Teil 264

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Sofy

Zur Mittagszeit standen dann Angela und Shay mit den Zwillingen auf der Matte. Und auch, wenn es wirklich schön war, mal wieder ungestörte Zeit allein mit Wincent zu haben. Ich war dennoch froh, Elina und Niilo wieder zu Hause zu wissen. „War alles gut?“, wollte ich auch sofort von Wincents Mutter wissen. „Na klar. Elina fand das Ganze noch ein wenig blöd, aber das hatten wir auch recht schnell. Du musst dir da wirklich keine Sorgen machen. Ihr braucht wirklich auch Zeit ohne die Kinder. Und wenn es ein oder zwei Tage im Monat sind. Ich nehm die Zwei immer gern. Dann natürlich nicht ganz so spontan wie gestern, aber ihr könnt da jederzeit auf mich zurückkommen“, versicherte sie mir lächelnd. Ich nickte nur dankbar und brachte die Zwillinge dann erstmal für ihren Mittagsschlaf nach oben. Als ich mich gerade wieder nach unten begeben wollte, kam mir bereits Shay entgegen. „Kann ich kurz mit dir reden?“, fragte sie ein wenig unsicher. „Na klar. Was gibt es denn?“ „Mh. Ich hab dir doch von dem Jungen erzählt. Der mich ins Kino eingeladen hatte und so“, rückte sie recht zögerlich mit der Sprache raus. „Ja, ich erinnere mich. Wie war es denn?“, fragte ich sie neugierig. „Ja. Also es war wirklich schön und wir haben uns danach echt viel getroffen. Und irgendwie … sind wir jetzt auch zusammen“, gab sie zu und lächelte ganz verlegen, „Aber ich weiß einfach nicht, wie ich Wincent davon erzählen soll. Mama weiß es inzwischen, aber auch eher durch Zufall. Keine Ahnung. Ich weiß nicht, wie ich ihm das beibringen soll.“ „Hm. Ich versteh deine Sorge. Er hat da ja echt seinen Beschützerinstinkt. Und er kommt glaub ich nicht ganz so gut damit klar, dass du erwachsen wirst. Aber das wird er lernen müssen. Und das wird jetzt auch höchste Zeit.“ „Ich weiß trotzdem nicht, wie ich ihm das sagen soll. Kannst du nicht dabei sein? Ich glaube, wenn du dabei bist, dann rastet er nicht ganz so aus.“ „Also erstmal glaube ich nicht, dass er ausrasten wird. So schlimm wird es glaub ich nicht. Aber wenn du dich damit besser fühlst, dann bin ich dabei. Am besten nimmst du es dann jetzt gleich in Angriff. Dann hast du es hinter dir und musst dir nicht ständig Gedanken darüber machen“, schlug ich ihr lächelnd vor, „Deine Mutter ist doch eh noch mal unterwegs, weil sie was erledigen muss. Dann nutzen wir jetzt einfach den Moment. Die Zwillinge schlafen auch. Du hast also deine Ruhe dazu.“ „Oh-okay“, nuschelte sie, „Danke, dass du mir hilfst.“ „Da doch nicht für. Ich kenne deinen Bruder. Auch, wenn er das gar nicht böse meint. Er macht sich einfach nur so viele Sorgen um dich. Wir bekommen das schon hin“, ermunterte ich sie, ehe wir uns ins Wohnzimmer begaben. Während Shay sich ein wenig abseits setzte, setzte ich mich direkt neben Wincent. Ich würde mich zurückhalten und eher dafür sorgen, dass Wincent nicht am Rad drehte. „Was habt ihr Zwei denn?“, wunderte er sich sichtlich verwirrt. „Ähm …“, begann Shay unsicher, weshalb ich ihr zustimmend zunickte, „Also … ich muss dir da glaub ich was sagen, Wincent.“ „Okay? Was ist denn los?“, fragte er sofort, weil er vermutlich dachte, dass es um irgendwelche Sorgen ging, „Hast du Streit mit Mama?“ „Was? Nein. Nichts in die Richtung“, sagte sie schnell. „Okay, aber was ist denn dann?“ „Ich … also ich hab da jemanden kennengelernt“, überwand sie sich also. „Eine neue Freundin? Aber das ist doch schön“, entgegnete er und ich kam nicht drauf klar, dass er es wirklich nicht zu kapieren schien. Oder er wollte es nicht kapieren. Das konnte natürlich auch sein. „Nein Wincent“, entfuhr es Shay nun, „Keine Freundin. Einen Jungen. Ich hab einen Jungen kennengelernt und … wir sind jetzt auch zusammen.“

Vielleicht irgendwann (2)Where stories live. Discover now