Part 41

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Als ich mich gerade auf mein Bett werfen will, merke ich das mir wieder mega übel wird.
Desshalb schlage ich ungewollt den Weg die Treppe hinunter ein, um ins Badezimmer zu kommen. Unterwegs werde ich immer schneller, da man den Weg in manchen Situationen echt unterschätzt.

Zum Glück hat es auch diesmal gereicht und ich kotze mir sprichwörtlich die Seele aus dem Leib.
Als ich fertig bin spüle ich wieder meinen Mund aus und möchte gerade wieder in mein Zimmer gehen, als mir ein Schauer über den ganzen Rücken, die nächste Party ankündigt.
Die nächste halbe Stunde verbringe ich meine Zeit mit kotzen, Mund ausspülen, ins Zimmer wollen, kotzen....

Ich gebe auf, ich bleib hier liegen!
Dann bin ich wenigstens gleich am Ziel.

Es scheint alles aus meinem Körper draußen zu sein, denn ich würge nur noch vor mich hin.
Letztendlich schmeiß ich mich auf den Boden und rolle mich ein, da ich keine Kraft mehr habe und mein ganzer Körper vor Anstrengung und Kälte zittert.

Das Klopfen an der Türe ignoriere ich und hoffe das man mich in Ruhe lässt.
Naja, war ja fast schon klar das sich nach geraumer Zeit jemand durch die Türe schiebt
"Hey Zoey, was machst du denn da?" Tom will mir über den Kopf streichen, aber ich schlage schwach seine Hand weg.
"Phil, Oli, Alex? Kann mal einer kommen?"

Kurz darauf trampeln weitere Menschen um mich herum und ich möchte mich jetzt gerne in Luft auflösen.
Irgendjemand möchte mir meine Arme vom Kopf wegnehmen um in mein Gesicht zu sehen.
"Lasst mich in Ruhe!" meine Stimme versagt fast beim aussprechen dieser vier Worte.
"Leben tut sie mal noch. Ich halte es für besser, wenn sie heute Nacht nicht alleine schläft!" wirft Oli in die Runde.
"Vergiss es!" gebe ich meinen Einwand zum besten, aber ich werde gänzlich ignoriert.
"Sie soll zu mir, ihr müsst morgen raus und ich hab frei!" opfert sich wiedermal Herr Mayer.

Das Bad leert sich wieder und Tom hebt mich vom Boden auf und läuft im Brautstyle mit mir die Treppen hoch.
"Lass mich und geh weg!" zicke ich ihn an und klopfe mit meiner Faust leicht gegen seine Brust. Unbeeindruckt legt er mich in seinem Bett ab und umhüllt mich mit seiner warmen Bettdecke "Wehe du bleibst nicht liegen! Ich komme nachher auch!"
Er erwartet keine Antwort und geht wieder nach unten zu der Kriesensitzung.

Ich wünschte Leo wäre hier und ich könnte in seiner Umarmung liegen.
Dann wäre ich nicht so alleine.

So vertiefe ich meine Gedanken an Leo und schlafe nach langer Zeit ein.

Ich bemerke wie sich irgendwann irgendjemand neben mich legt und mir mit einem seufzen über den Kopf streicht.
Da ich nichts erkennen kann und ich nicht weiß wer da ist, schrecke ich leicht hoch.
"Alles gut, ich bins Tom!" beruhigt er mich schnell und ich lege meinen Kopf wieder auf das Kissen.

Super, jetzt bin ich wach.
Ich könnte nen ordentlichen Schluck Vodka vertragen, damit die Scheiße erträglicher wird....

Nach ein paar Minuten, höre ich ein regelmäßiges Atmen von Tom und will die Flucht ergreifen. Neben mir raschelt es und Tom hält mich fest:
"Nanana, schön hier geblieben!"
"Wenn ich dir ins Bett pinkeln und verdursten soll, dann bleibe ich gerne hier" maul ich ihn gleich an.
"Du kommst aber gleich wieder hoch zu mir, verstanden?"
Ohne ein Wort laufe ich aus sein Zimmer direkt ins Badezimmer und pinkel mal vorsichtshalber, damit ich nachher nicht doch noch wirklich muss.

In der Küche angekommen, trinke ich zuerst einen Schluck Wasser, da ich wirklich ziemlich durstig bin.
Nebenher überlege ich, ob sich irgendwo Alkohol befinden könnte.
Nachdem mir nichts einfällt und Tom schon zweimal geschrieen hat, schleiche ich zurück in sein Zimmer und lege mich mit einem tiefen Seufzer zurück ins Bett. "Was ist Zoey?" - "Nichts"....

Ich bin es nur gewöhnt die ganze Nacht unterwegs zu sein und nicht zwanghaft im Bett zu liegen!

Nach stundenlangen auf die Uhr starren und nachdenken, muss ich wohl wieder eingeschlafen sein, denn ich werde leicht gerüttelt und zum aufstehen aufgefordert.
"Komm schon, mach dich frisch und danach gibt's essen!"
"Lass mich in Ruhe Tom, ich hab eh keinen Hunger!" ich will ihn einfach nur los werden.

