Kaeya. Wintertanz

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Mal etwas mit mehr Romantik und einer gewissen Süße....

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,, Du nervst ", schmollend lehnte ich mich gegen den Rahmen und versuchte den großen Mann zu ignorieren.
,, Ich unterhalte mich mit Jean", füge ich genervt hinzu.
Kaeya's Mund schloss sich und er zog eine Grimasse.
,, Sei nicht so streng,YN",versuchte Jean zu schlichten.
,, Er stört uns aber. "
,, Ist schon gut Jean. Ich gehe besser".
Mit grimmig verzerrten Lippen knallte Kaeya die Tür hinter sich zu.
Mahnend und gleichzeitig fragend sah Jean mich an.
,, Wieso magst du Kaeya denn nicht? Ich verstehe, dass er manchmal etwas aufdringlich ist, aber-... "
Ich schüttel den Kopf um sie zu unterbrechen.
,, Ich möchte einfach nicht mit Kaeya gesehen werden."
,, Aber wieso denn nicht? ", Jean wirkt leicht verzweifelt, aber den Grund dafür, dass ich Kaeya nicht leiden kann, konnte ich ihr nicht sagen. Ich habe es Diluc vor langer Zeit versprochen.
,, Jean, bitte lass uns über etwas anderes reden. "
,, Ist es wegen Diluc? Dass du dich lieber auf seine Seite stellst?"
Jean ist überraschend scharfsinnig. Ich wiegel ab und verabschiede mich. Ich brauche dringend frische Luft, ein Glas Wein und ein Gespräch mit Diluc.

,, Ich verstehe ", Diluc betrachtet das Glas in seinen Händen.
,, YN, ich glaube ich habe damals zuviel von dir verlangt", beginnt er langsam.
Verwundert sehe ich auf.
,, YN., ich habe dich damals gebeten dich von Kaeya fernzuhalten, weil du meine beste Freundin bist, aber wenn..... Wenn ich mir Kaeya ansehe, wie sehr er drunter leider, wie du mit ihm umgehst, bekomme ich das Gefühl, dass Kaeya dich eigentlich wirklich sehr gern hat. "
Am Ende seiner Rede stellt er das Glas weg und stützt sich vor mir auf den Tresen.
,, Du meinst Kaeya ist in mich verknallt?", bringe ich es auf den Punkt.
,, Zumindest schätzt er dich sehr. "
Ich senke den Blick und starre auf die rote Flüssigkeit in meinem Weinglas.
Kaeya mag mich? Und ich habe ihn die ganze Zeit so zurück gewiesen....
,, Ich sollte mit ihm reden ", überlege ich laut.
,, Ja, das solltest du. "

Ich atme tief durch, bevor ich an die große Tür klopfe.
,, Herein. "
Ich zögere kurz, bevor ich mich durch die Tür drücke.
,, Du?", sichtlich überrascht setzt sich Kaeya kerzengerade hin. Die Temperaturen sinken um ein paar Grad.
,, Ich wollte mit dir reden.. ", versuche ich, plötzlich verlegen um ein Gespräch.
,, Hast du endlich einen Grund gefunden, mich zu hassen? ", fragt er gelangweilt.
,, Aber bitte fasse dich kurz. Ich habe heute noch etwas zu tun", weist er mich ab.
,,Ich hasse dich doch nicht.. ", versuche ich mich zu erklären.
,, Natürlich nicht. Erklärt ja dein nettes Verhalten mit gegenüber."
,, Kaeya ich, ich habe dich nie gehasst. Ich habe es für Diluc getan. "
,, Diluc? Du hast etwas mit Diluc?!
,, Nein! Warte doch! Hör mir doch einfach zu! "
,, Nein, geh einfach! Ich will dich nicht sehen!"
,, Kaeya, bitte-..."
,,Jezt verschwinde endlich! Raus hier!", wütend schlägt er auf den Tisch. Erschrocken weiche ich zurück und eile aus seinem Arbeitszimmer, welches er für die Einsatzbesprechung benutzt.

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Ich hebe den nächsten Krug und schütte den Inhalt in mich.
Ich feiere meinen erfolgreichen Einsatz und den Erfolg einer harten Woche.
Plötzlich kommt mir YN 's seltsames Verhalten der vergangenen Woche in den Sinn. Sie wirkte zum ersten Mal so sanft und mir nicht abgeneigt.
,, Muss ich wirklich fragen? ", Diluc steht genervt vor mir und beobachtet die Grimasse die ich ziehe.
,, YN verhält sich komisch", erkläre ich und Diluc versteift sich plötzlich.
,, Sie hat es dir gesagt? "
,, Was? Das ihr ein Paar seid? Das musste sie nicht sagen."
,, Ein Paar? YN und ich? ", und plötzlich lacht Diluc auf. Verwirrt sehen die Leute in der Taverne auf.
,, Also, da hast du etwas falsch verstanden."
Der Rothaarige schüttelt den Kopf und sieht mich streng an.
,, Ich bat YN damals, sich von dir fernzuhalten, als wir Streit hatten. Und als meine beste Freundin hat sie das auch getan. Allerdings, nachdem du mehrmals, betrunken, darüber geklagt hast, dass sie so abweisend zu dir ist, habe ich ihr gesagt, sie soll mit dir reden. "
,, So war das?"
,, Ja. "
,, Und ich habe sie weggeschickt", sage ich traurig. Sie wollte nur reden. Sie hat wirklich nicht gelogen. Beschämt starre ich auf mein Bier.
,, Weißt du, wo sie ist? "
Diluc zuckt nur mit den Schultern und poliert das nächste Glas. War ja klar.
,, Vielen Dank", knurre ich sarkastisch und bezahle mein Bier.
Die Nacht ist klar und kalt. Wo soll ich sie bloß suchen?

