Part 16

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Durch das vibrieren meines Handys in meiner Hosentasche, werde ich geweckt.
Zuerst muss ich mich orientieren, da ich nicht weis wo ich bin.

Ah, bin doch bei den Jungs.
Wieviel Uhr haben wir es denn?

Ein Blick aufs Handy verrät mir, das es 6 Uhr morgens ist.
Verwirrt schaue ich, wer mir morgens um 6 Uhr eine Nachricht schickt.

Tony: >>Sweety? Bist du entkommen? Melde dich mal.<<

Ach fällt dir auch mal ein das es mich gibt!
Pfff,  Blödmann...

Gerade bin ich nicht in der Stimmung ihm zu antworten.
Beim durchstöbern fällt mir noch eine weitere Nachricht auf:

Dad: >>Hallo mein Mädchen. Ich hoffe es ist alles in Ordnung bei dir. Ich bin die nächste Woche nicht zu erreichen, aber du bist ja gut aufgehoben bei den Jungs. Grüße sie von mir. Kuss, Dad<<

Jaja, mir geht's gut wie immer und wenn nicht, dann bekommst du es eh nicht mit... kann mich auch alleine versorgen und brauche keine Babysitter!
Ich genieße jetzt meine Freiheit! Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß!

Jetzt nochmal zu schlafen würde sich nicht lohnen weil Schule, darum mache ich mich kurz frisch und putze meine Zähne.
Meine Klamotten habe ich ja noch an und muss somit nur noch unten meine Schuhe anziehen.
Leise schleiche ich mich die Treppe runter, da ich die schlafenden Jungs nicht wecken will.
Vor allem habe ich keine Lust auf Diskussionen.
Unten angekommen, ziehe ich meine Schuhe an und will gerade hinausschleichen, als mir eine Stimme fast einen Herzinfarkt beschert.
"Guten Morgen. Was machst du denn hier?" will Stephan, der im Türrahmen der Küche lehnt, wissen.
Erschrocken fahre ich herum und fasse mir ans Herz:
"Mann, musst du mich so erschrecken? Hab bei euch geschlafen, muss aber los, hab Schule. Tschüssi, bis dann"
Fluchtartig verlasse ich das Haus und stürme über die Straße in unser Haus.

Dort angekommen, schmeiss ich mich aufs Sofa und antworte doch erst mal Tony, bevor er nachher noch sauer wird.

>>Hey, ja habs geschafft. Xx Zoey<<

Kurz darauf vibriert mein Handy erneut:

Tony: >>Gut gemacht! Heute abend 21 Uhr gilt<<

Oh mann, ich hoffe Alex, Phil und Franco müssen arbeiten... Sonst gibt es bestimmt noch ein Gespräch...

>>Ich schau was sich machen lässt<<

Mein Magen knurrt, darum mache ich mich auf den Weg zum Kühlschrank.
Als ich diesen öffne, steigt mir gähnende Leere entgegen..

Was hab ich eigentlich erwartet?
Ausser mir ist niemand da zum einkaufen und ich hatte in der letzten Woche keine Zeit dazu.
Dann halt ein Glas Wasser, das muss reichen.

Ich will mich gerade auf den Weg in mein Zimmer machen um meinen Schulranzen zu holen, als mir einfällt das ich ja nicht unbedingt gehen muss.
Somit werfe ich mich aufs Sofa und kuschel mich in eine Decke. Die Gedanken an das bevorstehende Gespräch vermiesen mir die Laune, aber vielleicht kann ich noch irgendwie drumrum kommen.
Mit diesen Gedanken schlafe ich ein.

                 ☆☆☆☆☆☆☆

Wiedermal weckt mich das vibrieren meines Handys. Schlaftrunken nehme ich es in die Hand und sehe verschwommen, dass es ein Anruf ist.
Ich denke mir nichts dabei und gehe mit verschlafener Stimme dran:

Ich: " Jaaa?"
???: "Zoey wo bist du?" kommt es mir besorgt entgegen.
Ich: "Wer issn da?" ich bin immernoch total verschlafen...
Alex: "Zoey schläfst du? Ich bins Alex".
Ich: "Hä? Äh, nee.. Schule"
Alex: "Du, wir würden gerne heute Abend mit dir reden!"
Ich: "Müssen wir verschieben, hab Mittagschule und Kurse und muss lernen und sowieso geht der Unterricht weiter. Ciao Alex, machs gut!"

Ich würge den Herrn schnell ab und betätige den roten Knopf.

Oh mann, scheiße!!
Gibt es doch nicht... der wird nicht locker lassen.
Hoffentlich hat er mir das jetzt abgekauft!

Mein Handy vibriert erneut.
Alex....
Genervt lege ich es unter die Decke und befördere meinen Körper ins Bad um ausgiebig zu duschen.
Das Shampoo brennt wie Feuer auf meinen Handflächen und beim einseifen merke ich die leichten Schmerzen an meinen Rippen.

Hätte schlimmer sein können. Vor allem, wenn mich dieser Typ erwischt hätte.

Mich schüttelt es bei dem Gedanken.
Nach dem Duschen ziehe ich mir frische Sachen an und suche das ganze Haus nach einem Verband ab.
Leider erfolglos.

Dann muss das halt so!
Rüber kann ich ja jetzt schlecht.

Ich schleiche mich ans Küchenfenster und erforsche die Gegend auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Stefans Auto weg, bestimmt Schicht.
Die restlichen Autos da.
Na toll, dann muss ich erst mal im Haus bleiben.

Seufzend laufe ich wieder ins Wohnzimmer und krame mein Handy unter der Decke hervor.
Das Display leuchtet und zeigt mir 3 weitere Anrufe von Alex, 2 von Phil und 4 von Oli an. Unverständlich schüttel ich meinen Kopf.
Ich tippe für jeden einzelnen eine Whatsapp.

>>Zufällig herrscht Schulpflicht in Deutschland und dieser komme ich gerade nach, also kann ich leider nicht telefonieren<<

Hoffentlich fruchtet das jetzt!
Aber wirklich geniale Idee!
Ich bin stolz auf dich Zoey.

Es klingelt.
Reflexartig schaue ich auf mein Handy. Nichts.
Mir läuft es eiskalt den Rücken runter, da ich realisiere das es die Haustüre ist.
Wie versteinert sitze ich auf dem Sofa und warte ab, ob sich noch irgendetwas tut.
Nach 5 Minuten traue ich mich auch mal wieder mich zu regen.

Ich muss hier raus sonst dreh ich durch!

Entschlossen ziehe ich meine Schuhe an und stehe mit klopfendem Herzen an der Haustüre.
Diese öffne ich einen kleinen Spalt und scanne die Umgebung.
Auf der Straße ist Niemand zu sehen, genauso wenig drüben bei den Jungs.

Wenn ich jetzt nur schnell genug bin, sieht mich auch keiner.

Somit renne ich aus dem Haus und schlage die Tür hinter mir zu. Ich renne noch die nächsten 2 Minuten die komplette Straße hinunter und werde erst dann langsamer, als ich mich in Sicherheit glaube.

Leben verbocken für Fortgeschrittene  (ASDS)Where stories live. Discover now