Kapitel 5

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„Gerne Peter, das würde mich freuen" sagte ich und lächelte ihn an. Dann stand er auf und verschwand wie ein Schatten durch mein Fenster. Ich hörte nichts.
Ich eilte hinter ihm her zu meinem Fenster und schaute hinaus, doch als ich hinausschaute war er verschwunden.
Ich schloss mein Fenster und zog die Vorhänge zu nachdem ich einen letzen Blick auf den Halbmond warf. Ich schälte mich aus meiner Weste und dem Rock und warf mein Nachthemd über.
Ich war froh, dass ich meine Haare schon aus der Frisur befreit hatte und so legte ich mich in mein Bett.

Dieser Junge, Peter Pan, war schon sonderlich musste ich gestehen. Irgendwie roch er nach Wald und Erde, aber er hatte auch einen Hauch Salzwasser an sich. Ich setzte mich wieder auf. Ich fand ihn wirklich faszinierend. Er hatte sowas unbeschwertes an sich, als ob er ewig ein Kind bleiben könnte. Ich schätzte ihn höchstens so alt wie mich, also 17, trotzdem schien er sich keinerlei Gedanken über die Zukunft zu machen.
Man könnte sagen, er verströmt einen Hauch von Abenteuer, dachte ich.

„Oh, ich muss ihn malen" sagte ich laut zu mir selbst und sprang aus dem Bett. Ich holte meinen Block aus meiner Schreibtischschublade und eilte wieder zurück ins Bett. Dann machte ich meine Nachttischlampe an und begann ihn aus meiner Erinnerung zu skizzieren.

Ich war wirklich zufrieden mit dem Ergebnis und umso mehr ich drüber nachdachte desto faszinierter war ich

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Ich war wirklich zufrieden mit dem Ergebnis und umso mehr ich drüber nachdachte desto faszinierter war ich. Wie hatte dieser Junge es geschafft, in der kurzen Zeit die er hier war, mich aus einem emotionalen Loch zu holen?
Nur der Gedanke daran meiner Mutter davon zu erzählen, dachte ich, war so aufregend. Aber das konnte ich nicht tun. Das war mir klar.
Wie sollte ich ihr oder irgendjemandem erklären, dass ein Junge in komischen Klamotten durch mein Fenster eingestiegen ist, weil er gehört hatte wie ich weinte? Das ging nicht. Niemand durfte davon erfahren.

Ich begutachtete mein Bild. „Er sieht schon nicht schlecht aus"
Ich besserte noch das ein oder andere an dem Bild aus bevor ich dann doch von der Müdigkeit übermannt einschlief.
Was ein aufregender Tag.

Es trommelte laut an meiner Tür. Ich schreckte hoch. Schnell machte ich die Lampe aus, die wohl die ganze Nacht gebrannt haben musste. Ich griff meinen Morgenmantel und warf ihn verschlafen über während ich zur Tür schlurfte.
„Elenore, steh endlich auf!" Ich verdrehte die Augen. Ferdinand war erst 8 Jahre alt und das reinste Nervenbündel.
Ich schloss auf und riss die Tür auf. Dann sah ich wütend zu meinem Bruder hinab. Er war nur knapp 10cm kleiner als ich, aber wesentlich weniger hitzköpfig.
„Was?" motzte ich ihn an.
Flink wie ein Wiesel huschte er an mir vorbei in mein Zimmer.

Tell me what you see (Peter Pan ff)Where stories live. Discover now