Kapitel 18

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Ich setzte mich nicht zu Peter, wie ich es sonst getan hätte sondern schnappte mir meine Ration und meinen Block und setzte mich auf einen Baumstamm etwas abseits.

Ich wollte mich wirklich zu ihm setzen, aber nicht wenn sie da war. Ich konnte es nicht genau beschreiben aber irgendwas an ihr störte mich.
Ich kann nicht mal genau sagen ob es ihr Lächeln ist, oder ihre Art zusprechen. Ich wusste nur, jedesmal wenn ich sie sah hätte ich ihr am liebsten den Hals umgedreht.
Ich versuchte wirklich mich abzulenken in dem ich die Landschaft skizzierte, aber es half nicht. Immer wieder warf ich einen Blick zu ihr und Peter.
Wie konnte er mir nur sowas antun?

Peter war nicht dumm, dass heißt er musste das ich ihn mochte. Spätestens wenn einer der Jungs was gesagt hatte, wusste er es.
Ich seufzte und kritzelte weiter. „Mach dir keinen Kopf"
Ich drehte mich zur Stimme. Es war Felix, der gerade auf einem Stück Fleisch kaute.

„Was meinst du?" ich stellte mich dumm. Natürlich wusste ich was er meinte. Felix ließ sich neben mir auf dem Baumstamm nieder.
„Du weißt ganz genau was ich meine, El"
„Wenn ich mir keinen Kopf machen soll. Wieso sitzt sie dann auf seinem Schoß?"
„El, ich erzähl dir das jetzt im Vertrauen, also sag nichts zu Peter." ich nickte. Bevor er weitersprach, zeigte er mir an ich solle ihn malen wenn er sprach, damit ich mich ablenkte.
Also begann ich zu zeichnen.

„Peter hat mir immer von dir erzählt, seit dem ersten Tag an dem er dich kennengelernt hatte

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„Peter hat mir immer von dir erzählt, seit dem ersten Tag an dem er dich kennengelernt hatte. Er hat nie von deinen Problemen gesprochen, sondern immer nur von deinen Haaren und deinen Augen und wie gern er dich hier in Neverland haben wollte. Wendy hingegen hat er nie erwähnt. Mit keinem einzigen Wort"
Ich legte die Kohle hin und sah zu ihm auf.
„Willst du mir damit sagen, das er mich seit dem ersten Abend hier her bringen wollte?" ich zog eine Augenbraue hoch.
„Das ist nicht der Punkt. Was ich sagen wollte-"
„Ich weiß was du sagen wolltest" unterbrach ich ihn und gab ihm die Zeichnung.
Ich sah zu Peter rüber. Ich konnte einfach nicht anders.

Gerade als ich das tat zeigte er ihr seine Panflöte und wie sie funktionierte. Mein Herz fing wieder an zu schmerzen und ich musste wegsehen.
„Komm" sagte Felix plötzlich und stand auf. Er reichte mir eine Hand.
„Wohin?" Ich nahm die Hand und stand auf.
„Wir gehen spazieren, doch auf andere Gedanken bringen" sagte er und zog mich in den Wald. Als wir liefen erzählte ich ihm von meinen Sorgen und dem erstmaligen Verlangen, seit Ewigkeiten, von hier fort zu wollen.

Als wir wieder kamen war Wendy verschwunden und Peter saß noch als einziger am Lagerfeuer. „Elenore, wo warst du?" fragte er mit besorgter Stimme. Ich blieb stehen, das Feuer zwischen uns.
„Ich war spazieren, musste den Kopf etwas frei kriegen" meinte ich. Ich versuchte nicht wirklich meinen Unmut zu verbergen, doch Peter war das egal.
Er legte die Pfeife weg und kam zu mir.
„Willst du noch ein bisschen mit mir am Feuer sitzen?" fragte er und nahm meine Hand. So gerne ich auch nein gesagt hätte, ich wollte wirklich in seiner Nähe sein. Also nickte ich.
Er setzte sich auf den Boden und öffnete seine Arme, damit ich mich an ihn anlehnen konnte. Trotzdem schmerzte mein Herz.

Tell me what you see (Peter Pan ff)Where stories live. Discover now