus oder so kam der Schuss, ich weiß es nicht wirklich. Oh Gott sie wollten mich umbringen oder?" unterbrochen von Schluchzern erzähle ich die ganze Geschichte.

"Jane sie sind hier in Sicherheit, wir glauben ihnen und wollen helfen. Es ist wichtig, dass sie mir aber sagen, ob der Agent etwas zu ihnen gesagt hat. Auf den Überwachungsbändern sieht es so aus, als hätte er noch was gesagt." zuversichtlich schaut er mir in die Augen. Währenddessen streicht er mir immer wieder beruhigend über den Rücken. Mein Vertrauen in ihn wächst weiter, ich merke dass ich ich ihm vertrauen kann. "Ja da war was." beginne ich, doch unterbreche gleich wieder als mir das Gesagte in den Sinn kommt. Tief einatmend beginne ich nun doch mich ihm nochmal zu öffnen. "Er sagte etwas von Korruption und Terroristen. Irgendwas mit FBI. Keine Ahnung, ob das einfach nur wirres Zeug war.  Aber als er mir das sagte, meinte er ich soll keinem trauen. Deswegen bin ich auch aus dem Krankenhaus abgehauen." Mittlerweile ist meine Sicht wieder klarer, doch ich spüre, dass die Tränen jederzeit wieder ausbrechen können. 

"Nennen sie mich Don." sagt der Special Agent mit einem leichten Lächeln zu mir. 

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