42. Kapitel

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Jimin pov.

Er ist tatsächlich gegangen, hat meine bitte zu bleiben einfach ignoriert und ist gegangen. Seufzend schaue ich ihm vom Fenster aus nach, versuche den eisigen Griff um mein Herz zu ignorieren welcher bei diesem Anblick immer fester wird. Der Druck auf meinem Brustkorb wird stärker je weiter sich Jeongguk von mir entfernt. Vielleicht sehe ich ihn nie wieder, wenn ihm da draußen erneut etwas zustößt, werde ich mir das nie verzeihen können.

Vorsichtige Schritte nähern sich mir und im nächsten Moment finde ich mich in Jins Armen wieder, meine Schultern fangen an zu beben und die ersten Schluchzer verlassen meine Lippen. Meine Tränen durchweichen das Shirt des Älteren, welcher mir behutsam über den Rücken streicht. Jin weiß ganz genau das mir kein Wort dieser Welt helfen könnte um mich zu beruhigen, deshalb ist er einfach da und schweigt.

Ich bin ihm unendlich dankbar dafür und nach einer gefühlten Ewigkeit versiegen meine Tränen. Nicht etwa weil ich aufgehört hatte, sondern weil scheinbar einfach keine Tränen mehr da waren die hätten fließen können. Meim Augen brennen und fühlen sich so schwer an, weiterhin verlassen laute schluchzer meinen Mund während ich mich immernoch an ihn klammere.

Wie konnte ich nur so dumm sein und Jeongguk tatsächlich gehen lassen?! Panisch lasse ich Jin los und renne taumelnd zur Tür, doch bevor ich auch nur dazu kam sie zu öffnen hatte sich Jin auch schon dazwischen geschoben. "Es tut mir leid Jimin, aber ich kann dich nicht einfach gehen lassen." meint er niedergeschlagen und führt mich langsam in die Richtung meines Zimmers. Wie benebelt lasse ich mich leiten, nicht dazu fähig mich erneut an einen Versuch zu wagen meinem Freund zu folgen. Das letzte bisschen Kraft verließ meinen Körper und entmutigt lasse ich mich auf mein Bett fallen.

Das brennen meiner Augen wird mit einem Mal unerträglich und ich schaffe es keine weitere Sekunde sie offen zu halten. Sobald meine Augen geschlossen waren, fühlt es sich so an als würde mich ein gewaltiger Strudel nach unten reißen, hinein in die tiefste Dunkelheit. Ein leises wimmern entfährt mir ehe ich dem Strudel nachgebe und in einen unruhigen Schlaf falle.

Meine Lunge brannte und ich versuche so schnell wie es mir möglich war weiter zu rennen, Jeongguk war nurnoch ein kleiner Punkt, der zwischen den Bäumen beinahe verschwand. Verzweifelt wollte ich meinen Mate zurufen anzuhalten, auf mich zu warten, doch kein einziger Ton verließ meine Lippen. Plötzlich verschwand der Boden unter meinen Füßen und ich fiel in die Tiefe, ehe ich in einer Pfütze lande. Mit schrecken bemerke ich das die vermeintliche Pfütze eine riesige Blutlache war, weiter vorne lag eine leblose Gestalt. Geschockt renne ich hin und erkenne mit riesen entsetzen das es Kookie ist. Sein Körper war zerfetzt, viele Schrammen zierten sein Gesicht und er starrt mir mit seinen leblosen Augen direkt in meine.

Schreiend schrecke ich hoch und schnappe verzweifelt nach Luft. Meine Körper zittert unkontrolliert und in dem versuch aufzustehen lande ich mit einem lauten Knall auf dem Boden. Im nächsten höre ich meine Tür und Jin geht mit schnellen Schritten zu mir und hilft mir hoch. "Jimin, es ist alles gut, du hast nur geträumt." redet der Ältere beruhigend auf mich ein und hilft mir dabei mich wieder ins Bett zu legen. Mein hektischer Herzschlag fängt langsam an sich zu beruhigen, der Sauerstoff durchflutet meine Lunge und eine bleiernde müdigkeit lässt meine Augen erneut zufallen. Diesmal bleibt Jin bei mir und zieht mich in seine Arme, somit blieb ich von einem weiteren Alptraum verschont.

