Eifersucht

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Kapitel 26

"Wieso bist du erst jetzt hier nach Hogwarts gekommen", wollte ich wissen, während ich Tony durch das Schloss führte.

"Ich wurde zuhause unterrichtet", erzählte er mir, "Meine Eltern waren der Meinung, dass sie mich selber lehren konnten. Zumal meine Mom früher selbst an Schulen unterrichtet hat"

"Sie war Professorin?!", fragte ich ungläubig, "Ich hatte sie immer als Ministeriumsmitarbeiterin in Erinnerung gehabt. Aber dann habe ich wohl was durcheinadergebracht oder es damals einfach falsch verstanden"

"Naja, wäre auch kein Wunder. Wir waren damals schließlich auch erst fünf oder sechs Jahre alt", lachte er und kratzte sich am Nacken.

"Richtig"

Wir gingen die Treppen hinunter auf den Weg zum Tränkeklassenzimmer. Dies war unser letztes Ziel für die Führung, worüber ich sehr dankbar war, denn das Schloss war alles andere als klein.

Die Kälte, die der Kerker mit sich brachte, stellte meine feinen Härchen auf meinem Arm auf. 

"Oh, ist dir etwa kalt?", wollte er wissen, als er an mir heruntergeschaut hatte. 

Verdammt! Wieso lief ich auch im Januar mit einem kurzärmligen Shirt herum? 

Bevor ich überhaupt etwas antworten hätte können, bot er sofort an: "Du kannst gerne meine Jacke haben"

"Nein das-", versuchte ich abzulehnen, doch er unterbrach mich.

"Nimm sie ruhig. Mir ist eh viel zu warm" Und ohne, dass ich eine andere Möglichkeit hatte, schälter er sich bereits aus seiner Jacke und gab sie mir schließlich. 

"Danke", sagte ich leise und etwas unbeholfen, während ich die Jacke anzog.

Klar, das war wirklich nett und so, aber das war mir gerade etwas zu schnell gegangen und wenn ich ehrlich war, wollte ich seine Jacke auch gar nicht haben. Ich weiß, es hörte sich verdammt dumm an, aber ich fühlte mich einfach nicht wohl. 

Vielleicht aber, stritten sich meine Gedanken, übertrieb ich auch ein wenig. Ich wusst es nicht.

Um die unangenehme Stimmung zu unterbrechen, die gerade entstand war, fragte ich ihn schnell:  "Und was hat sich nun geändert?"

Anhand seines Gesichtsausdruckes konnte ich erkennen, dass er meine Frage wohl gerade nicht ganz verstand, weswegen ich erklärte: "Ich meine, wieso unterrichten dich deine Eltern nicht weiterhin?"

"Achso", lachte er, pausierte dann allerdings. Wieder entstand eine Stille. Er schien kurz zu überlgen. Als er allerdings gerade das Wort ergreifen wollte, ertönte eine weitere Stimme durch den Flur, die meinen Namen rief.

Malfoy stand etwas weiter weg von uns und sah alles andere als begeistert aus. 

"Oh tut mir leid. Ich glaube, ich muss jetzt gehen, weil wir.... noch an einem Projekt arbeiten müssen. Du findest den Weg allein zurück oder?"

Ich sah, wie sich seine Wangenknochen etwas anspannten, als er kurz zu Malfoy blickte. Allerdings dauerte das genau einen Wimpernschalg lang, da er mich keine Sekunde später freundlich anlächelte und sagte: "Klar geh ruhig. Danke nochmal fürs herumführen"

Hatte ich mir das etwa bloß eingebildet?

***

"Bist du verrückt? Wenn er was bemerkt hat, dann-", begann ich ihn sauer anzumeckern, als wir in irgendeinem menschenleeren Raum ankamen, doch er schnitt mir das Wort ab.

"Dann was?"

War das sein ernst?

"Dann haben wir beide ein großes Problem, wenn er es weitererzählt und das weißt du ganz genau"

Er erwiderte nichts darauf. Es schien so, als würde er sich eingestehen, dass ich recht hatte.

"Dein neuer kleiner Gryffindor Freund sollte seine Hände lieber bei sich lassen", sagte er plötzlich mit einem genervten Tonfall.

"Ach, ist da etwa jemand Eifersüchtig?", neckte ich ihn und konnte beobachten, wie wütend ihn das machte.
Bei Merlin, das gefiel mir!

Ich beschloss no eine Schippe draufzulegen: "Weißt du, nicht das ich mit Tony was anfangen wollen würde, aber wenn es so wäre, dann hättest du dabei rein gar nichts zu sagen"

"Ist das so Weasley?", er kam näher auf mich zu. Verdammt, er sah unglaublich gut aus mit seinem weißen Hemd und der grünen Krawatte, die er etwas gelockert trug. Alleine bei dieser einfachen Bewegung löste er ein Gefühl in mir aus, dass eine Hitze in mir ausbreitete.

Ich konnte mir ein Schlucken nicht verkneifen, bevor ich heiser sagte: "Das ist so, Malfoy"

Ich machte ebenfalls einen Schritt auf ihn zu, um ihm zu zeigen, dass nicht nur er mich verlegen machen konnte.

Nun musste ich meinen Kopf in den Nacken legen, um ihn in die Augen schauen zu können.

"Wir sind schließlich nicht zusammen", flüsterte ich; ein siegriches Grinsen bildete sich auf meinem Gesicht, als ich diesen Satz sagte. 
Anscheinend schien ihm das gar nicht zu  passen.

Doch es war die Wahrheit. Und man durfte doch wohl noch die Wahrheit sagen oder etwa nicht??

Fortsetzung folgt...

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Gefährliches Verlangen || Draco×CaityOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz