Kapitel 62 Deal

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pov Katsuki, Krankenhaus

Ich war wie gelähmt. Wieder einmal stand mein Gefährte kurz vor dem Abgrund.

Ich spürte wie seine Präsenz schwächer wurde. Mal Wieder.

Erneut war er es, der nun um sein Leben kämpfen musste und ich kann nur daneben stehen bzw jetzt gerade im Wartezimmer sitzen und abwarten.

Verflucht.

Nachdem ein Arzt meine Wunden nochmal neu versorgt hatte und ich somit fertig war, versuchte ich mich damit abzulenken, nach seiner Präsenz in meinem Inneren zu suchen, damit ich mich versichern konnte, dass er noch da war. Ich brauchte lange und musste mich deutlich stärker darauf konzentrieren als sonst, doch ich fand ihn.

Klein und schwach war sein Funke. Mit all meiner Liebe für ihn unternahm ich den Versuch seine Glut weiter zu entfachen und anzuheizen. Ich packte all meine Gefühle zusammen und übermittelte sie ihm irgendwie, damit aus dem kleinen Funken eine Flamme und daraus dann wieder sein loderndes Feuer wurde, welches mit meinem im Einklang war.

***

Keine Ahnung wie lange ich so zusammengesunken auf den unbequemen Metallstuhl saß, aber irgendwann rüttelte mich jemand an meine Schulter .

"Alter, Mann, wach auf. Izuku ist aus dem OP raus. Die Ärzte wollen mit seinem Partner reden, also sei ein Mann und sei für ihn da.", holte mich Kirishima wieder zurück in die Realität.

Ich schaute ihn an und blinzelte ein Paar Mal, um wieder ganz zu mir zu kommen. Danach stand ich auf und ließ mich von meinem Kumpel in Richtung Intensivstation bringen. Dort stand ein großer Mann im weißen Kittel und hatte ein Klemmbrett in der Hand.

"Sind Sie der Gefährte von Izuku Midoriya?", fragte er und ich nickte.

"Okay, er hat die Operation überstanden. Es gab ein paar Komplikationen, da die Blutung stärker waren als angenommen und er am Anfang des Eingriffs eine recht ungute Kondition hatte, doch warum auch immer hat sich diese mit einem Schlag deutlich verbessert und wir konnten ohne weitere Vorkommnisse die Ruptur schließen und die Verletzung versorgen. Er wird noch ungefähr eine Woche, vielleicht auch zwei, hier im Krankenhaus bleiben müssen, damit er sich ordentlich erholen kann. Sie können zu ihm, aber seinen sie leise, er braucht jetzt viel Ruhe."

Ich konnte nur nicken und als der Arzt verschwunden war, sank ich mit einem erleichterten Seufzer auf die Knie. Gestresst fuhr ich durch meine blonde Mähne und erhob mich wieder, damit ich in sein Krankenzimmer gehen konnte.

Eijiro folgte mir schweigend.

Neben seinem Bett stand ein Stuhl auf diesen ich mich setzte. Automatisch griff ich nach seiner freien Hand und drückte dieser einen hauchzarten Kuss auf.

"Musst du mir unbedingt wieder solche Angst einjagen. Lange mach ich das nicht mehr mit, wenn es ständig dich trifft, Okay!? Wieso musst du auch so tollkühn und mutig sein und dich von der einen in die andere Gefahr stürzen und warum liebe ich ausgerechnet genau das an dir? Seit unserer ersten Begegnung, hast du mich in deinen Bann gezogen. Man kann schon fast sagen, du hast mich verzaubert. Ich bitte dich, lass mich doch auch dich beschützen und nicht ständig umgekehrt. Lass mich doch auch mal für dich in die Breche springen, damit du dich um mich kümmern kannst, hast du verstanden Deku!? Ich verspreche dir, ich werde dafür sorgen, dass du ab sofort ein ruhiges Leben haben wirst und keine weitern Narben sammeln musst, okay?", ich ignorierte die Tatsache, dass mir sowohl Tränen die Wange herunter liefen als auch meine Pheromone nur so nach Trauer trieften. Gerade war mir einfach alles egal, solange ich meinen Gefährten lebendig, wach und sicher an meiner Seite wusste.

Trotzdem hatte ich bemerkt, dass es noch mehr Leute in das Zimmer verschlagen hatte.

Jemand räusperte sich und ich drehte mich um, um in das Gesicht von diesem Aizawa zu blicken, der wohl Dekus Vorgesetzter war.

