Kapitel 29

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Es warm. Es ist weich. Es ist aber auch fest und ungleichmäßig. Außerdem ist es hell. Blinzeln öffne ich die Augen und schaue auf eine Holzwand. Verwirrt versuche ich mich umzudrehen werde jedoch aufgehalten. Langsam, aber stetig, steigt mein Puls und meine Erinnerungen kehren zurück.

Ich bin in Jespers Zimmer! Ich liege in Jespers Bett! Langsam werde ich wacher und nehme meine Umgebung genauer war. Ich liege zwar in Jespers Bett aber nicht mehr wirklich auf seiner Matratze..., sondern viel mehr auf Jespers Brust. Ich habe mich wohl in der Nacht zu ihm hingedreht und mich regelrecht auf ihn geworfen.

Mein eines Bein liegt zwischen seinen, mein Oberkörper liegt zur Hälfte auf seinem und zur Hälfte auf der Matratze, mein Kopf befindet sich auf seiner Brust und mein Arm liegt quer über seinem Bauch. Ich spüre, wie sich seine Brust stetig hebt und senkt. Er scheint noch zu schlafen. Okay das ist gut. Das ist sehr gut.

Kurz mache ich eine Bestandsaufnahme meiner Lage. Jesper liegt flach unter mir. Er hat seinen einen Arm locker um meine Hüfte und den anderen um meine Schulter gelegt. Aber er übt keinen Druck aus, weshalb ich mit viel Glück unbemerkt mich von ihm lösen könnte. Vorsichtig hebe ich den Kopf und hebe mein Bein an. Plötzlich bewegt sich Jesper. Er brummt und verfestigt seinen Griff um mich und drückt mit seinem Bein meins enger an sich.

Und da spüre ich es. Mein Nachthemd ist über Nacht nach oben gerutscht und nun spüre ich zwischen meinen Beinen etwas Hartes. Augenblicklich schießen Millionen von Schmetterlingen durch mich hindurch und mein Blut verwandelt sich in Lava.

Erhitzt und beschämt versuche ich mich noch ein weiteres Mal von ihm zu lösen, aber auch diesmal komme ich nicht weit. Jesper gibt ein weiteres unzufriedenes Brummen von sich und im nächsten Augenblick liege ich flach auf der Matratze, während er über mir schwebt.

"Du bist kein Freund von ausschlafen nehme ich an?" fragt er mit schlaf belegter Stimme. Seine Haare sind so wirr und zerzaust das es mich erneut in den Fingern juckt durch sie hindurchzufahren. Seine Augen sind noch nicht ganz klar, ein bisschen verschlafen. "Ich..." Ich räuspere mich, denn meine Stimme ist noch belegt. "Ich bin es nicht gewohnt im hellen aufzuwachen." sage ich plump. "Wohl war. Wir haben gerade mal 5 Uhr morgens." "Woher weißt du sowas?" "Der Sonnenstand verrät es mir. Es scheint als sei sie gerade erst aufgegangen." Mit jedem weiteren Wort werden Jespers Augen klarer und die Müdigkeit schwindet aus seinem Gesicht.

"Ich sollte mich frisch machen." murmle ich, ohne ihn anzuschauen. Aber Jesper bewegt sich kein Stück von mir runter. "Ja das solltest du." murmelt Jesper leiser mit belegter Stimme, bewegt sich aber kein Stück. Ich wage es kurz hinauf zu seinen Augen zu schauen und stocke. Das blau seiner Augen ist dunkler geworden. Siegend heiß schaut er auf mich hinunter. Mein Mund wird trocken und ich kann nicht wegschauen.

Die Stimmung lädt sich auf. Ich spüre das Flimmern auf meiner erhitzen Haut. Ich spüre es bis in die Zehen.

Keiner sagt mehr was. Es herrscht Schweigen und zeitgleich eine so ohrenbetäubende Stille. Jespers Blick verändert sich kurz. Dann senkt er vorsichtig seinen Unterkörper auf mich herab und entlockt mir ein ungewolltes Stöhnen. Es ist ganz leise und entkommt so schnell meinen Lippen das ich es nicht zurückhalten konnte.

Feuer brennt sich in mein Gesicht, so peinlich ist mir die Situation. Ich will ihn gerade wegdrücken und verschwinden als ich seinen glühenden Blick begegne. Im nächsten Moment senkt er seinen Kopf und schon spüre ich seine weichen Lippen auf meine und versinke in diesem Kuss aus Leidenschaft.

Dieser Kuss ist anders als der erste. Er ist drängender und tiefer. Am Anfang bin ich noch zurückhalten. Ich weiß nicht recht was ich machen soll. Ich habe zwar schon Jungs geküsst aber immer unbedeutende und nichts sagende Männer.

Kiss of RoseWhere stories live. Discover now