#24 Verschwunden

363 13 0
                                    

KUROO POV

,,Sind sie sich sicher, dass sie verschwunden ist?" Fragte mich der Polizist zum fünften Mal. ,,Wenn ich es ihnen doch sage, sie war plötzlich weg. Als sie nach einer halben Stunde immer noch nicht aus der Umkleide kam, ging ich rein und fand ihre offene Tasche, ihr Handy und ihre Klamotten verstreut auf dem Boden. Sah so aus, als hätte ein Kampf stattgefunden und sie hat sich gewehrt." ,,Okay, danke für die Info." Sagte der Polizist und ging wieder.

Scheiße! Wie konnte das nur passieren?! Ich schaute mich um. Der Coach tröstete ihre Eltern und der Rest des Teams war ziemlich niedergeschlagen. Ich meine, wer nicht? Sie wurde im Prinzip vor unseren Augen entführt und ich konnte nichts ausrichten. Was bin ich auch für ein Idiot! Wäre ich schneller beim Umziehen gewesen, wäre das alles nicht passiert!

Wie um alles in der Welt, konnte sie entführt werden? Einen Monat lang lief alles gut und jetzt ist sie weg. Ich verzweifel immer weiter und kann mir nicht anders helfen. Das ist alles meine Schuld. ,,Mach dir keine Vorwürfe..." hörte ich von neben mir. Kenma. ,,Aber, wenn ich nur ein bisschen schn-" ,,Es ist passiert und wir können die Zeit leider nicht zurück drehen. Keine Sorge, die Polizei findet sie schon. Da bin ich mir sicher. Außerdem reden wir hier von Mei-san, sie lässt sich nicht so schnell klein kriegen." Tröstete er mich. Klappt zwar nicht ganz, trotzdem bin ich ihm unendlich dankbar dafür.

Mei-sans Eltern wurden mit aufs Revier genommen, für weitere Befragungen. Wir anderen wurden alle nach Hause geschickt. Wir wurden allerdings gefragt, ob wir irgendwen Verdächtigen würden. Die Frage bejahte ich sofort und erzählte von ihrem Onkel. Auch die Sache von vor einem Monat und das sie deshalb nicht mehr alleine nach Hause geht. Die Polizei meinte, sie meldet sich nochmal bei mir, wenn sie noch Fragen haben. Ich war einverstanden damit.

Ungewollt ging ich dann auch nach Hause. Kenma fasste seine Konsole nicht an, das muss schon was heißen. Er ist mindestens genau so getroffen, wie der Rest auch. Immerhin mochte er sie ja auch. Er verstand sie und sie verstand ihn. Manchmal war ich sogar eifersüchtig, weil sie sich so gut verstanden. Ich weiß, lächerlich.

Am Boden zerstört, kam ich irgendwann zuhause an. Als Kenma nach Hause ging, lief ich noch ein paar Runden um den Block, um meine Gedanken frei zu bekommen. Vergebens... Ich ging hoch in mein Zimmer und fiel in mein Bett. ,,Wo bist du nur Mei-san?" Flüsterte ich zu mir selbst. Das ganze nimmt mich ziemlich mit. Ich hoffe einfach nur, dass ihr nichts schlimmes passieren wird und sie so schnell wie möglich wieder gefunden wird.

-Am nächsten Morgen-

Schule. Ohne auch nur geschlafen zu haben, stand ich auf. Ich sah aus wie ein Zombie und ich hatte keine Motivation, in die Schule zu gehen. Aber ich darf nicht fehlen. Das hätte ihr nicht gefallen. Da erinnerte ich mich an etwas. Einmal meinte ich, ich hätte kein Bock auf Schule und würde am liebsten die Schule schmeißen. Da hatte sie mir den ganzen Schulweg lang eine Rede gehalten, warum ich das nicht dürfte und wie wichtig die Schule für meine spätere Zukunft ist. Sie hatte mich bis aufs letzte Tropfen ausgeschimpft. Dieser Gedanke ließ mich schmunzeln.

Fertig angezogen ging ich runter und raus aus dem Haus. Draußen sah ich Yahiko-san stehen. Als sie mich entdeckte kam sie auf mich zu und sofort schaute ich auf den Boden, um jeden Augenkontakt zu vermeiden. Ich fühle mich echt mies.

Als ich ihre Schuhe sah, traute ich mich immer noch nicht, hoch zu schauen. ,,Kuroo-san..." sagte sie mit gebrochener Stimme. ,,Es tut mir leid..." erwiederte ich nur. ,,Oh mein Gott..." Schluchzen. Leise, gedämpfte schluchzer. Plötzlich spürte ich ihren Kopf auf meiner Brust und ihre Hände, die sich in mein Oberteil krallten. ,,Was soll ich nur tun? Ich... ich..." weiter kam sie nicht, da sie direkt in Tränen ausbrach. Sanft legte ich meine Hand auf ihren Kopf und streichelte ihn, um sie zu beruhigen.

Ich warf ein paar Münzen in den Getränkeautomaten, wählte eine Zahl aus und nahm das Getränk. Ich überreichte ihn Yahiko-san, die die Dose schweigend, aber trotzdem dankend annahm. Ich setzte mich neben ihr auf die Bank. ,,Tut mir leid, das ich dir um den Hals gefallen bin. Du warst bestimmt sehr verwirrt." Fing sie an. ,,Du brauchst dich nicht entschuldigen... du bist ihre beste Freundin, da ist es klar, dass du am Boden zerstört sein würdest. Wohl eher tut es mir leid. Das ist alles meine Schuld." Entgegnete ich, während ich zu Boden schaute. ,,Es ist nicht deine Schuld. So darfst du nicht denken... das hätte sie nicht gewollt..." den letzten Teil flüsterte sie, kaum hörbar.

,,Ihr wird nichts passieren, Ayumi ist ein echt beeindruckendes Mädchen und ich bin mir sicher, sie wird schnell wieder bei uns sein." Ihre Lippen zitterten. Ich bin mir sicher, sie möchte das selbst glauben und hoffen, das es so sein wird. Sie ließ ein trauriges Lachen aus und wischte sich ihre Tränen ab. ,,Weißt du, sie wollte dir etwas sagen." Jetzt hatte sie meine ganze Aufmerksamkeit. ,,Du hast sie in der letzten Zeit echt verändert und zugegeben, manchmal war ich etwas eifersüchtig, über eure Bindung zueinander." Sie lächelte mich entschuldigend an. ,,Aber, du bist der eine, nach dem sie immer gesucht hat. Selbst, wenn sie es sich selbst nicht einreden möchte, aber du bist einfach ihre bessere Hälfte." Sie lachte leicht. ,,Nach mir natürlich." Jetzt musste ich auch schmunzeln. Yahiko-san stand auf und drehte sich zu mir um. ,,Also mach dir keine Vorwürfe und bleib stark für sie. Bis morgen." Sie wendete sich ab und ging.

Stark bleiben... als ob das gehen würde...

____________________________________
955 Wörter

The one you are looking for (Kuroo x Reader OC)Where stories live. Discover now