"Was wollen Sie? Wie Sie sehen können, kann Izuku gerade nicht mit Ihnen reden.", blaffte ich ihn an.

"Ja, das weiß ich. Um genau zu sein, will ich ja auch mit Ihnen sprechen"

"Mit mir? Okay. Tun Sie was Sie nicht lassen können", ich konzentriere mich wieder auf Izuku.

"Na gut. Ich wollte Sie bitten uns bei der Aufarbeitung dieses Falles zu helfen. Genauer gesagt, geht es um die Interpretation der gesamten Dokumente und wie bestimmte Verbindung zusammenhängen. Wenn Sie uns dabei helfen, garantiere ich Ihnen, dass Sie und Midoriya nach einer Aussage vor Gericht, als Belastungszeugen, freigelassen werden und Ihrer Wege gehen können. Mit Zeugenschutz und allem drum und dran. Was halten Sie davon?", schon er mir vor. Mich überraschte es, dass er von sich aus sowas vorschlug.

"Also erstens hatte mein Gefährte vorhin schon klar gemacht, dass wir zu dritt sind. Also auch Eijiro. Zweitens glaube ich kaum, dass eine Zeugenaussage vor Gericht so gut ist. So wird nur aufgedeckt, dass Izuku ein Spion war und ich mehr oder weniger davon wusste. Wenn Sie das machen, sind wir drei Vogelfrei und ich glaube, dass wollen Sie nicht. Da verzichten wir lieber auf den Zeugenschutz und werden nicht von der ganzen Mafia gesucht. Verstehen Sie? Bei dem Rest sind wir Ihnen gern behilflich.", sagte ich und wartete nun auf seine Antwort.

"Auch wenn es für uns nicht optimal ist, aber besser als nichts. Dann machen wir das so. Entschuldigen Sie mich. Ich hab noch einiges zu erledigen.", und so ging der Beamte wieder.

"Es ist sehr nice, dass ihr mich in den Deal mit einbezogen habt, obwohl ich gar nichts gemacht habe.", brachte Kirishima verlegen hervor.

"Es ist nur vernünftig, wenn wir dich mitnehmen, schließlich bist du nach Izuku mein engster Vertrauter und sie werden es als erstes auf dich abgesehen haben, wenn wir verschwinde, aber du noch hier bist. Und es wäre schade um dich.", sagte ich nur und sah ihm dabei aber nicht an.

"Du solltest dich für eine Weile bedeckt halten und dich nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Ich habe keine Ahnung wer alles weiß, dass du in der Nacht bei uns warst, geschweige denn auf dem Ball. Hast du Verstanden?"

"Ja Boss!?", irgendwie stellte ich mir gerade vor, dass er salutierte, da er so enthusiastisch klang.

"Sh! Sei nicht so laut verdammt, Shittyhair.", schnauzte ich ihn zischend an.

"Sorry Boss.", flüsterte er mir zu und verschwand ganz leise.

Nun war ich allein mit meinem Gefährten. Er hatte sich bis jetzt noch nicht bewegt. Beim letzten Mal meinten die Ärzte, dass die Aufwachphase bei Omegas länger dauerte als bei anderen. Doch er war damals kein typischer Omega. Auch wenn ein Gendefekt eher was permanentes war, glaubte ich, dass es eine Art Wandlung durch machte, welche ihn langsam aber sicher in einen 'normalen' Omega veränderte bzw. ihn dem annäherte. Dementsprechend dachte ich, dass er nun auch länger brauchte um die Narkose zu verstoffwechseln.

Wie beim letzten Mal schob ich Izuku äußerst vorsichtig auf die eine Seite des Krankenbettes, damit ich mich neben ihn legen konnte. Ich hoffte, dass seine Genesung erneut einen Aufschwung erfuhr, wenn ich an seiner Seite war und ihm Kraft spenden konnte.

***

Hallo liebe Leser,

ein neuer Sonntag ein neues Kapitel. Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Woche.

Meine bestand aus lernen für die kommende Prüfungsphase, die morgen mit der ersten Klausur beginnt. Zum Glück habe ich fast 30 Kapitel vorgeschrieben und kann euch weiter mit Lesestoff versorgen und brauch keine Angst haben, dass ich in neben dem Lernen in Schreib-Not gerate.

Ich befürchte schon fast, dass dieses Buch die 100 Kapitel knackt, was am Anfang meines Schreibens gar nicht geplant war und nun doch so kommen wird, denn ich bin noch lange nicht fertig.

Ich hoffe ich begleitet mich auch weiterhin dabei.

Vielen Dank fürs Lesen

Eure Joule

UndercoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt