54. Max Verstappen x Lando Norris

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A/N: Mich beschäftigt diese Thematik schon seit ein paar Monaten und gestern Abend habe ich den Entschluss gefasst meine Gedanken in Worte zu fassen. Ich habe Gebrauch von meiner Autorenfreiheit in Bezug auf die Beziehung von Lando und Luisa/Max und Kelly gemacht. Die letzten Wochen habe ich überwiegend Negativität in Bezug auf diese beiden Beziehungen mitbekommen. Doch darauf werde ich am Ende des Kapitels zurückkommen für diejenigen, die sich dafür nicht interessieren. Viel Spaß beim Lesen.

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Erschöpft ließ er sich in seinem Fahrerzimmer auf das Sofa fallen, das Gesicht vergrub er in seinen Händen. In den letzten drei Tagen hatte er insgesamt fünf Stunden Schlaf bekommen. Unter anderen Umständen wäre das für ihn keine große Belastung und er hätte problemlos damit fertig werden können, doch musste er an diesem Wochenende ein - für ihn wichtiges - Rennen fahren. Der Grand Prix in Silverstone, sein Heimrennen - der Druck war enorm groß, er wollte das beste Resultat erzielen und niemanden enttäuschen. Jon hätte ihn getadelt, er hätte ihm gesagt, dass er mehr Schlaf benötigte. Es war nicht so, dass Lando diese Tatsache nicht bewusst wäre, doch fand er keinen Schlaf, so sehr er es auch versuchte. Dafür gab es einfach zu viele Dinge, die ihn belasteten und wieder an die Oberfläche trieben.

Kurze Zeit nachdem er in den Schlaf fand, neben ihm seine wunderschöne Freundin Luisa, wurde er von ihrem Schluchzen aufgeweckt. In der ersten Nacht in England hatte er sich noch gewundert, warum dieser liebenswürdige Engel an seiner Seite so litt und schon nach der zweiten Nacht nahm er sie wortlos in die Arme. Anfangs noch hatte sie sich geweigert ihm den Grund für ihre Tränen zu verraten, sie wolle ihn nicht damit belasten und er solle genug Schlaf bekommen. Lando hatte ihr tränenüberströmtes Gesicht sanft in seine Hände genommen, ihr tief in die Augen geschaut und ihr versichert, dass sie wichtiger war. Nach diesen Worten brach der letzte Damm bei der gebürtigen Portugiesin, sie sank in seine Arme und weinte hemmungslos. Lando hatte seine Arme um sie gelegt, hatte sie gewiegt und dabei flüsternd versichert, dass alles besser werden würde. Seine Hände lagen zärtlich auf ihrem Rücken und hatten diesen geliebkost, während sich ihre Hände in sein Schlafoberteil krallten. Er wusste nicht, wie lange sie dort saßen, doch irgendwann kamen keine weiteren Tränen bei seiner Freundin und sie hatte sich wieder gefasst.

Sie hatte nichts gesagt, sondern wortlos nach ihrem Handy gegriffen und Instagram geöffnet. Lando sah das Zittern ihrer Hände und die aufkommenden Tränen in ihren Augen. Kurz darauf hielt sie ihm ihre Nachrichten vor die Nase, überflutet mit Hass und Drohungen. Die Leute schrieben ihr verletzende Dinge, sie urteilten über die Beziehung zu ihm, sie lachten über ihr Aussehen und sagten ihr, dass sie ohne ihn nichts sei. Ohne ihn könnte sie nicht in Monaco leben, ohne ihn würde sie keine Aufträge von Modefirmen erhalten, ohne ihn könnte sie sich nichts leisten. Er wäre ihr lebender Geldbeutel, sie würde ihn finanziell ausnehmen und ihn nicht lieben. Sie würde ihn verarschen, sie wolle nur ein Teil seiner Berühmtheit abgreifen. In den Augen dieser Menschen war sie wertlos, ein Niemand mit einem berühmten Partner. Diese Menschen verbreiteten Gerüchte und abwegige Theorien, diese Menschen sagten, dass sie sich von ihm trennen sollte. Mit jeder Nachricht zog sich sein Herz weiter zusammen, er wusste nicht was für einem Hass seine Freundin ausgesetzt war.

Bevor sie ihre Beziehung öffentlich gemacht hatten, hatten sie ausgiebig darüber gesprochen. Lando wusste, dass er eine große weibliche Anhängerschaft hatte. Viele dieser Mädchen schwärmten für ihn, was ihm wahnsinnig schmeichelte aber nie mehr als eine Tagträumerei sein würde. Luisa war sich bewusst, dass sie den Hass dieser Mädchen auf sich ziehen würde und trotzdem hatte sie zugestimmt. Er war überrascht, wie viele positive Kommentare und Nachrichten sie erhielten, wenn er ehrlich war hatte er mit deutlich mehr negativer Rückmeldung gerechnet. Scheinbar hatten sich diese Leute von ihm abgewandt, hatten sein Profil verlassen und sich mit Gleichgesinnten auf anderen Profilen zusammengefunden. „Was sind das für Profile?", hatte er ahnungslos nachgefragt und gesehen, wie Luisa mit sich kämpfte. „Offiziell verbreiten sie Tratsch über die Formel 1-Fahrer, doch vielmehr verbreiten sie dort Hass und Unwahrheiten über sie und die Menschen in ihrem Leben." Lando konnte sich nicht vorstellen, dass es tatsächlich Menschen gab, die sich auf dieses Niveau begaben und war wiederum nicht so überrascht. „Und diese Leute haben sich auf dich eingeschossen?" Luisa nickte und senkte ihren Blick.

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