After it

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Niemand kam gut mit dem Verlust klar. Remus hatte seitdem nicht mehr geschlafen, fast nur geweint. Am zweit schlimmsten ging es Jacky. Den anderen ging es nicht halb so schlimm wie Remus und Jacky, aber trotzdem ging es ihnen sehr schlecht.

Man konnte die Schmerzen von ihnen kein bisschen beschreiben, nur jemand dem so etwas schon mal passiert war und der Verluste von geliebten Menschen kannte, konnte sie beschreiben.

Mittlerweile hatten auch Isabell's Eltern von ihrem Tod mitbekommen. Nach wenigen Tagen kamen sie in Schottland an. Sie waren empört, dass ihnen niemand von dem Vorfall mit den Todessern erzählt hatte und hatten sich darüber aufgeregt, wie dumm Isabell's Freunde waren und es ihnen nicht erlaubt war zu apparieren.

Sie schoben die Schuld, dass sie zersplintert war auf Remus und Lily. Remus ist daraufhin komplett ausgerastet. Er hat Isabell's Mutter, welche er sowieso nicht leiden konnte, angeschrien und ihr gedroht sie umzubringen. Nur Sirius schaffte es, ihn einigermaßen zu beruhigen.

Selbst Professor Dumbledore fand es seltsam, dass die Eltern von Isabell nicht direkt ihr Tod kümmerte, sondern wer daran schuld war.

Als Dumbledore sie gefragt hatte, ob sie ihre Tochter beerdigen wollten, hatten sie geantwortet, dass es ja nicht zu aufwendig sein sollte, sie hatten schließlich nicht Unmengen von Geld. Lily platze bei diesen Worten der Kragen.

"Sind sie überhaupt nicht traurig, dass ihre Tochter gestorben ist?", schrie sie Isabell's Mutter ins Gesicht.

"Es sterben täglich Menschen. So sterben auch täglich Zauberer. Man kann es ja nicht ändern."

Man hörte ihre Eitelkeit raus. Sie scherte sich einen Dreck um ihre Tochter. Isabell's Vater saß die ganze Zeit schweigend da und hörte den anderen beim Reden zu. Erst als seine Frau ihn bat, etwas zu sagen, meldete auch er sich zu Wort.

"Walter, sag doch auch mal was dazu. Ich finde eine Beerdigung überflüssig, da sind wir uns doch einig oder?"

Sie guckte ihn warnend an, sie wartete nur darauf, dass er ihr Recht gab. Aber das tat er nicht.

"Sie wird eine Beerdigung kriegen und diese soll perfekt werden. Da ich unsere Tochter nicht so gut kenne, wie ihre Freunde es tun, sollen sie die Beerdigung gestalten und organisieren. Ich bezahle alle Kosten, egal wie viel es kosten wird. Denn ich, Matilda, liebe meine Tochter. Im Gegensatz zu dir."

Sie schaute ihn empört an, Lily lächelte triumphierend. Nicht alle waren bei dem Gespräch anwesend. Isabell's Eltern, Matilda und Walter Ronner, Remus, Lily, Sirius und Professor Dumbledore.

Isabell's Mutter hatte sich auch darüber aufgeregt, dass die Schüler am Gespräch beteiligt waren. Sie regte sich so ziemlich über alles auf, was alle anderen aufregte. Am meisten hatte sie aber aufgeregt, dass ihr Mann ihr in den Rücken fiel.

"Walter! Wie kannst du es wagen, zu sagen, ich würde sie nicht lieben! Ich liebe sie mehr als dich!", hatte sie gesagt.

"Ist ja auch nicht schwer. Hast du mich überhaupt schonmal geliebt?"

Er blieb bei jedem Kommentar von ihr ruhig, es war ihm egal was sie sagte. Die Anderen lauschten gespannt dem Streit der Ronner's.

"Wie kannst du mir sowas unterstellen! Ich bin nicht die, die mich mit einer einfachen Kellnerin betrogen hat!"

Walter errötete bei diesen Worten.

"Sandra ist nicht nur eine einfache Kellnerin. Verurteile jemand nicht gleich wegen dem Job, nur weil du eine erfolgreiche Ärztin bist. Das interessiert übrigens keinen, du musst es nicht jedem erzählen. Und ja ich habe mit Sandra geschlafen. Aber eines kann ich dir sagen, das eine Mal war besser, als jeder Sex den ich jemals mit dir hatte. Professor ich kontaktiere sie nochmal wegen der Beerdigung und allem was sie nochmal wissen wollen. Remus, du kannst immer mit mir reden oder sagen, wenn du etwas brauchst. Und Lily und Sirius, ihr zwei ebenfalls, ihr seid bei mir jederzeit willkommen."

Er stand von seinem Stuhl auf und verließ das Büro von Professor Dumbledore. Seine Frau guckte ihm verdutzt hinterher. Professor Dumbledore fing an zu kichern und richtete sich dann an Matilda.

"Ich denke wir wären hier fertig Ms. Ronners. Verlassen sie doch bitte mein Büro. Ich muss nochmal allein mit meinen Schülern sprechen."

Sie blickte ihn zornig an.

"Mrs.", verbesserte sie ihn.

"Oh, ich denke nicht mehr lange.", antwortete er ihr und lächelte sie an.

Sie ließ einen seltsamen Laut von sich.

"Ich bin hier fertig!", rief sie und stürmte aus dem Büro.

Lily fing an zu kichern, Sirius musterte die heraus stürmende Mutter von Isabell.

"Nun gut. Isabell's Vater hat gesagt wir sollen es euch überlassen, ihr kennt eure Freundin gut genug."

Remus nickte.

"Sie wollte aber noch nie etwas großes, keine großen Geburtstagsfeiern, Jahresfeiern. Ich denke sie hätte auch keine große Beerdigung gewollt.", Remus wurde mit jedem Wort leiser, er spürte, wie seine Augen glasig wurden.

"Ich finde schon, dass die Feier größer sein sollte, Remus. Es wird die letzte richtige "Feier"."

Sie betonte das Wort Feier besonders, es war schließlich kein Grund zum Feiern.

"Wieso sollte es die letzte Feier sein? Ich feiere ihren Geburtstag trotzdem noch, auch wenn sie nichtmehr lebt.", sagte Remus leicht gereizt.

Lily seufzte.

"Trotzdem sollte die Feier schön werden, es sollte alles top organisiert sein. Wie viele werden denn da sein Remus? Alle die mit ihr befreundet waren, zwar nicht so eng wie mit uns aber trotzdem. Es werden viele sein."

"Will ich nicht da haben.", Remus wurde trotzig.

"Remus, es geht nicht darum, ob du es willst. Ich weiß Bell hätte es gewollt."

Sirius legte seine Hand auf die Schulter seines Freundes. Remus lächelte ihn gezwungen an, dann nickte er.

"So, ich denke ihr könnt jetzt gehen. Falls ich euch nochmal brauch, sag ich euch Bescheid."

Professor Dumbledore nickte sie alle lächelnd an und öffnete mit einer Handbewegung die Tür für sie.

Langsam standen sie auf, mit schweren Beinen liefen sie zur Tür und trotteten aus dem Büro. Keiner von ihnen hatte auch nur ansatzweiße Lust auf irgendetwas.

Sie wollten alle den Tag schnell hinter sich bringen, einen nächsten Tag wollten sie aber auch nicht. Sie wollten nur schlafen, da passierte nichts. Sie waren für ein paar Stunden wie tot, bekamen nichts von ihrer Außenwelt mit. Schlafen tat gut.

Außer man hatte jede Nacht Alpträume, wie Remus. Er machte sich die ganze Zeit selbst Vorwürfe. Er hätte mehr tun können, sie nie alleine lassen sollen, besser aufpassen sollen. Es kam ihm nicht in den Sinn, dass er nicht Schuld war.

Er weinte mehr als die anderen, leidete mehr, bekam Depressionen, schlechte Noten, wurde dünner. Für ihn war sein Leben vorbei, er hatte seiner Meinung nach niemanden mehr. Isabell war alles für ihn, nun hatte er sie verloren. Er hatte sich selbst verloren.
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Neues Kapitel yay. Viel Spaß damit, leider wird es noch etwas länger traurig bleiben.

Black and WhiteWhere stories live. Discover now