Dainsleif. leuchtende Perfektion

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Für : _Xiao_Main_

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Nicht immer wurden die Zeiten irgendwann einfach besser. Bei Kriegen konnte man das sagen, nachdem es unzählige Verluste, Schmerz und Trauer gekostet hatte. Aber bei der Suche nach Wahrheit gab es kein Ende. Menschen Logen und belogen sich im alltäglichen Leben ständig. Reinheit und Gerechtigkeit wurde nur von den himmlischen Mandant verwendet und es zeigte ihm mal wieder, wie abhängig sich die dummen Menschen , von Kreaturen machten, die sie verachteten.
Doch einige wenige waren anderes.
Das hatte ihn die Zeit gelehrt. Manche Menschen verließen sich nicht auf ihre Gottheiten und versuchten ihr Leben mit soviel zu füllen, wie ihnen möglich war. Sie gingen mit offenen Augen durch die Welt , immer wissbegierig auf Neues unentdecktes.
Und genau für einen solcher Menschen war er heute hier . Er wollte das reine, kräftige Herz einer jungen Dame erobern.
Sein dunkles und abstoßendes Gewand hatte er gegen eine vernünftige Anzughose, blaues Hemd und Weste getauscht, an dessen Tasche eine Taschenuhr befestigt war. Nervös griff er nach dem goldenen Gehäuse und sah auf die Zeiger. Keine zehn Minuten mehr, bis er eine warme Präsenz außerhalb der Sphäre vernehmen sollte .
Aufgeregt lief er auf und ab. Betrachtete das Dekor von zarten blauen Rosen und weißen Mauerblümchen. Unzählige Kerzen schmückten das Ambiente und erhellten den einzigen Raum der kleinen Sphäre.
Es war nach allen Maßstäben romantisch.
Da war er sich absolut sicher. So viel Arbeit war hier hinein geflossen, mehr als für irgendjemanden sonst. So viel Mühe machte er sich eigentlich nur für sich selber, aber heute wollte und würde er teilen, mit der keimenden Hoffnung, sie endlich für sich zu gewinnen.
Er betrachtete alles ein letztes Mal, versuchte jeden Fehler zu finden, jede Verhinderung der Perfektion und entdeckte mit einem zufriedenen Seufzer keinen.
Er richtete seine Weste und trat vor das gut versteckte Tor der Sphäre. Für alle anderen Augen unsichtbar, wartete er neben einem schräg gewachsenem Birkenbaum.
Doch keinen Augenblick später, erahnte er schon ihre umwerfende Präsenz.
Sie trug ein fantastisches weißes Kleid, welches am Ärmel, Ausschnitt und Saum mit einem schwarzen Streifen geschmückt war. Kunstvoll ranken sich große blaue Blumenkopfe über den schlichten Stoff. An ihrer Taille war ein breiter Streifen Haut zusehen, verborgen unter schwarzer Spitze oder Netz. Ihr schönes Haar war als ein kleiner Dutt hochgesteckt, während der Rest der Haare ihr auf de Schultern fiel. Doch das schönste war, dass sie das silberne Armband trug, welches er ihr einst schenkte. Darauf prankte ein Zeichen seiner untergegangenen Heimat. Die verschnörkelte Rune brannte sich in seinen Blick und er lächelte.
,, YN! Du siehst wunderschön aus!"
Der Satz klang für ihn viel zu abgedroschen, aber plötzlich erschien er passend. Er hatte das Gefühl es einfach sagen zu müssen.
,, Danke Dain. Du hast dich auch in Schale geschmissen ", ihre Augen blitzten freudig.
,,Selbstverständlich ", er verbeugte sich zum Spaß und erntete ein liebevolles Kichern von seiner Herzensdame.
Dainsleif erhob sich und nahm ihre Hand. Sofort färbten sich die Wangen zart rot. Behutsam führte er sie in die Sphäre, hielt ihr aber die Augen zu.
Seine Hände waren warm und sie bemerkte einen kleinen Schwall Nervosität. Sein Atem war zu kontrolliert und sein Gang etwas angespannt. Aber ihr erging es bei weitem nicht besser. Sie hatte sich so sehr hier drauf gefreut und nun musste sie Angst haben, keinen Bissen herunter zu bekommen. Auch sie war nervös. Und solange Dain ihr die Augen zu hielt wurde es auch nicht besser.
,,Bist du bereit? ", fragte er endlich leise in ihr Ohr. Sofort nickte sie und seine Hände verließen sie.
Kurz bedauerte sie den Verlust seiner Nähe, doch dann erblickte sie das Ambiente das er bereitet hatte.
Die Kerzen, die Blumen, der Tisch mit dem gestärkten Tischtuch., alles harmonierte perfekt angeordnet miteinander. Sie ging auf den Tisch zu, schnupperte an den Blumen in der Vase und spürte einen Arm der sich um ihre Taille schlang.
,, Du hast dir wirklich Mühe gegeben ", sagte sie leise und ließ sich gegen ihn sinken.
,, Alles nur für dich ", schnell drückte er ihr einen Kuss auf die Wange, bevor er sich löste und den Stuhl für sie nach hinten schob. Mit einem dankbaren Lächeln ließ sie sich nieder und wartete bis Dain sie an den Tisch rückte.
Wärme pulsierte in seiner Brust, Freude, dass es ihr so gefiel.
Der kleine Kuss hatte ihn Überwindung gefordert, aber das Brennen das nun in seiner Brust pochte war es allemal wert gewesen. Wieso hatte er seine Schüchternheit nicht schon vorher überwunden? Was hätte denn passieren sollen?
Plötzlich fühlte er sich stark. Sicher und Überlegen in seinen Gefühlen. Er lächelte den ganzen abend. Traute sich, den ein oder anderen Witz zum Besten zu geben und er versuchte es mit kleinen versteckten Komplimenten :
deniert wurde mit ihrer Lieblingsspeise,
es gab keinen Wein-, sie mochte keinen Alkohol.
Dain drückte seine Zuneigung in versteckten Botschaften aus.
All das ,war zweifellos das erste Mal, das er es tat. Und irgendwann vergaß er ,sich an die Regeln, sein Protokoll zu halten.
Er improvisierte.
Er nutzte jede Gelegenheit die sich ihm bot.
Zum ersten Mal, versuchte er wirklich einem anderen Menschen zu gefallen.
Schließlich sammelte er genügend Mut, um während des Desserts den Löffel aus der Hand zu legen.
,,YN?"
Neugierig sah sie ihn aus ihren funkelnden Augen an.
,,Ich ..", er atmete kurz durch, sprach die Worte noch einmal in Gedanken, bevor sie ihm über die Lippen kamen.
,, YN, ich habe dich sehr gern. Ich glaube, ich liebe dich."
Ihre Augen funkelten noch immer.
Schüchtern und bescheiden senkte sie die Lider, eine Hand auf ihrer Brust.
,,Oh Dain, das ist ...", ihr fehlten die Worte. Ihre Wangen waren rot und der Mund leicht geöffnet, perfekt für einen Kuss.
Dainsleif stand auf, schob den Tisch ein kleines Stück beiseite und kniete sich vor seine Liebste.
,, Du musst nichts sagen, es reicht wenn du es mir zeigst."
Mit diesen schlichten Worten drückte er den Rücken durch und hauchte ihr zart einen Kuss gegen die Lippen. Kurz saß sie stocksteif da, bevor sie sich regte und ihm die Arme um den Nacken schlang.
Er hob ebenfalls die Hände, packte ihre Taille und öffnete die weichen Lippen. Ihre Antwort stellte ihn mehr als genügend zufrieden.
Er vergaß sich selbst und schwor ,für sie da zu sein.

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