Provokantes Arschloch

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Natürlich ist Moria wieder während der nachfolgenden Weiterführung der Verhandlung anwesend, Nisha interessiert das überhaupt nicht. Das Glück, dass eine zweite Persönlichkeit übernehmen kann, das hat weder Seras, noch Hans oder Alucard. Das ist einer der wenigen Punkte in denen man neidisch sein könnte, denn sie müssen so tun als würden sie zuhören und nicht vor Langeweile innerlich verrotten wie ein Kaktus den man zu oft gegossen hat. Zuständigkeitsbereiche werden neu verhandelt, manche freiwillig abgegeben, manche freiwillig zum eigenen Territorium erklärt und bei manchen muss man sich streiten und der Anwalt, der arme, kleine, menschliche Anwalt, muss zwischen dem Erzbischof mit dem Papst und der Lady schlichten. Wobei Moria sich aber zugunsten der Lady einmischt, die das erst überhaupt nicht mag! Doch sie sieht wie gut sie sich in manchen Dingen auskennt. Morias Kommentar? ‚Ich habe Millenium geleitet, für mehrere Jahre. Ich weiß wie manche Dinge im Voraus zu planen sind.', war effektiv. Wobei sie sich nicht bei allem auskennt und es auch der Lady überlässt wenn es ihre eigenen Kompetenzen und Wissensbereiche überschreitet. Hans ist schon fast wieder in der alten Zeit gefangen, in der sie noch alles bestimmt hatte was so etwas anging. Mit der Unterbrechung von Mittag- und Abendessen und der eintretenden Müdigkeit der meisten Anwesenden, entscheidet man sich dafür dass es besser wäre den Rest, noch ungefähr 1/3 vom Vertrag, morgen zu verhandeln. Heute ist man als Gast im Gästehaus untergebracht. Alucard und Seras, die beide langsam aber sicher selbst Kopfschmerzen bekommen aufgrund der langen Anwesenheit in so geheiligten Hallen, verschwinden für ungefähr eine Stunde um sich selbst Nahrung zuzuführen. In der Zwischenzeit werden der Lady, Hans und Nisha ihre Zimmer für die Nacht gezeigt und auch stellt man grundlegende Dinge wie Duschzeug oder Ladekabel zur Verfügung. Es sind kleine Zimmer, aber sie reichen für die Nachtruhe komplett aus. Außerdem wird strikt nach Geschlecht getrennt, es gibt keine Ausnahmen wie eine Frau im Männertrakt aufzufinden ist oder umgekehrt. Doch, eine Ausnahme gibt es! Lebensgefahr. Aber da dass nicht herrschen wird, ist eine strikte Trennung vorgeschrieben die auch niemand zu ignorieren hat oder man wird rausgeschmissen. So streng ist es aber erst im Gebäude selbst, beziehungsweise im ersten Stock. Im Aufenthaltsraum oder der Kantine gilt diese Trennung nicht. Nisha steht mit Hans vor dem Gästehaus und fühlt sich erschöpfter als wenn sie trainiert hatte. Das ständige Wechseln zerrt ebenfalls an der Kraft und das nervt so ein bisschen. Moria hat sich verzogen als es hieß dass die Verhandlungen morgen wieder weitergeführt werden, sie hat selbst keine Lust mehr auf irgendetwas. Eine männliche Stimme lässt sie zusammenzucken, Hans wusste dass er zu ihnen kommen wird. „Ich frage mich wirklich wie jemand wie Sie das Privileg zum Leben bekommen hat." Sie starrt Enrico an und schluckt, bevor sie die Stirn runzelt. „Wie meinen Sie das, Erzbischof Maxwell?" Dieser hat die Hände wie sonst auch immer, auf seinem Rücken liegen und er seufzt, wie langsam von Begriff kann man sein. „Wieso Sie noch am Leben sind, das Frage ich mich." Verstehend nickt sie. „Ja, das Frage ich mich teilweise auch, da sind Sie nicht der einzige." Zögerlich erscheint ein Lächeln auf ihren Lippen, welches von ihm aber eiskalt abgeschmettert wird. „Sie haben tausende Menschen umgebracht, es fast geschafft Millenium wiederauferstehen zu lassen und zwei Organisationen beinahe um ihre besten Mitglieder erleichtert, Sie sollten unter der Erde liegen und das am besten ohne Grabstein, sodass man Ihr Grab nicht finden und besuchen kann." Nishas Unterkiefer geht leicht nach unten, der hat echt was gegen sie. „D-Das war nicht ich! Also... nicht das ich-ich!" Unbeeindruckt zuckt er mit den Schultern. „Sie sind ein abgespaltener Teil der originalen Persönlichkeit, streng genommen, auch wenn Sie keine Erinnerungen besitzen, sind Sie genau so schuldig wie es der eigentliche Teil ist, genau so schuldig wie Moria." Hans legt der braunhaarigen eine Hand auf die Schulter, ein Befehl reicht aus. Die spürt aber die Kopfschmerzen von Moria und schüttelt den Kopf. „Sie sollten aufhören zu reden wenn Sie nicht mit Moria direkt konfrontiert werden wollen." Enrico schnaubt abwertend. „Was, können Sie keine Konfrontation aushalten? Sind Sie dann schon überfordert?" Ein leises, warnendes Grollen und Nisha holt tief Luft, stößt sie aber gleich wieder aus. „Ich sorge mich um Ihre Sicherheit, Erzbischof, es ist eine Warnung. Sie will raus und noch kann ich sie zurückhalten. Kommt nur darauf an ob ich es noch lange WILL."

Lost EnemyWhere stories live. Discover now