Operation Akaz

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Er ist gereizt und das merkt man. Hundemüde und mit den Bildern in seinem Kopf steht er mit den anderen vor dem Konferenzraum, man wartet einfach noch auf den gemeinsamen Anwalt und ein paar Leute von Iskariot sind noch nicht anwesend. Die Lady mustert ihren Untergebenen, ist aber so gnädig und sagt kein Wort zu ihm aufgrund seiner Laune. Könnte noch schlechter ausgehen als es sonst ausgehen würde, so zumindest ihr Gefühl. Seras hat gesehen wie leicht reizbar er im Moment ist und denkt kurz an die zwei Leute zurück die er umgebracht hatte weil sie ihn auf Italienisch beleidigt hatten. Wenigstens hat er sie in den Schatten gezogen um nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, aber das wird auffallen! Irgendwann zumindest. Hans kann beobachten wie Nisha und Anderson immer wieder besorgte Blicke austauschen und zu Alucard sehen. Das Verziehen von Gesichtszügen, Schulterzucken oder kleinere Bewegungen mit den Fingern. Also muss der Pater wohl gestern auch noch dabei gewesen sein, warum hat Nisha davon nichts erwähnt? „Ich bin gleich wieder da.", gibt sie schlussendlich von sich und geht von der eigenen Gruppe weg. Pater Anderson gibt ebenfalls bescheid dass er nicht lange weg sei und kommt ihr entgegen. „Was ist ihm bitte über die Leber gelaufen?", zischt Alexander leise und beide entfernen sich ein wenig von beiden Parteien, wobei sie nun genau im Auge behalten werden. „Na was wohl...", erwidert die braunhaarige ebenfalls leise und seufzt. „Ich weiß nicht ob Sie auch noch so eine Vergangenheit haben, aber selbst ich kann mir vorstellen dass das nicht einfach so weg ist!" Alexander reibt sich den Nasenrücken und nickt, das ist nicht einfach. „Meinst du dass du auf ihn aufpassen kannst?" Unsicher verzieht Nisha das Gesicht, zuckt leicht mit den Schultern. „Ich weiß nicht ob die Lady Moria wieder haben will was die Verhandlungen angeht und das ist ein Ding zwischen uns, Seras oder Hans werden wir nicht involvieren. Oder irgendjemand anderen." Mehr als verständlich, dennoch ist Alucard nicht in der Position im Moment normale Entscheidungen zu treffen, geschweige denn bei dem normalen Level an bissigen Kommentaren ruhig zu bleiben. Welche Lösung könnte man sonst in Betracht ziehen? „Probieren Sie vielleicht ein Auge auf ihn zu haben, dass wäre das Beste. Sie kennen ihn auch schon viel länger als ich oder- Ich glaube sogar länger als Moria, aber das müsste man von ihr bestätigen lassen. Sie kennen ihn am besten und dann können Sie auch am leichtesten ausmachen wenn er zu sauer wird und wenn Sie nicht wollen, dann geben Sie mir ein Zeichen! Oder... Moria. Hey, wärst du dabei?" Nisha spürt den Druck hinter den Augen und lässt es zu dass sie rauskommt. Ein Seufzen und Moria verdreht die Augen ehe sie sich streckt. „Weißt du... wenn ich schon keinen Mist anstellen kann, dann soll das alte Klappergestell das auch nicht und vor allem nicht während einer Verhandlung bei der ich auch ein sprachliches Recht habe!" Nisha ist überrascht wie einfach so ein Wechsel gehen kann wenn beide Parteien einverstanden sind zu switchen und sie ist wieder da. „Perfekt, dann haben wir einen Plan! Sie passen auf Alu auf und geben uns bescheid wenn was ist, dann können wir reagieren!" Wieder kündigt sich ein Wechsel an, das kann wirklich angenehm verlaufen und nicht so hektisch und voller Kopfschmerzen. „Aber wenn der Sack denkt kurz vorm Austicken zu stehen, dann mache ich das nicht, sondern du! Du hast... da irgendwie ne Verbindung zu ihm. Ich nicht." Der Pater ist nicht nur fasziniert von dem ständigen und wohl auch friedlichen Wechseln, sondern auch von dem Fakt dass die Augenfarbe wechselt wenn die Persönlichkeiten dies tun. Daran könnte man ausmachen wer gerade frontet, gut zu wissen! „Ist klar, ich kümmere mich schon um ihn. Aber wenigstens haben wir einen Notfallplan für jetzt." Ihre Mundwinkel gehen hoch. „Operation ‚Akaz' kann beginnen." Alexanders Augenbraue geht hoch. „Was für eine Operation?" Nisha schnaubt. „Akaz. ‚Alucard kann alles zerstören', wie ich finde ein passender Name." Nur ein Kind kann sich das ausdenken, keine erwachsene Person würde jemals darauf kommen. Seufzend verschränkt er die Arme und sieht auf sie hinunter, diese Person könnte selbst in diesem ‚schwachen' Zustand jeden hier umbringen, doch ihr Verhalten spricht überhaupt nicht dafür. „Das ist keine offizielle Mission und es gibt auch keinen offiziellen Namen." Nisha zieht eine kleine Schmolllippe. „Bitte...?" Doch Anderson hat mit diesen Hundeaugen gearbeitet, arbeitet mit ihnen jeden Tag! Die werden ihn nicht weich bekommen. „Nein und jetzt sollten wir zurück. Wir haben schon die Aufmerksamkeit aller auf uns gezogen."

Lost EnemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt