Kapitel 11

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Als ich an diesem Morgen aufwachte, war etwas anders als sonst. Ich wurde wie immer von der kühlen Morgenluft und den Sonnenstrahlen geweckt, doch es roch nicht nach Lavendel wie es das sonst tat. Es roch nach frischen Gras, kühler Erde und noch etwas, dass ich nicht kannte.
Ich rieb mir die Augen und setzte mich auf. Dann sah ich mich um.
Wo war ich hier?
Ich rappelte mich auf und sah mich um. Ich lag auf einer Lichtung. Vor mir lag ein großer Wald und mitten auf der Lichtung stand ein großer prächtiger Baum.

„Du musst Elenore sein?" ich fuhr herum. Vor mir stand ein groß gewachsener Junge mit dreckigem Gesicht und Federn in den Haaren. Über einer Schulter hing ein Bogen und an seiner Hüfte ein Dolch.
Ich trat einen Schritt zurück. „Wer bist du?" fragte ich panisch.
„Meine Name ist Felix. Ich hab schon von dir gehört, Elenore" meinte er mit einem Lächeln. Ich trat noch einen Stück rückwärts.
„Woher kennst du meinen Namen?"
„Das ist nicht so wichtig" antwortete Felix. Das war für mich der Auslöser. In meinem Kopf schlug ein Schalter um. Ich drehte mich um und rannte zum Wald. Ich schaute mich nicht um, nicht einmal. Ich rannte einfach immer weiter, ungeachtet dessen das meine Beine von den Büschen zerkratzt wurden.
Ich lief und lief bis ich zu einem Kleinen Berg kam. Ich rannte den Steinigen Weg hoch bis zu einer Höhle die sich oben befand.
Panisch sah ich mich um. Das Adrenalin rauschte in meinen Adern und mein Herzschlag raste.
Hinter mir lag der Wald und hinter dem Berg eine weite Ebene, ähnlich einer Wüste.

Zweige begannen zu knacken und so beschloss ich in die Wüste zu rennen. Vorsichtig bahnte ich mir den Weg auf der anderen Seite hinab und lief weiter. Irgendwo musste dieser Ort doch mal ein Ende finden. Ich stolperte und fiel in den Sand.
Am liebsten wäre ich liegen geblieben, weil ich einfach nicht mehr konnte, aber das war keine Option. Ich rappelte mich auf und rannte weiter.
Irgendwo hin Hauptsache weg von diesem Jungen. Als ich weiter lief kam ich zu einer Stelle wo riesige Gerippe von Tieren die Umgebung zierten.
„Was ist das hier?" fragte ich mich laut, erschrocken von dem was ich sah.

„Klack, Klack, Klack" von links erklang ein Klack Geräusch, wie das klacken der Scheren von Krebsen. Ich wandte meinen Kopf um und erstarrte noch im selben Moment.
Ein Wesen mit lila verfilztem Fell und einer absurden Anzahl an Beinen stand zwischen den Gerippen. Es fauchte und klackte mit seinen Zähnen und bahnte sich langsam den Weg zu mir.
Immer noch unfähig mich irgendwie zubewegen riss ich meine Augen auf.
Plötzlich rauschte ein Pfeil an mir vorbei und traf dieses Ding direkt zwischen seine vielen Augen. Es schrie auf in einer unangenehmen Tonlage.
Wie aus dem nichts waren fünf Jungen aufgetaucht, darunter auch der vor dem Ich geflohen war, und umzingelten dieses Ding.
Mit ihren Speeren triezten sie es und Trieben es weiter hinaus in die Wüste.

Meine Beine gaben plötzlich nach, doch jemand fing mich auf bevor ich zu Boden fiel. Ich klammerte mich an der Person fest.
Ich hatte keine Ahnung wer es war, aber das war mir für den Moment egal. Er schlang seine Arme um mich und flüsterte immer wieder.
„Es ist alles gut, du bist jetzt sicher"
Langsam ließ das Adrenalin nach und Tränen rollten über meine Wangen. Alles das war einfach zu viel. Die neue Umgebung, dieses Monster.
Mein Atem wurde langsamer und ruhiger. Erst jetzt bemerkte ich wie fest ich das Oberteil des Jungen umklammert hatte, denn meine Finger begannen zu schmerzen.

Tell me what you see (Peter Pan ff)Where stories live. Discover now