"Ja?....Hi....Natürlich...wir sind schon auf dem Heimweg, aber es ist halt ein langer Weg! Und lange Wege dauern eben lang....Nein, ich verarsch dich nicht! Tom, jetzt fahr doch runter! Wir kommen dann bald irgendwann später...Nein, du brauchst uns nicht abholen!...Keine Ahnung wo wir sind, aber ich weiß wo wir lang müssen....Tschüss..jaja bis später!"
Wir brechen in Gelächter aus.
"Lange Wege dauern lang?" Sam fällt fast vom Sofa.
Leo reicht mir die Flasche:
"Babe, trink! Wir werden nachher zerfetzt! Die sind auf 180!"Seit wann nennt er mich Babe?
Wir trinken, lachen, machen Blödsinn, lassen unsere Handys vor sich hinvibrieren und ich fühl mich seit langem mal wieder unbeschwert und Glücklich.
Meine miesen Gedanken habe ich für den Moment ertränkt und wir genießen das Gefühl, das hier schon in guten Tagen als Clique entstanden ist.
"Leute, wir los sollten jetzt gehen!" labert Sam los und wir brechen in Gelächter aus.Nach dem Blick aufs Handy, muss ich feststellen, das es schon 2 Uhr morgens ist und die Anzahl der versuchten Anrufe wohl bald nicht mehr gezählt wird.
Zuerst begleiten wir Sam nach Hause, da es unfair wäre, ihn betrunken und so alleine durch die Straßen laufen zu lassen.
Nachdem wir ihn abgesetzt haben, laufen Leo und ich zurück und brauchen zu zweit den kompletten Gehweg.
"Das war ein richtig geiler Abend!" er zieht mich in eine Umarmung und wir kippen fast um.
"Hahahaha, das war es! Sollten wir öfters machen, aber ich bezweifle das ich die nächsten 4 Jahre nochmal raus darf! Hahahaha"
"Egal, ich warte auf dich!" grinst Leo wie ein bescheuerter und wir bleiben vor den Treppen der WG stehen.
"Also, jetzt zusammenreißen und nichts anmerken lassen!" Leo lallt schon etwas und bei mir brauchen wir gar nicht erst darüber zu sprechen.Im unteren Stockwerk brennen überall Lichter und das ist, selbst für die Jungs, um 3.40Uhr unnormal.
"Bereit zu sterben?" Leo nimmt meine Hand und zieht mich die Treppen hoch.
Vor der Türe bleibt er stehen und versucht den Schlüssel ins Schloss zu treffen, aber es klappt nicht.
"Der Schlüssel ist kaputt..." sagt er allen Ernstes und ich bekomme den Lachflash des Jahrhunderts.Kurz darauf öffnet sich die Türe von alleine und wir treffen beim reinlaufen, auf einen fast explodierenden Tom.
"Hiiiiii, was bist du denn noch wach? Wir müssen jetzt schlafen, hab nachher Schule!" meine Worte überschlagen sich fast im Mund und Tom wird noch wütender, falls das überhaupt noch möglich ist.
"SOFA! SETZEN! BEIDE!" brüllt Tom schon fast.Auf dem Sofa sitzen erfreulicher Weise Phil, Stephan und Oli.
Leo grinst nur dümmlich vor sich hin und ich begrüße anständig alle anwesenden:
"Guten mooooorgen. Seit ihr noch gar nicht müde? Warum sitzt ihr hier alle?"
"Zoey halt den Mund!" fährt mich Tom an und ich muss kurz lachen. Ich halte mir mit der Hand gegen das Kinn und wende mich Leo zu: "So?"
Leo fällt fast um vor lachen und wir setzen uns zusammen auf den Sessel.
Nachdem ich einmal von der Lehne gefallen bin, zieht mich Leo wieder lachend hoch und dann sind wir bereit für den Untergang!"ICH BIN MAßLOS ENTTÄUSCHT VON EUCH BEIDEN!!" giftet Tom gleich los.
