41. Mick Schumacher x Robert Shwartzman

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Mit einem breiten Lächeln im Gesicht war er am Morgen aufgestanden, auch wenn sein Wecker ihn aus einem schönen Traum gerissen hatte. Motiviert war er aufgestanden, hatte sich geduscht und angezogen, bevor er sich sein Frühstück zubereitete. Normalerweise achtete er darauf, dass er - auch wenn er keine Gäste im Haus hatte - am Tisch aß, doch heute genehmigte er sich sein Porridge auf dem Sofa zu genießen, während der Fernseher lief und ihm zeigte, was alles in der Welt geschah. Er hörte nur mit einem Ohr zu, seine Gedanken drehten sich mehr um den anstehenden Tag und die damit zusammenhängenden Ereignisse. Nachdem er fertig war, räumte er sein Geschirr in den Geschirrspüler und sammelte seine letzten Sachen zusammen, welche er heute benötigen würde und stieg mit bester Laune ins Auto. Während der Fahrt pfiff er zu den Liedern mit, welche im Radio spielten und freute sich darauf den heutigen Tag mit seinen Fahrerkollegen von Prema zu verbringen.

Ein Parkplatz war schnell gefunden, sodass er überpünktlich wie immer das Gebäude betrat. In dem kleinen Aufenthaltsraum mit Blick auf den Parkplatz fand er Oli und Conrad vor, welche er grüßte und direkt in ein Gespräch verwickelt wurde. Zwar beteiligte er sich an diesem, doch mit seinen Gedanken war er - wie schon am Morgen - ganz woanders. Bei jedem Auto zuckte er freudig zusammen und hoffte darauf, dass es der Mensch wäre, dem er sein Herz geschenkt hat. Nach rund zwanzig Minuten, in welchen noch weitere Prema-Fahrer eingetroffen waren, erkannte er das Auto des Russen. Unauffällig schaute er aus dem Fenster, sein Herz machte einen freudigen Hüpfer, als er diesen nun erblickte. In seinen Augen sah Robert unglaublich gut wieder aus, so wie jeden Tag. Ein schmales Lächeln zierte seine Lippen, als er den Bewegungen des Russen folgte und sah, dass dieser breit lächelte. Er spürte einen kleinen Dämpfer, als Oscar das Auto ebenfalls verließ und auf Robert zuging. Sein Lächeln erstarb und sein Herz zerbrach in Millionen Einzelteile, als er beobachtete wie Robert den Australier an sich heranzog und ihre Lippen zu einem Kuss verband.

„Ist alles okay, Mick?", fragte Dennis und hatte als Erster den Umschwung bemerkt. Mick wendete seinen Blick von dem Geschehen auf dem Parkplatz ab und schaute dem Norweger in die Augen. „Natürlich.", erwiederte er und rang sich ein aufgesetztes Lächeln ab. Der Rest der Fahrerschaft nickte und wandte sich ihren Privatgesprächen wieder zu. Unfreiwillig lenkte sich sein Blick erneut auf den Parkplatz, wo Robert und Oscar noch immer aneinander hangen, ihre Lippenbekenntnise konnte er trotz Entfernung deutlich erkennen. „Ich muss einmal auf die Toilette, mir geht es gerade nicht so gut.", ließ er die anderen wissen und sprang ohne eine weitere Erklärung auf. Fluchartig verließ er den Raum, auf dem Flur musste er natürlich auf die Turteltauben treffen. Ihre Finger waren miteinander verschränkt und immer wieder tauschten sie im Gehen kurze Küsse aus, woraufhin sie beide kicherten. Dieser Anblick bohrte Messer in sein Herz, doch durfte er sich dies auf keinen Fall von irgendwem anmerken lassen. „Hallo, Mick-", setzte Robert an, doch er eilte ohne eine weitere Regung oder Form von Beachtung an ihnen vorbei.

Mick war erleichtert, als er die Toilette erreicht hatte und diese verlassen war. Er suchte sich eine der Kabinen, verschloss diese und ließ sich auf den Boden gleiten. Seine Knie zog er an seine Brust, sofort senkte er seinen Kopf und ließ seinen Tränen freien Lauf. „Mick?", erklang die Stimme des Norwegers, was ihn überraschte. Er hatte nicht mitbekommen, dass jemand die Räumlichkeiten betreten hatte und zuckte dementsprechend zusammen, als er Dennis hörte. „Ja.", antwortete er und klang dabei schrecklich. Sein Hals kratzte, seine Stimme klang kratzig und er brachte kaum richtige Worte zustande. Auch ohne Dennis zu sehen konnte er sich dessen Reaktion lebhaft ausmalen. „Magst du bitte die Tür öffnen?", forderte der Norweger ihn nun auf, dabei klang er unglaublich sanft und liebevoll. Mick robbte von der Tür weg und öffnete sie. Sofort fühlte er die Arme von Dennis um sich, welche ihn fest drückten und signalisierten, dass er nicht alleine war. Das Gefühl der Geborgenheit tat ihr übriges, so klammerte es sich fest an seinen Gegenüber und ließ all seine angestauten Emotionen und Gefühle raus. Dennis sagte nichts, er hielt ihn einfach und war da. Mick wusste, dass ihm dieser Gefühlsausbruch vor dem Norweger kein Stück peinlich sein musste, so hielt er sich nicht zurück.

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