~

Als ich das nächste Mal meine Augen aufschlug wusste ich nicht wieviel Zeit vergangen war. Jin befindet sich immernoch neben mir und hält mich in seinen Armen, seine tiefen Atemzüge machten mir klar das der Ältere schlief. Es musste also schon spät sein. Vorsicht befreie ich mich aus seinen Armen, tappse leise in die Küche und mache mir eine Tasse warme Milch mit Honig. Vorsichtig trinke ich einen Schluck und die angenehme wärme verbreitet sich in meinem Magen.

Das Getränk beruhigt meine zum zerreißen gespannten nerven mit einem besseren Gefühl als noch vor ein paar Stunden, kehre ich zu meinem Zimmer zurück. Zu meiner Überraschung war Jin wach und raufte sich gerade verzweifelt die Haare, ehe er mich entdeckt und erleichtert ausatmet.
"Du bist noch da, gott sei dank!" kommt es den Älteren erleichtert über die Lippen und er schenkt mir ein leichtes Lächeln welches ich etwas erzwungen erwiedere.
Wie sollte ich auch lächeln während sich Kookie wahrscheinlich in Gefahr befand. Ihm könnte jeder Zeit etwas zu stoßen und keiner von uns weiß wann er überhaupt wieder zurück kommen sollte, fals er es überhaupt tun würde.

Einzig der Gedanke an unser Seelenband konnte mich noch beruhigen, denn so lange ich es spüren kann, weiß ich das er noch lebt. Mit einem leichten seufzen lege ich mich erneut ins Bett und will noch ein bisschen versuchen zu schlafen. Irgendwie habe ich das Gefühl das ich die nächsten Tage nicht mehr die nötige Ruhe dafür finden werde, um auch nur am entferntesten an Schlaf denken zu können. Zu meinem Glück macht mich die Honigmilch die ich getrunken habe ziemlich müde und schon bald greift der Schlaf erneut nach mir.

Am nächsten Morgen war ich einer der Ersten die in der Küche anzutreffen waren. Die Anderen schliefen höchstwahrscheinlich noch, schließlich ist es eigentlich noch zu früh um freiwillig das Bett zu verlassen. Jedoch konnte ich es einfach nicht mehr aushalten im Bett rumzuliegen. Meine Gedanken kreisen ausschließlich um Jeongguk und rauben mir den Verstand. Ich mache mir riesige Sorgen um ihn. Ich weiß nicht wo er sich gerade befindet, allerdings kann ich mir denken das er definitiv weit von uns entfernt ist. Wahrscheinlich sogar weiter entfernt von den Jägern, als wir in diesem Augenblick.

Dieser Gedanke schaffte es das ich mich etwas entspannen konnte, wieso sollten die Jäger einem einzelnen Werwolf hinterher laufen wenn hier mehrere auf einem Haufen waren? Er befindet sich höchstwahrscheinlich an einem sicheren Ort als wir in diesem Moment. Zufrieden mit diesem Gedanken fange ich an den Tisch zu decken. Jin würde mir die Hölle heiß machen, wenn ich jetzt auch noch für alle kochen würde, deshalb belasse ich es lieber dabei.

Ein leises Klopfen an der Haustür lässt mich verunsichert innehalten. Konnte das wirklich schon Jeongguk sein? Es war schließlich nicht einmal 24h vergangen. Unruhig gehe ich langsamen Schrittes auf die Tür zu, nicht wissend wie ich mich am besten verhalten sollte. "Jiminie?" erklang es von draußen und erfreut reiße ich meine Augen auf, als ich seine Stimme erkenne. So schnell wie möglich überbrücke ich den letzten Abstand bis zur Tür und bin gerade dabei sie zu öffnen, als ich hinter mir Namjoons entsetzte Stimme höre.

"Jimin nicht!!" ruft er verzweifelt aus, doch es war zu spät. Die Tür war offen und zum Vorschein kam nicht mein Mate, sondern ein Jäger, der ein hämisches Grinsen zur Schau stellte.

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Veröffentlicht am: 20.06.2023

Eigenwerbung:

Sobald 'Schattenwolf' beendet ist habe ich bereits ein neues Projekt in Planung. Würde mich freuen einige von euch dort wiederzusehen^^

 Würde mich freuen einige von euch dort wiederzusehen^^

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Schattenwolf //JikookWhere stories live. Discover now