Ich rolle mich auf meinen Bauch und vertiefe mich in mein Handy um ihn zu ignorieren.
"Kommst du bitte runter?"
"Wegen?" frage ich ohne ihn anzuschauen.
"Du schuldest uns noch ein paar Erklärungen!" stichelt er darauf los.
Gerade kommt eine Whatsapp von Leo rein, die mein Herz höher schlagen lässt, als Alex mir mein Handy aus der Hand reißt.
"Spinnst du? Gib das her!! Das ist wichtig!!!" schreie ich sofort los.
"Im Moment ist es wichtig mit uns zu reden und uns ein paar Sachen zu erklären. Du bekommst es wieder, wenn wir fertig sind" der Blödmann läuft einfach mit meinem Handy weg.
"Alex du bist so ein Arsch, gib mir mein Handy wieder zurück" so schnell bin ich noch nie von meinem Bett aufgesprungen und nehme die Verfolgung auf.An der Treppe fängt mich Tom ab und hält mich fest:
"Jetzt beruhigen wir uns erst einmal okay?"
"DU KANNST DICH JA BERUHIGEN WENN DU WILLST, ABER ICH BRAUCHE JETZT SOFORT MEIN HANDY!!" ich tobe vor Wut und bekomme mich gar nicht mehr unter Kontrolle.
Toms Griff ist so fest an meinen Armen, das ich vor lauter Schmerz schon anfange zu heulen:
"Du tust mir Weh verdammt!"
"Dann komm mal runter von deinem Trip, sonst kühl ich dich ab, du Hitzkopf" er wird ziemlich laut mir gegenüber, was mich kurz etwas einschüchtert."Herrgott Zoey, was ist denn mit dir los? So bist du doch überhaupt nicht!" höre ich Stephan am unteren Teil der Treppe rufen.
"Halt du dich da raus du....."
Tom hält mir den Mund zu und packt mich unsanft in die Höhe "Jetzt reicht es Fräulein!"
Schnurstracks läuft er mit mir ins Bad, stellt mich in die Dusche und lässt eiskaltes Wasser über mich laufen.
"Sag mal hast du noch alle Tassen im Schrank?" ich will ihn wegdrücken, aber wer kann schon Tom einfach aus dem Weg drücken.
Ich tobe vor mich hin, beschimpfe ihn mit allem was mir einfällt und versuche immer wieder mich aus seinem Griff zu befreien.Nach bestimmt 10 Minuten fängt mein Körper an zu streiken und ich lasse mich rückwärts an der Wand hinuntergleiten.
Tom schält das Wasser aus und ich zittere am ganzen Körper.
Er reicht mir seine Hand und will mich rausziehen, aber ich weigere mich.Phil kommt mit frischen Klamotten um die Ecke und erschrickt bei meinem schlotternden Anblick:
"Mensch Tom, das war des Guten zu viel!"
Er schickt Tom aus dem Badezimmer raus und kniet sich vor die Dusche:
"Komm her ich helfe dir" er nimmt sanft meine Hände und zieht mich vorsichtig aus der Dusche.
Phil zieht mir die nassen Klamotten aus und als ich nur noch in Unterwäsche dastehe, rubbelt er mich einmal komplett mit dem Handtuch ab und bleibt mit seinem Blick an meinen bunten Oberarmen hängen.
Er hält inne und schaut mich mit einem besorgten und fragenden Blick an.Ich schaue nur den Boden an.
Phil dreht sich um und ich wechsel meine Unterwäsche.
Als ich mir gerade den Hoodie anziehen will, nimmt er ihn mir aus der Hand:
"Stop! Warten!"Was will er denn jetzt?
"Alex, komm mal schnell!" ruft er aus dem Badezimmer ins Wohnzimmer hinein.
Herzlich Willkommen im Kölner Zoo....
Dort drüben sehen Sie ein abgemagertes, mit bunten Flecken an den Oberarmen, gedemütigtes Mädchen, dessen Gesicht zusätzlich demoliert ist....."Was gibt's denn Phil?" als Alex zur Hälfte in der Türe steht und mich sieht, braucht er keine Antwort mehr.
Er lehnt sich an den Türrahmen und fährt sich durch seine Haare "Zoey...."
"Lass es!" flüstere ich und die ersten Tränen laufen mir die Wangen runter.
Phil gibt mir den Hoodie wieder und ich ziehe ihn an.
Mit den Ärmeln wische ich mir die Tränen aus den Augen, was aber totaler Blödsinn ist, da es eh immer mehr werden.
Phil kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm.
Ich wehre mich nicht, sondern umklammere ihn, da es jetzt gerade so verdammt gut gut.Alex verschwindet zwischenzeitlich ins Wohnzimmer und berichtet bestimmt den Anderen wie die Lage ist.
"Jetzt komm, da musst du leider noch durch" Phil scheint wieder normal zu sein und mich nicht mehr so zu hassen.
An der Hand führt er mich ins Wohnzimmer und setzt sich mit mir neben Oli.
Phil lässt meine Hand nicht mehr los, was mir eigentlich ganz recht ist.

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Leben verbocken für Fortgeschrittene (ASDS)
FanfictionZoey Tanner ist vierzehn Jahre alt und lebt mit ihrem Vater in Köln. Da er geschäftlich sehr viel unterwegs ist, verbringt sie einen Großteil ihres Lebens in der Ärzte- und Polizisten- WG nebenan. Eigentlich ist ihr Leben perfekt, bis sie die falsch...