Kapitel 8

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Lucian

Das mit Isalie läuft besser, als ich dachte. Da ich nicht genau wusste, was sie ist, wusste ich auch nicht, wie sie die Seelenverwandtschaft beeinflusst. Aber anscheinend gab es in der Hinsicht keine Probleme, was mich aufatmen ließ.

Ich war froh, dass sie anfing, mir zu vertrauen. Jedoch konnte ich ihr das mit unserer Verbindung noch nicht sagen. Ich wusste, ich konnte damit nicht mehr lange warten, weil sie bereits begann etwas zu ahnen. Aber ich versuchte, sie davon abzulenken, was mir ziemlich schwerfiel.

„Wirst du sie auch zu deiner Abschlussparty einladen?" Ich war mal wieder bei Accalia wie mittlerweile jeden Tag. Schon seit Stunden schauten wir alte Kisten ihrer Mom durch.

Ja, das werde ich tun. Jedoch nicht, weil sie meine Mate ist, sondern eine gute Freundin." Jedes Jahr veranstaltete ich am letzten Tag des Schuljahres eine Party. Doch dieses Mal wird es meine Letzte sein. Danach würde ich meinen Abschluss haben und keinen von meiner Schule je wiedersehen. Eine Abschlussparty, die wir alle sehr dringend brauchten.

„Da ich ja bestimmt auch eingeladen bin, werde ich sie bestimmt sehen.", sagte sie mit einem äußerst breiten Lächeln, welches mich schmunzeln ließ.

„Ja, du bist eingeladen, wie immer. Aber erstens: Weiß ich nicht, ob sie überhaupt Zeit hat. Und zweitens: Wenn sie kommt und ihr aufeinandertrefft, dann übertreibe es bitte nicht." Das meinte ich ernst.

„Schon gut, ich werde mich zurückhalten. Aber du redest die ganze Zeit von ihr und da werde ich einfach neugierig." Sie schaute belustigt in meine Richtung.

„Hey, stimmt doch gar nicht. Ich rede nicht »die ganze Zeit« von ihr."

„Oh doch und wie das stimmt: »Sie hat die schönsten Augen, die ich je gesehen habe und ihr Lächeln erst. Ah, ein Traum.«" Sie imitierte mich. Daraufhin bewarf ich sie mit einem Kissen.

„Du wirkst armselig." Sie konterte mit einem Buch, doch ich wehrte ihren jämmerlichen Versuch ab. Wir lachten.

Stunden vergingen. Ich genoss die Zeit mit Accalia. Sie lenkte mich von meinen Problemen ab und machte... irgendwie alles leichter. Doch langsam wurde es Zeit, nach Hause zu gehen.

„Ok Lia, ich muss leider." Ich stand auf.

„Ja... stimmt. Es ist schon mega spät." Wir verabschiedeten uns. Kurze Zeit später zog ich meine Schuhe an und rannte den Kiesweg bis zur Veranda hinauf. Angekommen öffnete ich die Tür. Es war dunkel. Meine Eltern hatten wohl noch mit Problemen bezüglich des Rudels zu kämpfen. Ohne irgendwas zu essen, ging ich schlafen. Ich war todmüde.


Viel zu früh klingelte mein Wecker. Ich hatte kaum geschlafen. Meine Gedanken machten es mir immer schwerer. Sie raubten mir meine Energie. Nur mühsam stieg ich aus dem Bett.

Meine Mom machte unten gerade Frühstück, als sie mich begrüßte. „Guten Morgen Luc. Gut geschlafen?" Sie weiß ganz genau, wie ich geschlafen hatte. Sie will nur einer bestimmten Frage aus dem Weg gehen...

„Hey, wie lange wart ihr gestern noch beschäftigt?" Ich ignorierte ihre Frage und stellte ihr die, die sie im Stande war zu vermeiden.

„Sehr lang.", antwortete sie voller Sorgen. Sie redete weiter, als ich sie noch immer fragend ansah. „Immer mehr Wölfe kommen zu uns und bitten darum, dass wir sie aufnehmen. Sie machen sich Sorgen und sprechen von einer Art Bedrohung. Sie wissen jedoch nichts Genaues." Kopfschüttelnd trank sie ihren Kaffee. Sie wollte nicht, dass ich mir wegen dem Rudel noch mehr Sorgen machte als überhaupt schon.

Wolfsmädchen - Im Schatten des WaldesWhere stories live. Discover now