Prolog

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Isalie

Ich schreckte auf. Mein Herz schlug stark. Ich atmete tief. War das nur ein Traum? Halluzinierte ich bereits? Seit Tagen hatte ich nichts mehr Richtiges gegessen. Schmerz. Schweiß tropfte auf den Boden. Ich krümmte mich vor Qualen. Ich schrie. Alles, was ich noch konnte, war schreien. Ich schrie alles heraus, was ich noch hatte. Alles...

Als es endlich vorbei war, wollte ich meine erschöpften Glieder in einem nahgelegenen Fluss abkühlen und etwas waschen. Ich konnte nicht laufen, also versuchte ich, auf jede erdenkliche Weise meinen Körper zum Wasser zu hieven, was mich erneut viel Kraft kostete. Das Wasser war kalt. Ich stöhnte, als es meine Haut berührte. Es war das Angenehmste, was ich seit Tagen gespürt hatte.

Als ich aufsah, erschrak ich. Ein Mensch. Ich musste einige Male blinzeln, ehe ich begriff, dass vor mir mein Opa stand.

„Opa? Was machst du hier? Ich dachte, du wärst tot..." Meine Stimme zitterte, da ich langsam die Fähigkeit zu sprechen verlor. Ich rieb meine Augen, da ich nach wie vor dachte, er sei eine Halluzination.

„Ja, meine Kleine, das bin ich auch." Er kam auf mich zu und hockte sich neben mich.

„Aber... Was machst du dann hier? Wie bist du hierhergekommen?" Ich stockte. „Bin ich etwa tot?" Ein Augenblick der Panik überzog mein Gesicht.

„Nein, Prinzessin. Du machst nur eine harte Zeit durch und brauchst, wie es aussieht, ein wenig Hilfe." Er half mir, meinen Körper abzukühlen und gab mir etwas Wasser zum Trinken. Das Wasser brannte in meiner Kehle. Ich stöhnte auf.

„Isi, kannst du dich noch an unsere Begegnung vor acht Jahren erinnern?" Er schaute mir tief in die Augen.

„Opa, das ist verdammt lang her. Woher..." Doch bevor ich meine Worte zu Ende sprechen konnte, verblasste meine Umgebung vor meinem inneren Auge.

Ich sah mich um. Mein Opa und ich lagen im Gras. Wir beobachteten die Wolken und genossen die Stille.

Das hier war nichts weiter als eine Erinnerung...

„Isalie, ich möchte, dass du weißt, dass ich immer für dich da sein werde."

„Opa, wie kommst du jetzt darauf..." Ich legte meinen Kopf schief, sodass ich ihn anblicken konnte.

„Hör mir zu! Irgendwann wird der Tag kommen, an dem dein Leben sich komplett verändern wird und ich will, dass du niemals vergisst, was für eine Kämpferin du bist. Du kannst alles schaffen. Glaub an deine Träume und gib niemals auf."

„Was soll denn passieren?" Ich hoffte, dass er mir seine Aussage erklärte, doch er redete weiter, so als ob er mich nicht gehört hatte.

„Bitte, du darfst das nie vergessen..." Er gab mir einen Kuss auf die Stirn. Er weinte. „Bitte, du darfst nicht aufgeben.", flüsterte er mit seinem Kopf immer noch an meine Stirn gelehnt.

„Das werde ich nicht. Niemals." Ich drückte ihn fest.

Die Erinnerung verblasste.


Danke fürs Lesen. Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. Über eure Meinung würde ich mich sehr freuen, also lasst gerne ein Kommentar oder ein Vote da. Lots of Love, Larissa <3

Wolfsmädchen - Im Schatten des WaldesUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum