37.Kapitel

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Jk pov.

Areum fehlt uns allen, doch am schlimmsten hat es Jin getroffen, ganze neun Monate war er mit ihr verbunden, waren in ständiger Kommunikation. Mal sanfte, mal starke Tritte von Areum und sanftes streicheln am Bauch von Jin als Antwort. Sie ist in ihm herangewachsen und mit ihr ein starkes Band der Verbundenheit.

Ein Baby zu verlieren ist ein Schmerz wie kein anderer, niemand, aber auch wirklich niemand sollte jemals das durchmachen müssen was Jin und Namjoon, aber auch wir durchmachen müssen. Zum ersten Mal in meinem Leben verstehe ich es was es heißt ein Kind zu verlieren, nicht als Vater oder Mutter, aber als Familienmitglied. Könnte man doch einfach die Zeit zurückdrehen und das was passieren wird irgendwie verhindern.

Gedanken über Gedanken kreisen in meinem Kopf und ich finde keinen Weg ihnen zu entkommen, die meiste Zeit verbringe ich in unserem Zimmer. Jimin versucht zwar alles erdenkliche um mich dazu zu überreden mit zu den anderen zu gehen, mich ihnen anzuschließen und zusammen versuchen die hinterlassene Leere zu füllen, doch ich kann einfach nicht.

Mich plagen die Schuldgefühle die ich seit Areums tot habe und ich habe Angst Namjoon und Jin in die Augen sehen zu müssen. Die letzten wachen Minuten habe ich mit ihr verbracht, ihr süßes Lachen und die leuchtenden Augen, all diese letzten Momente habe ich bekommen.

Dabei hätten es Namjoon und Jin sein müssen, die all das hätten haben müssen.
Diese Momente waren ihnen bestimmt, nicht mir.

Seufzend schüttele ich den Kopf und wende meinen Blick vom Fenster ab. Die dunklen Wolken und das trübe Wetter das seit Tagen anhält verleitet mich noch mehr zu trüben Gedanken. Mit einem weiteren schweren seufzen stehe ich auf und begebe mich in die Küche, um eine Kleinigkeit zu essen. „Da bist du ja...ich dachte schon du kommst gar nicht mehr aus dem Zimmer." begrüßt Jimin mich mit einem sanften Lächeln, doch er kann mich nicht täuschen, der traurige Schimmer in seinen Augen verrät ihn. Das Lächeln ist nicht echt.

„Hatte Hunger..." gebe ich knapp von mir und wende schnell den Blick ab, dabei entgeht mir jedoch sein enttäuschter Blick nicht. „Kookie, hör mal...du kannst mich nicht ewig von dir wegstoßen und die anderen auch nicht. Wir sind deine Familie, wieso sagst du uns nicht einfach was los ist." versucht er es nochmal, doch ich richte meinen Blick nur stumm auf die Pfanne mit meinem Spiegelei. „Rede wenigstens mit mir! Bitte!" Jimin steht auf und schlingt seine Arme von hinten um mich.

Angespannt kaue ich auf meiner Lippe herum, mit aller Kraft halte ich die aufsteigenden Tränen zurück.
Ich kann nicht..."antworte ich ihm leise, befreie mich aus seinen Armen und verschwinde mit schnellen Schritten mit meinem Teller ins Zimmer.
Weg von seiner Nähe die ich doch eigentlichen so sehr will und brauche. Tränen strömen unaufhaltsam meine Wangen hinunter während ich das Toast mit dem Spiegelei hinunter würge.

Den Teller stelle ich auf den Schreibtisch und verkrieche mich anschließend im Bett unter der Decke. Dort lasse ich meinen Tränen freien lauf, zu gern hätte ich mich jetzt an Jimin geschmiegt, mich trösten lassen, doch die ständige Fragerei was den mit mir los ist sorgt dafür das ich lieber auf Abstand gehe. Das Geräusch der Tür lässt mich innehalten, als jedoch keine weiteren Geräusche folgen lasse ich meinen Tränen wieder freien lauf, leise schluchzend putze ich mir die Nase.

Eine unerwartete Berührung an meiner Schulter lässt mich erschrocken hochfahren. Die Decke rutscht von meinem Kopf und entsetzt blicke ich in die besorgt dreinschauenden Augen von Jimin. „Kookie ich hab wirklich versucht dich in Ruhe zu lassen, aber ich spüre doch wie schlecht es dir geht. Genauso wie ich merke wie sehr du doch eigentlich meine Nähe willst. Also sag mir wieso du mich so auf Abstand hältst." der flehende Unterton in seiner Stimme verdeutlicht mir wie ernst es ihm ist und mit einem niedergeschlagenen Seufzer sinke ich in seine Arme.

Schattenwolf //JikookWhere stories live. Discover now