Dieser reist mir jedoch die Bettdecke weg und schultert mich auf, um mich ins Bad zu bringen. Dort stellt er mich ab und gibt mir 10 Minuten Zeit, bevor er mich sonst an den Esstisch trägt.
Ich putze mir die Zähne, da ich eh nichts essen will und fahr mir mit dem Waschlappen durchs Gesicht.
Danach begebe ich mich in mein Zimmer um mir frische Klamotten zu holen, muss aber feststellen das ich hier nur noch einen frischen Pulli habe und keine Jogginghose mehr.
So kralle ich mir den Pulli und laufe wieder ins Bad um mich obenrum mit dem Waschlappen zu waschen und meinen frischen Pulli anzuziehen.

Keine Sekunde zu früh klopft Tom an die Türe und ich folge diesem zum Esstisch.
Zu meinem Leidwesen sind auch Stephan, Oli und Franco anwesend und ich verliere jeglichen Appetit, der vielleicht noch hätte da sein können.
Oli schaufelt mir eine große Portion Spaghetti Napoli auf den Teller und ich setze einen strafenden Blick auf:
"Das ist eh umsonst! Ich habe keinen Hunger!"
"Es wird gegessen! Und du bleibst so lange an diesem Tisch sitzen, bis du zumindest den halben Teller gegessen hast" schnauzt Franco mich an.

Okay, dann verbringe ich den Tag eben am Esstisch, sonst kann ich eh nichts anderes machen.

Mit meinem Kopf auf meiner Hand abgestützt, sitze ich da und starre die Tischplatte an.
Ich überlege mir, ob ich es in den zwei Monaten irgendwann schaffe hier raus zu kommen. Zumindest wenn Leo wieder da ist.

"Jetzt stell dich nicht so an und iss doch endlich mal was" als ich meinen Kopf hebe, sehe ich erst, das der Tisch abgeräumt ist und alle auf dem Sofa sitzen.
Nur Franco steht neben mir und versucht sein Glück.
Nach meinem kopfschütteln, verlässt er den Raum und klimpert in der Küche herum.

Zwei Stunden und viel Gemecker später, schieb ich den Teller weiter von mir weg, leg meine Arme auf den Tisch und seitlich meinen Kopf darauf ab.
So verharre ich eine weitere Stunde.

Um 17 Uhr kommen Alex und Phil wieder nach Hause und das Gemecker geht in die zweite Runde.
"Hat sie etwa bisher nur vor dem Teller gesessen und nichts gegessen?" will Phil von Tom wissen.
"Jop, sie weigert sich strikt und darum sitzt sie dort seit kurz vor zwölf!"
Ich richte mich etwas auf und stütze meinen Kopf wieder auf meiner Hand ab.

Alex, der gerade seine Schuhe und Jacke ausgezogen hat, nimmt meinen Teller mit in die Küche und Phil folgt ihm kurz darauf.
Neugierig schaue ich in die Küche, muss aber sofort die Augen verdrehen als die zwei mit drei Tellern aus der Küche kommen.
Er stellt den Teller wieder vor meine Nase und ich stelle fest, das sich nur noch die halbe Portion darauf befindet und es warm gemacht wurde.
Phil und Alex setzen sich zu mir an an den Tisch und reden über ihre Einsätze.

Da es mir langsam auf den Keks geht und ich unbedingt mein Handy checken muss, fang ich an meinen Teller leer zu essen.
Phil und Alex sind schon längst fertig, aber sie warten, bis auch mein Teller leer ist.

Wortlos stehe ich auf, worauf die ganze Sofatruppe ihren Kopf in meine Richtung dreht und bestimmt gleich losschimpfen möchte.
Alex nickt ihnen jedoch zu und ich Räume in der Küche meinen Teller und das Besteck in die Spülmaschine.
Danach begebe ich mich direkt in mein Zimmer und werfe mich auf mein Bett.

Das Essen war eindeutig zu viel! Na gut, in letzter Zeit hatte mein Körper fast ausschließlich Flüssignahrung bekommen.
Zu festen Uhrzeiten habe ich noch nie gerne gegessen und ich weigere mich nicht aus Abmagerungsgründen, sondern weil ich eben nur essen möchte, wenn ich Hunger habe!
Das müssen die Pappnasen eben lernen!
Wenn ich ab morgen zur Schule muss, komm ich wenigstens um das Frühstück drumrum, kann ja schließlich nicht den ganzen Tag davor sitzen.

Mir fällt mein Handy wieder ein und ich schaue mal wer geschrieben hat.

Sam: >>Mach dir um uns keine Sorgen und schau das du dein Zeug geregelt bekommst! Aber ein paar Tage Abstand zu Tony, werden sicherlich nicht schaden!<<

Jetzt schreibe ich Ronja an, da ich selbst von ihr hören oder lesen möchte, das es ihr gut geht.

>>Hey Ronja! Alles in Ordnung bei dir? Sorry wegen dem ganzen Scheiß. Ich hoffe die Bullen haben dich nicht verfolgt. Zoey<<

Als ich die Nachricht gerade abgeschickt hatte, klopft es an der Türe und Alex kommt rein.

Leben verbocken für Fortgeschrittene  (ASDS)Where stories live. Discover now