Ich gähne erschöpft. Ich finde YN einfach nicht. Ich war überall in Mondstadt. Habe jeden gefragt der etwas wissen könnte, aber ohne Erfolg.
Ich kicke einen kleinen Stein vor mir her. Also hat sie alles nur für Diluc getan. Für einen Freund. Eigentlich ist das ziemlich süß...

Die Wochen vergehen und bald werden die ersten Monate daraus. Der Winter zieht ins Land und eisige Kälte quält die Stadt. YN hält sich an meine Worte. Sie meidet mich. Kaum entdecke ich sie, verschwindet sie vor meinen Augen innerhalb eines Augenblicks.
Bald schon beginnen die Vorbereitungen für das große Winterfest.
Gelangweilt lehne ich an der Wand. Ein Glas des kostbaren Weins in der Hand beobachte ich die hübschen Frauen in ihren Kleidern. Diluc wird um den nächsten und nächsten Tanz gebeten und dank seiner Höflichkeit lehnt er nie ab. Plötzlich löst er sich und wendet sich einer Frau zu, die ebenfalls an der Wand lehnt. Doch sie scheint eher mit der Wand verschmelzen zu wollen.
YN!
Diluc reicht ihr ein Glas Wein. Sie trägt ein dunkelblaues Satinkleid mit einem großen Schlitz am Bein. Der enge Schnitt schmeichelt ihren sündigen Kurven und ich fühle Begehren.
YN... Möchtest du immer noch reden?
Ich stoße mich ab und eile auf die Beiden zu. Kaum entdeckt sie mich, ändert sich ihr Verhalten. Panisch, wie ein Tier sucht sie einen spontanen Ausweg. Aber diesmal werde ich sie nicht entkommen lassen.
,, Diluc? Dürfte ich? "
Er nickt und entfernt sich. Lässt mir den Vortritt.
,, Kaeya", etwas heißer murmelt sie meinen Namen.
,, Darf ich um diesen Tanz bitten? ", ich verbeuge mich leicht und strecke ihr meine gebräunte Hand entgegen.
Zögernd legt sie ihre milchweiße Hand in meine. Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Sanft geleite ich sie auf die Tanzfläche, stelle mich auf und führe sie durch die Melodien von Venti's Leier.
Eine Hand auf ihrer Taille. Der kühle Stoff reibt leicht und ich wünschte sie näher berühren zu dürfen.
,, YN", hauche ich leise.
,, Möchtest du immer noch mit mir reden? "
Verwundert und verletzt sieht sie mich an.
,, Du wolltest doch nicht..."
Durch die Nähe zu mir, kann sie sich nicht entziehen.
,, Bitte verzeih mir, ich habe es falsch verstanden. "
Neugierig sieht sie auf. Ihre wunderschönen Augen glitzern.
,, Ich dachte -.. "
,, Du hast es für Diluc getan. Als Freundin und das bewundere ich ", bemerke ich milde. Sanft lächelt sie, während ich sie drehe. Es sind keine weiteren Worte mehr nötig. Wir geben uns der Melodie, den feinen Noten hin und genießen die Wärme zwischen uns.
Schließlich wiegen wir uns nur noch, eng umschlungen, im Takt des Liedes.
Sie schmust sich an meine Brust, und krümmt sich an meinem Körper zusammen, als suche sie Schutz.
,, YN", sanft hebe ich ihr Kinn an.
,, Darf ich.... dich küssen? "
Kurz weiten sich ihre Augen, bevor sich ihre Lider senken und sie gefügig nickt.
,, Nichts wäre mir lieber."
Sie hebt ihren Kopf und ich bewundere die glänzenden Lippen.
Mein Herz klopft in meiner Brust und schließlich beuge ich mich zu ihr und gebe ihr den lang ersehnten Kuss.
Nach all der Zeit.
Sie umklammert mich und ich versuche ihrem betörenden Duft in mich einzusaugen.

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Mit einem Lächeln stehen Jean und Diluc am Rande der Tanzfläche und beobachten das verschmuste Pärchen in der hinteren Ecke.
Wer hätte gedacht, daß sie doch noch zueinander finden?
Freude, die er nie zeigen wird und Stolz schwillen in der Brust des Mannes an. Er hatte seiner Freundin eine viel zu harte Aufgabe gestellt.
,, Ach, da wird es von nun an ja fast langweilig bei uns zugehen. "
,, Ich glaube nicht, vielleicht erwischst du sie mal in Kaeya's Büro, Jean."
,, Ich hoffe doch nicht! "
Mit einem Grinsen betrachten sie wieder das Paar.
Die Liebe hat selbst in dunklen Zeiten Mondstadt's gesiegt.

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