Teil 350

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Sofy

Amelie war so von meiner Idee begeistert, dass sie mir ihre volle Unterstützung zusagte. Und sie unterstützte mich wirklich enorm. Die letzten Wochen bis zur Hochzeit vergingen dann auch wieder rasend schnell. Wincents Album war übrigens ein voller Erfolg. Er schaffte es damit sogar auf Platz eins. Und auch wenn ich nach wie vor nicht viel von Musik verstand, was das zu bedeuten hatte, hatte selbst ich realisiert. Und ich war einfach nur richtig stolz auf ihn. Er hatte sich so in dieses Album reingehängt, dass er sich diesen Erfolg wirklich verdient hatte.
Und heute? Heute war endlich der große Tag der Hochzeit gekommen. Und scheiße ... ich war so nervös. Wincent hatte bei Marco geschlafen. Es hatten alle darauf bestanden, dass wir uns an diese Tradition hielten. Dafür hatten sich Amelie und Melina bei mir und den Zwillingen einquartiert. Letztere würden nachher aber von Angela und Shay abgeholt werden und auch bei den Beiden übernachten. So hatten sie wenigstens eine gewohnte Umgebung und mir fiel es deutlich leichter, sie abzugeben.
Wir saßen gerade am Frühstückstisch, aber ehrlich gesagt bekam ich nichts runter. Die Nervosität war irgendwie doch zu hoch. „Ist schon okay", beruhigte mich Melina, „Dann trinkt wenigstens was. Essen kannst du nachher ja dann noch genug." „Ich würde ja gern auch was essen, aber irgendwie bekomm ich einfach nichts runter. Ist das albern?", fragte ich ein wenig verzweifelt. „Nein. Das ist normal", lachte Amelie, „Immerhin ist das euer großer Tag. Wer wäre also an deiner Stelle nicht nervös? Und glaub mir, Wincent geht es nicht anders. Ich kenne ihn. Aber ich denke, wenn ihr euch dann seht, ist alles gut." Na ja. Das sagte sie zwar jetzt. Aber sie wusste genau, was ich noch geplant hatte und das steuerte definitiv ebenfalls viel zu meiner Nervosität bei! Mir war auch richtig schlecht, wenn ich daran dachte. Hoffentlich bereute ich das nachher nicht. Aber jetzt konnte ich auch keinen Rückzieher mehr machen. Amelie hatte mir zu viel geholfen und zu viel Zeit investiert, damit ich das umsetzen konnte. Das wäre ein Schlag ins Gesicht für sie, wenn ich zu feige wäre und einen Rückzieher machte. „Wann wollten Angela und Shay hier sein?", riss mich Melina aus meinen Gedanken, „Weil so langsam sollten wir doch mal anfangen uns fertig zu machen. Sonst fehlt uns die Zeit. Wir müssen dir immerhin noch die Haare machen und dich schminken." „Damit müssen wir nicht warten. Ich hab eigentlich alles hier. Wir können das im Wohnzimmer machen. Aber ich räum hier erstmal auf", antwortete ich schulterzuckend. „Ne. Ich mach das hier", Amelie schob mich einfach aus der Küche, „Du bist heute die Hauptperson und verbringst den Tag sicher nicht mit aufräumen! Ab jetzt!" Ich wollte noch was sagen, aber Melina zog mich einfach mit ins Wohnzimmer. „So. Du machst es dir gemütlich. Ich hole die ganzen Sachen", sagte sie es so, dass man sich gar nicht traute, ihr zu widersprechen. Kaum war Melina verschwunden, klingelte es an der Tür, aber da kam mir Amelie schon zuvor. „Ich geh schon", rief sie, weshalb ich einfach bei Elina und Niilo sitzen blieb. Wenigstens die Zwei waren noch ganz entspannt. Sie wollten einfach nur in Ruhe spielen. Angela und Shay betraten das Wohnzimmer und die Begrüßung war mehr als überschwänglich. „Und? Schon nervös?", wollte Shay grinsend von mir wissen. „Und wie", gab ich zu, „Mir ist richtig schlecht!" „Das vergeht", mischte sich Melina ein, „Los setz dich hin. Wir müssen jetzt wirklich anfangen!" „Na ja. Wir sind ja soweit fertig", schaltete sich Angela ein, „Ich würde vorschlagen, wir schnappen uns die Kinder und machen uns auf den Weg. Ich würde mir doch gern noch ein Bild davon machen, wie mein Sohn so drauf ist. Hast du schon alles gepackt für die Zwei?" „Ja. Ich hab die Tasche in den Flur gestellt. Da ist alles drin, was die Zwei brauchen. Hab ich vorhin schon gepackt, damit dann in der Hektik nichts vergessen wird", erklärte ich ihr. „Super", freute sie sich, „Dann können wir ja gleich los. Wir sehen uns ja gleich schon wieder. Aber vorher muss ich wohl erstmal einen extrem nervösen Wincent beruhigen."
Also machten sich Angela und Shay wieder auf den Weg, während sich Melina zunächst um meine Frisur kümmerte. Wir hatten uns für eine einfache Frisur entschieden, immerhin sollte das ja auch alles zu mir passen. Genauso lief auch beim Make-Up. Ganz schlicht und dezent. Melina und Amelie musterten mich, als wir endlich fertig waren. Und beide sahen zum Glück ziemlich zufrieden aus. „Absolut perfekt", freute sich Amelie, „Dann machen wir uns jetzt schnell fertig und dann kommt endlich das Kleid! Das ist ja alles so aufregend."

Vielleicht irgendwann (2)Where stories live. Discover now