"Warum? Wir hatten doch nur mal wieder Spaß! Es ist nichts passiert und wir waren anständig...naja fast" Leo schwankt auf dem Sessel während er redet.
"Spaß? Ihr betrinkt euch, klaut wieder, seid spurlos verschwunden und taucht erst kurz vor vier wieder hier auf...und das ist Spaß?" übernimmt Phil jetzt und ihm platzt sichtlich auch bald der Kragen.
"Wir haben nichts geklaut!!" Leos Blick wird ernster und er zieht die Augenbrauen zusammen.
"Warum hatten dann Marc und Moritz das Vergnügen mit euch? Und wohin ist Sam verschwunden?" wettert Stephan los.
"Keine Ahnung warum die da waren. Wir wollten was kaufen und dann standen die plötzlich da und haben voll die Show abgezogen! Sam war nicht da, das haben wir doch schon gesagt!" erkläre ich gelangweilt und starre den Boden vor mir an.
"Woher ist dann der Alkohol, mit den ihr euch habt zulaufen lassen?" Oli's Augen verziehen sich zu Schlitzen.Irritiert sieht Leo ihn an:
"Ich bin 20, schon vergessen? Ich darf das kaufen!"
"ALSO ICH HÄTTE ECHT WAS ANDERES VON EUCH ERWARTET! ICH BIN FASSUNGSLOS!!" schreit Tom durch den Raum.
"Tom, leiser!" versucht Phil ihn in der Lautstärke zu bremsen.Phils Handy klingelt und er läuft in die Küche.
"General 2.0 und General 3.0 rufen jetzt an!" lall ich zu Leo und wir müssen beide lachen.
"Das hat keinen Sinn mehr heute!" wendet sich Stephan an Tom.
"Zoey, du hast Hausarrest und morgen wird geredet!" faucht Tom und will schon die Treppe hoch.
"Hallo? Warum Hausarrest? Spinnst du? Und was ist mit Leo?" entsetzt starre ich ihn an.
"Nein, ich spinne nicht! Leo ist Volljährig, dem kann ich kein Hausarrest mehr aufdrücken, obwohl ich das gerne tun würde! Und jetzt ins Bett, ihr geht auf jedenfall in die Schule und zur Arbeit, egal wie dreckig es euch geht!" somit stampft er die Treppe hoch und lässt seine Zimmertüre knallen.Ich halte mir das Handy vor das Gesicht um die Uhrzeit abzulesen.
"Lohnt sich das mit dem Schlafen noch um 4.23Uhr?" ich drück meine Nase gegen Leos Backe und warte auf eine Antwort.
"Eigentlich nicht" grinst er wieder vor sich hin.
"Du Arsch, ich hab ganz alleine Hausarrest! Das ist unfair!" lache ich in sein Ohr und er nimmt mich in den Arm.
"Nich schlimm, ich bleib auch so lange da, bis du wieder frei bist!" säuselt er in mein Ohr.
"Hmmmmm das ist aber wahnsinnig nett von dir!""Ich möchte eure Zweisamkeit echt nur ungern stören, aber ich will jetzt das ihr euch verkrümelt und zwar sofort!" seit wann kann Stephan denn so sauer sein....
Wir schwanken ins Bad und putzen uns, mit den Köpfen gegen die Wand gelehnt, die Zähne.
"Leo ich schaffs nicht mehr hoch!" spuck ich den Schaum aus und setz mich wieder erledigt auf den Boden.
"Die zweieinhalb Stunden können wir auch hier sitzen bleiben!" seine Stimme ist schon sehr leise und er setzt sich neben mich.Wir lehnen unsere Köpfe aneinander und nach ein bisschen Karussell fahren bin ich auch schon weg.

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Leben verbocken für Fortgeschrittene (ASDS)
FanfictionZoey Tanner ist vierzehn Jahre alt und lebt mit ihrem Vater in Köln. Da er geschäftlich sehr viel unterwegs ist, verbringt sie einen Großteil ihres Lebens in der Ärzte- und Polizisten- WG nebenan. Eigentlich ist ihr Leben perfekt, bis sie die falsch...