Leben verbocken für Fortgeschrittene (ASDS)

Part 184

Endlich kommen wir an unserem Ziel an und ich bin sehr erstaunt, das wir vor einem Schrottplatz stehen.

"Also Zoey, bitte einfach den Mund halten, hinter uns bleiben und dich benehmen als wärst du unsichtbar!" Leo's Augen verdunkeln sich und er nimmt eine verkrampfte, jedoch aufrechte Körperhaltung ein.
Sam tut es ihm gleich.

Gleich am Eingang stehen zwei Monster Gorillas, die Leo und Sam einfach nur zunicken und uns auf unserem Weg nicht aufhalten.
Ich will gar nicht wissen was Leo früher alles abgezogen hat, bei dem Namen den er sich geschaffen hat.
Und das selbst bei solchen Monstern!

Wir laufen also einen düsteren Weg entlang, auf dem uns immer wieder gruselige Gestalten über den Weg laufen und zumindest mich scharf beäugen.
Nach einigen meterhohen Schrotthaufen und vielen Schrottautos, in denen sich so manch einer vergnügt, kommen wir an einem großen Lagerfeuer an.

Auf der einen Seite stehen 4 Männer, die sich unterhalten und jeweils eine Bierflasche in der Hand halten und auf der anderen Seite steht ein Typ in langem schwarzen Mantel, der einen Arm um eine Frau gelegt hat und mit weiteren 4 Männern redet.
Als wir fast angekommen sind, verstummen alle Anwesenden und der Mantel-Typ erhebt das Wort, ohne uns auch nur eines Blickes zu würdigen:
"Leeeeeo, lange nicht gesehen! Was verschafft mir die Ehre?"
Die gespielt freundliche Stimme hallt auf dem ganzen Platz nach.
"Hi Rico. Genau genommen, will ich nicht direkt zu dir, sondern suche deinen Neuzugang!" die rauhe und kühle Stimme von Leo beschert mir eine astreine Gänsehaut.
Neugierig dreht sich dieser Rico zu uns um und scheint uns zu mustern.
Das Feuer wirft nicht genug Licht ab um seine Gesichtszüge von weitem zu erkennen.
"Sam, du bist ja auch da! Und wer ist das da, hinter eurem Rücken?" Rico versucht durch den Spalt zwischen Leo und Sam hindurch zu spickeln.
"Das spielt keine Rolle!" knurrt Leo, doch Rico scheint das nur noch neugieriger zu machen.
"Mensch Leo, du bist hier auf meinem Grund und Boden und da will ich wissen, wer sich darauf bewegt!"
Seufzend tritt er einen Schritt beiseite, damit Rico freie Sicht auf mich hat.
"Und wer bist du?"
"Zoey!"
"Du bist Zoey? Ist ja interessant! Dann sucht ihr sicherlich Ronja. Liege ich da richtig?" amüsiert er sich.
Sam knirscht durch seine Zähne ein "Ja" hindurch.
"Seit wann spielt ihr bei so einem Kindergarten mit?" Rico's Stimme wirkt verächtlich, während er die Frau aus seinen Armen entlässt und ihr einen Schubs in die entgegengesetzte Richtung gibt.

"Rico, wir wollen nur klarstellen, das sie Zoey in Ruhe lassen soll! Ich habe die Faxen dicke, das sie ihr ständig auflauert und auch noch ins Gesicht schlägt!" brummt Leo, worauf Rico nur gehässig lacht.
"Soso...Kann Püppi das denn nicht alleine regeln? Warum müsst ihr mich mit so einem Kram belästigen?"
Ich bin schon tierisch genervt von diesem selbsteingebildeten Arschloch und trete einen Schritt hervor:
"Nenn mich nicht Püppi, du Spacko! Wo ist diese Bitch? Dann können wir das hinter uns bringen und verschwinden wieder!"

Der Vodka hat mein Mund wieder zu sehr gelockert.... hoffentlich nimmt der mir das nicht krumm!

"Die kann ja sogar reden! Süß! Hör mal, ich denke du weißt nicht genau wen du da vor dir hast, sonst würdest du wohl nicht in diesem Tonfall mit mir reden!" belustigt kommt er auf mich zu.
Meine Spucke steckt mir im Hals fest und ich traue mich kaum zu atmen.
"Dann komm mal mit, ich bring dich zu ihr!" er will gerade mein Handgelenk schnappen, da schlägt ihm Leo seine Hand weg: "Finger weg! Nicht anfassen!"
Rico erhebt beide Hände abwehrend vor sich:
"Wohwohwoh, nur mit der Ruhe! Ihr passiert schon nichts!"
"Das will ich auch hoffen! Bring Ronja hierher! Zoey, bleibt bei uns und geht nirgendwo hin!" Leo schiebt mich wieder ein Stück hinter sich.
Laut aufstöhnend, weil er zutiefst genervt ist, ruft er einem Typ aus der Dreiergruppe zu, das er Ronja holen soll.
"Wie unhöflich, ich hab euch noch gar nichts zu trinken angeboten!" er dirigiert einen weiteren Unbekannten mit einer Handbewegung zu sich und veranlasst uns drei Bier zu bringen.