Nachsitzen mit dem Ex

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Kapitel 14


Mit genervtem Gesichtsausdruck stand ich, um kurz vor sieben, unten vor der Tür zum Zaubertränke-Klassenzimmer.
Meine Lust war wirklich im Keller.

Besonders, als Snape mit großen Schritten um die Ecke geschossen kam und wie ein schwarzes Etwas auf mich zulief.

"Miss Weasley", sagte er überrascht, als er mich erblickte und warf mir seinen typischen überheblichen Blick zu, "Immerhin Pünktlich"

Was sollte das denn schon wieder heißen? Als wäre ich so oft zu spät!

"Ich hoffe für Sie, dass Ihre beiden Freunde", er betonte letzteres Wort ganz besonders, ehe er weitersprach, "Uns auch bald die Ehre erweisen werden"

Freunde? Igitt!

Am liebsten hätte ich das genau so laut ausgesprochen, aber das war gerade nur schwer möglich.

Mit einer kurzen Handbewegung seinerseits öffnete sich die Tür zum Klassenzimmer und der Duft von Kräutern und altem Pergament stoß in meine Nase.

Ich folgte Snape in den Raum und blieb unbeholfen darin stehen.

Glücklicherweise dauerte es nicht lange, bis die verehrten Herrschaften ebenfalls eintrafen. Und das sogar um Punkt sieben.

Ich hätte dafür vermutlich nicht den Nerv gehabt. Sich noch mehr anzulegen mit Snape war nämlich wohl die letzte meiner Intentionen.

Ich tauschte einen kurzen Blick mit Malfoy aus. Wir hatten gestern noch einiges beredet. Ich hätte zwar nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber wir waren beide der selben Meinung was Pucey anging und hatten - sagen wir es so - einen kleinen Plan ausgetüftelt, wie wir ihn beim Nachsitzen etwas Ärgern konnten.

Nachdem Daphne nach mehrmaligem drängen meinerseits, endlich mit der Wahrheit herausgerückt war, hatte ich meine Bestätigung und konnte nun mit seinem Unwissen spielen.

Es war einfach perfekt.

"Nun, da Sie mich alle mit Ihrer Anwesenheit beglücken.", begann Snape und verschränkte die Arme vor seiner Brust, "Ihre Aufgabe heute ist es einige Aufpäppel-Tränke für den Krankenflügel zu brauen. Da Sie drei zugegebenermaßen nicht die schwächsten in der Kunst der Zaubertränke sind, ist das noch eine mehr als gnädige Aufgabe, also verderben Sie sie nicht!"

Snape ging an uns dreien vorbei zur Tür und machte währenddessen klar: "Wenn Sie nicht fertig sind, wenn ich wieder komme, oder in der Zwischenzeit Unfug anstellen, dann werde ich dafür sorgen, dass Sie bis zum Ende Ihres Schullebens Nachsitzen! Haben Sie das verstanden?"

"Ja, Sir", kam es zeitgleich von Malfoy, Pucey und mir.

Die Tür wurde mit einem lautem Knall zugeschlagen.

Es war erstaunlich mit anzusehen, wie die beiden wirklich so viel Respekt für den Tränkemeister hatten. Das war ich sonst von keinem der zweien gewohnt.

Nichts desto trotz, hieß es jetzt für Malfoy und mich:
Mission Pucey abf*cken und verwirren gestartet!

-Aber am besten so, dass wir trotzdem die Tränke in der vorgesehenen Zeit hinbekamen.

Ich macht mich also auf den Weg und holte erstmal einen Kessel, ehe sich auch Pucey und Malfoy in Bewegung setzten.

***

Anfangs war es totenstill im Raum, bis ich begann mit Malfoy vertraut-wirkend zu flüstern. Dazu hatte ich mich neben ihm gesetzt und mich in seine Richtung gebeugt, während ich die letzten nötigen Kräuter in den Trank gab.

"Meinst du, dass wir uns nochmal am See treffen könnten? Ich fand es wirklich schön letztes mal", ein gespieltes Lächeln kam mir über die Lippen.

"Natürlich Caity. Solange es dir gefallen hat, habe ich nichts dagegen", flüsterte er in mein Ohr. Sein heißer Atem strich dabei meine Ohrmuschel.
Eine Gänsehaut überkam mich. Ich musste schon sagen, er spielte seine Rolle wirklich gut.

Doch noch besser fand ich Adrian's Blick, der nun zwischen mir und Malfoy hin und her wanderte. Am liebsten würde ich laut los lachen.

"Ist was?", fragte ich ihn offensiv und verschränkte meine Arme vor der Brust.

Er zog seine Strin in Falten: "Was soll das werden, wenn es fertig ist?"

Ich tat so, als würde ich nicht wissen, was er meinte und sah ihn fragend an.

"Tu nicht so Caity", sein Finger zeigte zwischen uns zweien hin und her, "Was soll das innige geflüstere zwischen euch? Hast du mir nicht noch vor einer Woche vorgeheult, wie leid es dir doch tut, dass du mit ihm gef*ckt hast?"

"Bitte? Willst du mich verarschen? Du -"

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Snape spazierte in den Raum.

Glück gehabt!
Fast wollte ich ihm sagen, dass ich darüber bescheid wusste, was er getan hatte, doch dann wäre unser ganzer Plan hinfällig gewesen.

Und wo wäre denn dann der Spaß an der ganzen Sache gewesen?

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Gefährliches Verlangen || Draco×CaityWhere stories live. Discover now